Hallo,
Solche Angaben sind sehr wertfrei, weil niemand weiß, was ein
durchschnittliches Hotel ist.
Wenn doch nach dem Durchschnittsverbrauch von Hotels gefragt ist? Mir fällt jetzt auch kein praktisch relevanter Nutzen dieser Kennnis ein, aber theoretisch ist natürlich eine Berechtigungsolche solch einer Frage denkbar.
Es gibt ja auch Angaben für den mittleren Blutdurck, die mittlere Körpergröße und Gewicht etc. obwohl es den durchschnittlichen Menschen genausowenig gibt wie das durchschnittliche Hotel.
Hotels können 20 Betten oder auch
2000 haben. Erste sind vermutlich häufiger als letztere.
Da einen Durchschnitt bilden ist schon mal auf verschiedene
Wege möglich.
Nein, ist es nicht. Gefragt war nach dem durchschnittlichen Energieverbrauch pro Hotel. Da gibt es nichts zu deuten. Klar, die praktische Relevanz des Ergebnisses ist fraglich, aber es gibt nur genau eine Lösung zur Berechnung, nämlich die Summe aller Verbrauche geteilt durch die Anzahl der Hotels, und zwar - gemäß Aufgabenstellung - unabhängig von deren Lage, Größe, Art, Küche, Angebote, Bauweise, usw.
Da geht es von weniger als 3 bis über 50 Liter Öl pro 1m² pro
Jahr.
Daraus folgt, dass zu einer hinreichend genauen Schätzung des Mittelwertes eben eine große Stichprobe notwendig sein wird.
Solche Angaben haben wenig Unterhaltungswert, solange völlig
unklar ist, um was es überhaupt geht.
Damit sind wir beim eigentlichen Punkt, und hier stimme ich natürlich zu. Man kann für alles Mittelwerte berechnen, aber die Sinnhaftigkeit bzw. die praktische Relevanz ist meist fraglich. Die „durchschnittliche Umweltverträglichkeit“ von Hotels anhand des „durchschnittlichen Energieverbrauchs“ zu vergleichen, ist nur dann sinnvoll, wenn beide „Hotel-Populationen“ ansonsten sehr ähnlich sind , zumindest hinsichtlich der klimatischen Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind. Selbst dann ist eine Interpretation noch mehr als schwierig: Wie sollen infrastrukturell und gesetzlich bedingte Vorgaben eingerechnet bzw. berücksichtigt werden? Usw, usw.
Letzlich bekommt man zwei Werte (einen für D und einen für CH). Die Tatsache, dass sich die beiden Werte unterscheiden, kann man aber eben nicht sinnvoll interpretieren (weil schon die Fragestellung nicht sinnvoll formuliert war).
Leider wird sowas oft gemacht (schlechte Fragestellung, u.U. auch noch schlechte Datenerhebung) und dann wird etwas in das Ergebnis hineininterpretiert, was von der Fragestellung nicht korrekt abgebildet wurde. Das ist dann „Lügen mit Statistik“ (ich kann mir die Schlagzeile vorstellen: Schweizer Hotels vorbildlich in Sachen Umweltschutz [unmittelbarer Grund: niedrigerer durchschn. Energieverbrauch; eigentlicher Grund: mehr sehr große Anlagen in Skigebieten, keine Klimaanlagen für Sommerbetrieb nötig usw]).
LG
Jochen