Überzeugung
Grüße,
Und selbst wenn es so ist, wird der QMler ohne aktiven Rückhalt seitens der GL nicht weit kommen, denn über Erfolgsbeteiligungen entscheidet nicht der QMler, sondern die GL.
Generell ist es eine verdummich schlechte Idee für QM, ohne Rückhalt der Gl zu agieren, und seine erste Aufgabe sollte es sein, von der GL ein „buy-in“ für die eigene Vorgehensweise zu erhalten.
Wenn die GL nicht dahinter steht, verläuft sowieso die ganze Initiative im Sand.
Schlimmstenfalls fühlen sich die MA veräppelt, wenn QM sagt „Hü“ und nächsten Monat meint die GL „Hott“, dann ist man wieder bei 0 - oder noch darunter.
Zu dem Zeitpunkt, wo der QM „nur“ dem MA die Möglichkeit gibt, den Willen der GL Realität werden zu lassen, und als Person transparent wird, muss man seine Arbeitsweise auch nicht mehr rechtfertigen.
Im Gegenteil, man präsentiert sich dem MA als Chance, der GL positiv aufzufallen (was aber auch nicht jeder will) - dann hat man von MA-Seite auch viel schneller ein „buy-in“.
Ausserdem schadet es nicht, wenn die Mitarbeiter erkennen, dass Widerstand zwecklos ist, denn gerade in Produktionsumgebungen (ich denke, darum geht es hier) ist, salopp ausgedrückt, Befehl und Gehorsam nach wie vor ein unverzichtbarer Führungsaspekt, nahezu unabhängig von der Firmenkultur.
Wichtig ist aber, dass der MA den QM nicht als „weitere Kontrollinstanz die man zufriedenstellen muss“ erkennt (d.h. es gibt Lippenbekenntnisse zur Umsetzung, die aber allerhöchstens im messbaren Rahmen umgesetzt werden) sondern merkt, dass QM und GL auf einer Linie sind, und MA für QM keine „Extrawürste“ brät.
Was man als QM noch machen kann, ist dem MA klar machen, dass ihm die derzeitige Vorgehensweise selbst zum Nachteil gereicht (schlechte Qualität = Rüffel, ausfallende Boni, unbezahlte Überstunden etc… ) und QM ihm erlaubt, die eigene Arbeit einfacher, effektiver und glaubwürdig besser zu vollbringen. Das ist das Pain+Pleasure Prinzip aus dem Marketing, primitiv aber wirkungsvoll.
Jetzt muss der QM nur noch wissen, was wirklich die Probleme sind, die MA selbst hat und wie die Initiative dabei hilft, diese Probleme entweder zu lösen oder sogar ins Positive zu wenden.
Gruss,
Michael