Dutzende tote Zivilisten

Hallo Boardies,

mal zwei Auszüge aus folgendem Artikel:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,565238,…

>> „Wir haben herausgefunden, dass 47 Zivilisten,
>> mehrheitlich Frauen und Kinder, bei dem Luftangriff >> getötet und dass neun weitere Menschen verletzt
>> wurden“, sagte der Kommissionsleiter

Seit Anfang 2008 kamen bereits rund 700 Zivilisten ums Leben.

Solche Dinge kann man im Internet lesen, wenn man denn die richtigen Seiten liest.
In den Nachrichten hab ich bis jetzt nichts davon gehört.
Stumpfen wir so langsam ab und nehmen es zur Kenntnis oder gehört es einfach dazu, dass in einem Krieg Zivilisten sterben :frowning:(

Ach ja, ist natürlich alles nicht wahr:

„Die US-Streitkräfte haben es dementiert“

Pfälzer Grüße

Jürgen

Hi,

Ach ja, ist natürlich alles nicht wahr:
„Die US-Streitkräfte haben es dementiert“

Na klar, die Frauen und Kinder waren keine Zivilisten sonder bösartige Aufständische. Dann Passt das Weltbild wieder.

Gruß
Torsten

In den Nachrichten hab ich bis jetzt nichts davon gehört.
Stumpfen wir so langsam ab und nehmen es zur Kenntnis oder
gehört es einfach dazu, dass in einem Krieg Zivilisten sterben

-((

Ich empfinde es eher als stumpf, das eine Leben höher zu bewerten als das andere. Wenn Zivilisten sterben, ist das nicht mehr oder weniger schlimm, als wenn Soldaten sterben.

Levay

Ach ja, die Frauen… das ist ja auch immer so eine Sache.

Soldaten dürfen ruhig sterben, Zivilisten nicht.

Männer dürfen ruhig sterben, Frauen nicht.

Levay

Soldaten dürfen ruhig sterben, Zivilisten nicht.

Die werden ja in gewisser Weise dafür bezahlt.

Männer dürfen ruhig sterben, Frauen nicht.

Weil man ja immer wieder neue Soldaten braucht, wenn die sterben.

T.
*heuteetwassarkastisch*

Hallo Levay,

Ich empfinde es eher als stumpf, das eine Leben höher zu
bewerten als das andere.

Da hast Du recht, das sollte man nicht machen.

Wenn Zivilisten sterben, ist das
nicht mehr oder weniger schlimm, als wenn Soldaten sterben.

Irgendwie sind die Soldaten mehr oder weniger freiwillig dort, bzw. haben das bei ihrer Einstellung/Verpflichtung in Kauf genommen.

Die Zivilisten hatten eher keine Wahl.

Aber auch die Soldaten haben Kinder, Eltern, Freunde, denen sie fehlen werden.

Gruß
Didi

Hallo Boardies,

Solche Dinge kann man im Internet lesen, wenn man denn die
richtigen Seiten liest.
In den Nachrichten hab ich bis jetzt nichts davon gehört.

Pfälzer Grüße

Jürgen

Hi Boardies,

es ging mir hier nicht darum, ob Zivilisten oder Soldaten gestorben sind. Es ging mir darum, dass hier LEUTE sterben, und (fast) kein Mensch nimmt es zur Kenntnis.
Das war meine Frage, ob wir abstumpfen. Wenn ich mir manche Nachrichten anschaue, da scheint der Hintern von P… H… wichtiger zu sein, als unschuldige Menschenleben.

Aber wenn Sarkasmus, dann auch meiner dazu:
Es sind ausgerechnet Soldaten, welche eigentlich die Bevölkerung dort schützen sollte, die für den Tod der Zivilisten verantwortlich sind.

Sarkasmus aus: Und da habe ich wirklich absolut kein Verständniss dafür; es sind schon zu viele „Versehen“ passiert.

Jürgen

Hallo,

Bei „modernen“ Kriegen mit minimalem menschlichem Einsatz dominieren diejenigen Fälle, die bei „brutaleren“ Kriegen früher im Rauschen untergegangen wären:
Verwechslungen, Täuschungen, Missverständnisse, Beschuss durch eigene Partei, usw.

Dass es „dutzende tote Zivilisten“ aus einem Kriegsgebiet in eine Pressemitteilung schaffen, ist doch eher als Indiz dafür zu werten, dass dort nicht deutlich schlimmeres passiert.

Gruss,
TR

Hallöchen,

es ging mir hier nicht darum, ob Zivilisten oder Soldaten
gestorben sind. Es ging mir darum, dass hier LEUTE sterben,
und (fast) kein Mensch nimmt es zur Kenntnis.
Das war meine Frage, ob wir abstumpfen. Wenn ich mir manche
Nachrichten anschaue, da scheint der Hintern von P… H…
wichtiger zu sein, als unschuldige Menschenleben.

vermißt Du auch die Meldung über die x Menschen, die ansonsten auf dem Planeten eines nicht natürlichen Todes gestorben sind? Wie lang sollen Deiner Ansicht nach die Nachrichten sein?

Aber wenn Sarkasmus, dann auch meiner dazu:
Es sind ausgerechnet Soldaten, welche eigentlich die
Bevölkerung dort schützen sollte, die für den Tod der
Zivilisten verantwortlich sind.

Sarkasmus aus: Und da habe ich wirklich absolut kein
Verständniss dafür; es sind schon zu viele „Versehen“
passiert.

Woher weißt Du eigentlich, daß das Dementi nicht stimmt?

Gruß
Christian

Dass es „dutzende tote Zivilisten“ aus einem Kriegsgebiet in
eine Pressemitteilung schaffen, ist doch eher als Indiz dafür
zu werten, dass dort nicht deutlich schlimmeres passiert.

Gruss,
TR

Hallo Thomas,

ich hoffe, in Deinem Artikel schwingt ein Stückchen Sarkasmus mit,
Oder ist das hier:

„Seit Anfang 2008 kamen bereits rund 700 Zivilisten ums Leben.“

nicht schlimm genug?

Gruß
Jürgen

Woher weißt Du eigentlich, daß das Dementi nicht stimmt?

Ich weiss es nicht; aber ich glaube der afghanischen Untersuchungskommission einfach mehr als den Verursachern. Ganz einfach deshalb, weil schon zu „viel des Guten“ ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung getan wurde.
Wegen solcher Vorfälle schlägt die Stimmung gegen die Beschützer auch langsam um; bzw. ist schon umgeschlagen.

Gruß

Jürgen

Christian

Woher weißt Du eigentlich, daß das Dementi nicht stimmt?

Ich weiss es nicht; aber ich glaube der afghanischen
Untersuchungskommission

Die natürlich völlig neutral an die Sache rangeht.

einfach mehr als den Verursachern.

Du meinst den mutmaßlichen Verursachern.

Ganz einfach deshalb, weil schon zu „viel des Guten“ ohne
Rücksicht auf die Zivilbevölkerung getan wurde.

Und deswegen muß es stimmen. Ist vielleicht sogar besser, daß so etwas nicht in den Nachrichten kommt. Den Leuten ist es ohnehin nicht mehr zuzumuten, eigene Wertungen vorzunehmen.

Wegen solcher Vorfälle schlägt die Stimmung gegen die
Beschützer auch langsam um; bzw. ist schon umgeschlagen.

Und das ist ein gutes Argument für die Neutralität der Untersuchungskomission, richtig?

Gruß
Christian

Ich weiss es nicht; aber ich glaube der afghanischen
Untersuchungskommission einfach mehr als den Verursachern.

Stimmt, die Polizei in dritte Welt Ländern ist meist unglaublich Vertrauenswürdig. Drum kann man denen die Scheine auch wie Pagen in die Hemdtasche schieben.

Der wirklich Grund ist natürlich:

  • Amerika ist böse
  • George W. ist böse
  • Der Kapitalismus ist böse (gleichzeitig will man natürlich nicht im Sozialismus leben)
  • Islam ist die Religion des Friedens
  • Kein Krieg für Öl

Die übliche Leiher halt.

gestorben sind. Es ging mir darum, dass hier LEUTE sterben,
und (fast) kein Mensch nimmt es zur Kenntnis.

Hier? Nö, dort. Ich hab ne Kerze angezündet und n Kaffee getrunken.

Hi!

(…)

ich hoffe, in Deinem Artikel schwingt ein Stückchen Sarkasmus
mit,

Nein, das meine ich genau so wie ich es gesagt habe.

Oder ist das hier:

„Seit Anfang 2008 kamen bereits rund 700 Zivilisten ums
Leben.“

nicht schlimm genug?

In dem Kontext, von dem wir gerade reden, ist das harmlos.
Was glaubst du denn, was 2008 weltweit kumuliert sonst noch passiert ist?
Da sind die 700 völlig nebensächlich.
Wie kann man sich bloss daran aufhalten?

Ich hab so den Eindruck von dir, dass du auf alles anspringst, was irgendeine Presse dir vor den Latz knallt.

Gruss,
TR

Hallo Jürgen,

der Tod ist in der Regel für Medien nur berichtenswert, wenn er spektakulär, überraschend und in möglichst hohen Zahlen oder gefühlsanregend ist.
Der Tod von Zivilisten in einem Kriegsgebiet ist schrecklich, aber nichts ungewöhnliches. Ähnlich ist es mit den Anschlägen in Israel. Man hört davon zwar noch in den Medien, weil es aber ständig passiert, nimmt es hier niemand mehr wirklich war bzw. es geht niemandem mehr nahe.
Oder die Zahl der Verkehrtoten. 2007 waren das Viertausendneunhundertsiebzig. Ungefähr die Anzahl der Bewohner meiner Heimatstadt, in einem Jahr zerfetzt, zermalmt, zerquetscht. Mit ganz einfachen Maßnahmen liesse sich diese Zahl drastisch senken, und diese Maßnahmen würden allein durch die Einsparung der Bestattungskosten refinanziert werden.
Warum setzen sich die Medien nicht dafür ein? Weil wir uns an diesen sinnlosen Tod vor unserer Haustür gewöhnt haben und sich solche Presseaktionen nicht verkaufen lassen.

Grüsse

Jörg

Ähem - Nebenthema Suizid

Oder die Zahl der Verkehrtoten. 2007 waren das
Viertausendneunhundertsiebzig.

Vor ca. 20 Jahren starben ca. 15.000 Menschen jährlich im Straßenverkehr. Immerhin ein Fortschritt.

Heutzutage begehen fast 3 Mal so viele Menschen Selbstmord in den Ländern der EU.

Auch so’n Tabu-Thema.

Gruß

Stefan

Es wird einfach das berichtet was interessant ist… selbst mit 24 Stunden Sendezeit kannst du nicht alles berichten was passiert…

… und dass es in einem Kriegsgebiet tote Zivilisten gibt ist nun wirklich allseits bekannt, oder derjenige der es nicht glabt ist unheimlich naiv.

Wirklich eine Schlagzeile wert? Sicher nicht auf Seite 1 und sicher nicht in einer Fernsehnachrichtensendung, schon gar nicht als Aufmacher.

Gruss Ivo

Lieber Karl-Jürgen Heintz
Ich finde, du stellst hier genau das richtige in Frage.
Natürlich kann man, wie weiter unten richtig festgestellt wird, nicht jeden unnatürlichen Todesfall aufgreifen. Denn dadurch entstünde ja auch wieder ein Art „Abstumpfung“. Aber im Gegensatz zu den meisten Beantwortern deines Kommentars sehe ich es wie du auch als notwendig an, darauf hinzuweisen, dass die Leidtragenden in solchen Konflikten in überwältigendem Maße nicht daran schuld sind, dass es zu einem solchen Konflikt kam.
Die Soldaten kennen ihr Risiko.
Sie nehmen in Kauf, zu töten oder getötet zu werden.
Sie nehmen in Kauf, später nicht entscheiden zu können, ob ihr Einsatz sinnvoll ist oder nicht.
Die Politiker und Generäle zählen so gut wie nie zu den Opfern.
Ich finde es bedauerlich, dass es von der Mehrheit in diesem Thread achselzuckend hingenommen wird, dass der die Tötung von Menschen, die solche Situationen nicht verschuldet haben, als Begleitschaden akzeptiert wird.
Wie gesagt, ich finde, du stellst hier genau das richtige in Frage.
Viele Grüße
Voltaire

Hallo,

Ich finde es bedauerlich, dass es von der Mehrheit in diesem
Thread achselzuckend hingenommen wird, dass der die Tötung
von Menschen, die solche Situationen nicht verschuldet haben,
als Begleitschaden akzeptiert wird.

Hat sich denn die deutsche Volksseele für irgendeinen Zivilisten in Afrika oder Indonesien stark gemacht? Wie sieht es mit Sri Lanka aus?

Ach, waren wohl keine Amerikaner dabei. Na, dann interessiert das auch nicht.