Dynamik bei alten und modernen Flügeln

Guten Tag!

Wieso können bei alten Flügeln Schattierungen mittels des Anschlags erzeugt werden?

Warum muss hierfür bei modernen Flügeln das linke Pedal benutzt werden?

Ist dies nicht von Nachteil? Fehlt Stücken von z. B. Schumann oder Chopin dann nicht etwas?

Siehe dazu Video:

https://www.youtube.com/watch?v=FsaSzJQrrf0 4:37

Guten Tag!

Wieso können bei alten Flügeln Schattierungen mittels des
Anschlags erzeugt werden?

können bei neuen auch.

Warum muss hierfür bei modernen Flügeln das linke Pedal
benutzt werden?

Muss es nicht. Ich würde nicht alles für bare Münze nehmen, was diese Frau da erzählt. (wenn ich mir ihre „Interpretationen“ anhöre, dann kann ich ja nur zu dem Schluss kommen, dass sie in ihren Ansichten maßlos übertreibt, sorry.)
I.Ü. sagt sie „es muss geradezu das linke Pedal benutzt werden“. Womit sie schon angibt, dass es ihre Meinung ist. Sie mag halt scheinbar eher den dumpferen Klang.
Wenn sie selber nur laute moderne Flügel kennt, hat sie nur eine kleine Bandbreite erlebt. Was sie meint, ist vielleicht ein etwas hellerer, perlenderer Klang, der bei neueren Flügeln da ist. Die meisten alten Flügel, die ich gespielt habe, waren dumpfer und wärmer vom Klang her. Ich würde aber nicht behaupten, dass es da mehr Schattierungen gab als auf heutigen. Der Trend heute geht schon zum perlenden Steinway-Klang, der sich gut über das Orchester hinwegsetzt. Es wird i.A. aber als eine Verbesserung zum damaligen mulmigeren Klang angesehen.

Noch anzumerken: die alten Filze, die die Frau am Anfang zeigt, sind nicht nur weichere Filze, sondern auch sehr abgenutzt. Wenn man schon so viel Abdruck der Saiten an den Filzen sieht, kann man mit den Tönen schon nicht mehr so viel machen. Und ob das dann der „Original“-Klang ist, wage ich auch zu bezweifeln. Ich bin allerdings kein Klavierbauer, hab also nur Halbwissen.

Ist dies nicht von Nachteil? Fehlt Stücken von z. B. Schumann
oder Chopin dann nicht etwas?

Gerade Chopin klingt auf den perlenden Flügeln hervorragend. Und argumentieren, dass irgendwas fehlt, kann man immer. Es kommt aber auch immer was neues hinzu. Bach auf einem Cembalo klingt auch anders, aber ob ihm auf einem Flügel was „fehlt“? Ja und nein.

Zu Chopin: in Frankreich waren damals die Pleyel-Flügel verbreitet, die einen wesentlich verhalteneren und zarteren Klang haben als die deutschen Bechstein oder Förster oder Steingräber. Passt zu Chopin, aber das perlende vom Steinway passt auch. Bechstein (den ich meistens als eher tief und sogar lauter erlebt hab) passt wiederum besser zu so - ich sag mal: „Deutscher-Wald“-Musik wie Brahms oder Schumann.

gruß
judy

Hallo

Das ist mir auch schon aufgefallen.

Konzertpionisten kommen mir vor wie Maschinen, die den Witz des Komponisten nicht verstanden haben.
Die spielen das in hohem Tempo, ohne die Feinheiten darin zu erkennen und den absoluten Sinn nicht widergeben.

Die müssten weitere 6 Monate daran arbeiten, befor (bevor?) sie vor Publikum auftreten.

Es ist schade, dass das heute gespielte nicht das widergibt, was der Komponist ursprünglich wollte.

Noten sagen das nicht.

Noten in unglaublichem Tempo herunterzuspielen ergibt nicht das was eigentlich das Ziel war.

Dann spielen Koznertpianisten das in ihrer eigenen Interpretation, die nicht das ist, was dem Ursprung entspricht.
Es würde Jahre dauern, um an die Feinheiten heranzukommen.
Gruss