Dyskalkulie getestet

Hi,

kurz zum besseren Verständnis. Meine Tochter hatte in der 4. Klasse Grundschule eine 2 in Mathe. In der 5. Klasse folgte dann die Note ausreichend und in der 6. Klasse sind wir mittlerweile bei einer 5. Trotz Nachhilfe! Ich habe sie dann  testen lassen und jetzt hat mir ein Institut für Rechenschwäche bestätigt dass sie Dyskalkulie hat.

Leider ist mein Mann skeptisch („die müssen auch verdienen…“)  und möchte sie noch woanders testen lassen (Lerntherapeutin für Dyskalkulie und Legasthenie). 

Ich frage mich jetzt wie lange es dauert bis man erste Ergebnisse sehen kann wenn man so eine Therapie beginnt. Ist ja auch eine nicht unerhebliche Kostenfrage. Meine Tochter geht in die 6. Klasse und ist 11 Jahre alt. Ich mache mir auch viele Gedanken weil ich befürchte dass wir zu spät mit der Diagnose sind und das alles gar nicht mehr nachholen können.

Hat jemand Erfahrungen gemacht und möchte mal was dazu sagen?

LG

Hallo,

meine Tochter macht jetzt in der dritten Klasse seit dem 11.11. eine Dyskalkulie-Therapie.

kurz zum besseren Verständnis. Meine Tochter hatte in der 4.
Klasse Grundschule eine 2 in Mathe. In der 5. Klasse folgte
dann die Note ausreichend und in der 6. Klasse sind wir
mittlerweile bei einer 5. Trotz Nachhilfe! Ich habe sie dann
testen lassen und jetzt hat mir ein Institut für
Rechenschwäche bestätigt dass sie Dyskalkulie hat.

Auch wenn ich auch deinem Mann Recht gebe, aber dass die Nachhilfe nichts gebracht hat, kann durchaus ein Zeichen sein, dass an der Dyskalkulie-Diagnose etwas dran ist. Bei Dyskalkulie hilft nämlich keine Nachhilfe.

Ich frage mich jetzt wie lange es dauert bis man erste
Ergebnisse sehen kann wenn man so eine Therapie beginnt.

Das lässt sich pauschal kaum beantworten, und die Sorge …

dass wir zu spät mit der
Diagnose sind und das alles gar nicht mehr nachholen können.

… ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, aber was hat das testende Institut dazu gesagt, oder habt ihr (noch) nicht darüber gesprochen?

Hat jemand Erfahrungen gemacht und möchte mal was dazu sagen? Im Allgemeinen geht man von 1,5 - 2 Jahren Therapiedauer aus, aber je später man anfängt, desto mehr gibt’s ja nachzuholen.

Meine Tochter beherrschte, wenn überhaupt, den Zahlenraum bis 10. Was darüber hinaus ging, war für sie nur durch Zählen „berechenbar“. Als es in der 2. Klasse in den Zahlenraum bis 100 ging, dauerte es logischerweise immer länger. Trotzdem war ihr Lehrer recht entspannt (er geht Ende nächsten Schuljahres in Rente, d. h. er hat schon jede Menge Generationen Kinder Erfahrung) und meinte, dass wir ihr noch Zeit geben sollten. Ich wurde aber immer unentspannter, weil es auch nach den Sommerferien nicht besser wurde. Jetzt hat sie im November die Therapie angefangen, wie bereits erwähnt, mit Pause in den Weihnachtsferien. Zahlenraum bis 20 geht schon ganz gut (nicht sehr gut, aber im Vergleich zu vorher ein himmelweiter Unterschied!), und auch Zahlenraum bis 100 wird immer besser. Nun ja, dritte Klasse ist eigentlich Zahlenraum bis 1000, da muss sie erstmal hinkommen, aber sie hat auf jeden Fall ein besseres Gefühl für Zahlen und Mengen bekommen. Der Therapeut ist sehr zuversichtlich und meint, dass sie bisher ganz gut aufgeholt hat.

Wichtig für mich ist aber natürlich, dass ICH Fortschritte sehe, und nicht nur das, was mir der Therapeut erzählt, aber das ist in unserem Fall gegeben. Bei uns kann man monatlich kündigen, und deshalb habe ich mich entschlossen, es zu versuchen. Bisher bin ich mit den Ergebnissen zufrieden und hoffe, dass es genauso weiter geht und sie es in absehbarer Zeit schafft, den Rest auch noch nachzuholen. Wie es danach weiter geht, weiß ich nicht, ich meine spätestens in der weiterführenden Schule. Ob das, was sie bis dahin gelernt und verstanden hat, ausreicht, um weiterzukommen.

Viele Grüße
Christa

Hallo Christa,

aber was hat
das testende Institut dazu gesagt, oder habt ihr (noch) nicht
darüber gesprochen?

Sie meinte nur, dass viele Lehrer nicht mal wissen, dass es Dyskalkulie gibt. Das glaube ich ihr gern, denn ich wurde als Mutter von keiner Lehrerin darauf angesprochen. Auch auf Nachfrage meinte die Lehrerin das sei bei ihr tagesformabhängig. Natürlich wäre es vorteilhafter wenn man D. möglichst früh diagnostiziert, da das Kind ja sonst viel mehr nachholen muss , denn der Stoff in Mathe geht ja weiter.

Bisher bin ich mit den Ergebnissen zufrieden und
hoffe, dass es genauso weiter geht und sie es in absehbarer
Zeit schafft, den Rest auch noch nachzuholen. Wie es danach
weiter geht, weiß ich nicht, ich meine spätestens in der
weiterführenden Schule. Ob das, was sie bis dahin gelernt und
verstanden hat, ausreicht, um weiterzukommen.

Toll das du das so zeitig erkannt hast! Ich glaube bis dahin hat sie sicher schon viel geschafft !

Viele Grüße

Ebenso!

Hallo Melli,

aber was hat
das testende Institut dazu gesagt, oder habt ihr (noch) nicht
darüber gesprochen?

mit der Frage meinte ich eher, ob sie sich dazu geäußert haben, was eine mögliche Behandlungsdauer angeht und bezüglich der Erfolgsaussichten. Da, wo meine Tochter die Therapie macht, sehe ich zu unserer Zeit überwiegend Kinder im Grundschulalter, aber 1-2 ältere sind auch dabei.

Sie meinte nur, dass viele Lehrer nicht mal wissen, dass es
Dyskalkulie gibt. Das glaube ich ihr gern, denn ich wurde als
Mutter von keiner Lehrerin darauf angesprochen.

Na ja, der Lehrer meiner Tochter kannte das schon, denn zwei andere ehemalige Mitschüler meiner Tochter (die letztes Jahr die Schule verlassen haben) wurden auch „positiv“ getestet und waren bzw. sind sogar evtl. noch in Behandlung. Dort wurde aber auch erst in der vierten Klasse getestet, und, was ich nicht verstanden habe, nach langer Überzeugungsarbeit des Lehrers (!), weil die Eltern das überhaupt nicht einsehen wollten. Von dem einen Kind weiß ich, dass es in der 4. Klasse noch mit Rechenrahmen rechnete.

Auf auf Nachfrage bestätigte mir der Lehrer meiner Tochter, dass sie zwar Probleme hätte, wir ihr aber noch Zeit geben sollen. Allerdings muss ich auch sagen, dass es eine Privatschule ist, die den Kindern tatsächlich, sofern möglich, die Zeit gibt, die sie brauchen, nur fand ich, dass man sich irgendwann doch den Tatsachen stellen soll. Ich kann mir allerdings auch vorstellen, dass in den staatlichen Schulen so etwas noch mehr untergeht, wenn die Eltern das nicht selbst erkennen, weil dort die Lehrer meistens für so etwas gar keine Zeit haben. Das bekomme ich immer aus den Erzählungen der Eltern von Freunden meiner Tochter mit.

Toll das du das so zeitig erkannt hast!

Ich lese im Allgemeinen sehr viel, so habe ich vorher auch einiges über Dyskalkulie und Legasthenie gelesen, einfach, weil es mich interessiert hat. Mein Mann und ich sind beide schon ziemlich „Mathematik-affin“ (er noch mehr als ich), und wenn man darüber verzweifelt, dass das eigene Kind überhaupt kein Gefühl für Zahlen hat, macht man sich schon seine Gedanken.

Eine Kollegin hat versucht, mich damit zu „trösten“, dass meine Tochter bestimmt dafür andere Sachen ganz toll machen kann. Ja, kann sie, und ich möchte aus ihr auch kein Mathegenie machen, dafür liegen ihre Stärken tatsächlich woanders, aber die Grundrechenarten muss auch sie beherrschen.

Viele Grüße
Christa

. Meine Tochter hatte in der 4.

Klasse Grundschule eine 2 in Mathe.

Leider ist mein Mann skeptisch („die müssen auch
verdienen…“)  und möchte sie noch woanders testen lassen
(Lerntherapeutin für Dyskalkulie und Legasthenie). 

Dyskalkulie wird diagnsotiziert, indem man die Differenz zwischen den Leistungen in Rechentests und den Leistungen in einem IQ - Test berechnet.

Daraus ergibt sich auch, dass „Dyskalkulie“ erst mal nur heißt, dass jemand wesentlich schlechter rechnet als es entsprechend seinem IQ und seinem Alter und Schulbildung zu erwarten wäre.

Ist denn auch ein IQ - Test gemacht worden bei eurer Tochter?

Aber unabhängig von der konkreten Diagnose wollt ihr ihr ja helfen, da kann eine serlöse Therapie schon sinnvoll sein.

Lasst euch auf jeden Fall genau informieren, welche Schwächen bei eurer Tochter festgestellt wurden und wie die Therapeutin vorgehen will.

Sie sollte euch genau erklären können, wie sie an den Schwächen ansetzen will. Sie sollte NICHT einfach den Schulstoff mit eurer Tochter üben - das könnte auch eine Nachhilfe besorgen, und es hat sich ja schon gezeigt, dass das nicht nützt.

Ihr könnt auch darum bitten, dass sie jeweils kleine Übungsaufgaben für zuhause bekommt, dann sehr ihr, was sie macht und ob es Fortschritte gibt. (KLEINE Aufgaben, wenige Minuten am Tag sollten reichen!)

Es wundert mich, dass eure Tochter im vierten Schuljahr noch eine 2 hatte in Mathe - kann sie denn die Grundrechenarten im Zahelraum bis 100000 wirklich gut und selbständig rechnen? Dann könnte man hoffen, dass sie auch den Rest schnell aufholt.
Fragt auch dazu die Therapeutin - wie erklärt sie sich die gute Note im Vierten Schuljahr?

Ich mache mir auch

viele Gedanken weil ich befürchte dass wir zu spät mit der
Diagnose sind und das alles gar nicht mehr nachholen können.

Wie gesagt- lasst euch genau erklären, wie groß die Lücken eurer Tochter sind.
Manche Kinder können auch große Lücken recht schenll nachholen, andere brauchen mehrere Jahre oder entwicklen nie ein wirkliches mathematisches Verständnis.

Hat eure Tochter denn Problem außerhalb der klassischen Mathematik? Aufmerksamkeitsprobleme? Schwierigkeiten, Uhr und Kalender zu lesen? Kann sie mit Geldbeträgen umgehen? Schwierigkeiten in der Motorik oder im räumlichen Denken?

Wenn du magst, berichte doch mal, vielleicht auch per PN, wie es weitergeht.

Gruß von Bixie

Dyskalkulie wird diagnsotiziert, indem man die Differenz
zwischen den Leistungen in Rechentests und den Leistungen in
einem IQ - Test berechnet.

Daraus ergibt sich auch, dass „Dyskalkulie“ erst mal nur
heißt, dass jemand wesentlich schlechter rechnet als es
entsprechend seinem IQ und seinem Alter und Schulbildung zu
erwarten wäre.

Von einem IQ Test war keine Rede ! Sie hat die Aufgaben auch im Beisein der Therapeutin lösen müssen. Ich hatte gedacht dass ihr einfach Blätter vorgelegt werden wie in einer Arbeit.

Ist denn auch ein IQ - Test gemacht worden bei eurer Tochter?

Nein. Jedenfalls hat sie davon nicht gesprochen. Müsste sie doch aber falls sie einen gemacht hätte .

Lasst euch auf jeden Fall genau informieren, welche Schwächen
bei eurer Tochter festgestellt wurden und wie die Therapeutin
vorgehen will.

Wir werden wie gesagt zu einer anderen Therapeutin gehen.

Sie sollte euch genau erklären können, wie sie an den
Schwächen ansetzen will. Sie sollte NICHT einfach den
Schulstoff mit eurer Tochter üben - das könnte auch eine
Nachhilfe besorgen, und es hat sich ja schon gezeigt, dass das
nicht nützt.

Es ist komisch. Leider klappt es in den schriftlichen Arbeiten nicht, aber mündlich hat sie sich verbessert. Ich meine auch Kopfrechnen ist besser geworden. Trotzdem macht sie manchmal Fehler die sinnfrei sind.

Ihr könnt auch darum bitten, dass sie jeweils kleine
Übungsaufgaben für zuhause bekommt, dann sehr ihr, was sie
macht und ob es Fortschritte gibt. (KLEINE Aufgaben, wenige
Minuten am Tag sollten reichen!)

Ja das ist eine gute Idee.

Es wundert mich, dass eure Tochter im vierten Schuljahr noch
eine 2 hatte in Mathe - kann sie denn die Grundrechenarten im
Zahelraum bis 100000 wirklich gut und selbständig rechnen?
Dann könnte man hoffen, dass sie auch den Rest schnell
aufholt.

Ja, das kann sie. Allerdings macht sie auch sinnfreie Fehler , wenn man sie dann darauf anspricht sieht sie den Fehler.

Fragt auch dazu die Therapeutin - wie erklärt sie sich die
gute Note im Vierten Schuljahr?

Die bei der wir getestet haben meinte, manche Kinder hätten sich manches gemerkt oder antrainiert.

Wie gesagt- lasst euch genau erklären, wie groß die Lücken
eurer Tochter sind.
Manche Kinder können auch große Lücken recht schenll
nachholen, andere brauchen mehrere Jahre oder entwicklen nie
ein wirkliches mathematisches Verständnis.

Vom Gefühl her glaube ich einfach, dass sie manche Sachen nicht so richtig verstanden hat, bzw. dass sie Probleme mit Mengen hat.

Hat eure Tochter denn Problem außerhalb der klassischen
Mathematik? Aufmerksamkeitsprobleme?

Hin und wieder.

Schwierigkeiten, Uhr und
Kalender zu lesen?

Bei der Uhr sagt sie statt 13.05 Uhr z. B. gerne 1.05 Uhr. Sonst kann sie es.

Kann sie mit Geldbeträgen umgehen?

Für die 6. Klasse finde ich ist sie noch bissi langsam. Aber eigentlich schon.

Schwierigkeiten in der Motorik oder im räumlichen Denken?

nein

Wenn du magst, berichte doch mal, vielleicht auch per PN, wie
es weitergeht.

Das mache ich bestimmt!

Nein. Jedenfalls hat sie davon nicht gesprochen. Müsste sie
doch aber falls sie einen gemacht hätte .

Müsste sie eigentlich, aber ihr könnt ja auch nachfragen. Habt ihr denn keinen Bericht bekommen über die Testergebnisse?

Dass sie eurer Tocher nicht einfach Testblätter vorlegt und sie machen lässt, ist gut und sinnvoll. Denn bei einem Dyskalkulietest geht es immer darum, zu sehen, WIE ein Kind rechnet. Ob es z.B. alle Aufgaben zählt, ob es Rechenerleichterungen erkennt, ob es Dezimalstellen ohne Verständis einzeln anschaut oder die gesamte Zahl erkennt.
Darum bleibt der Therapeut dabei und das Kind soll in der Regel laut rechnen oder erklären, was es tut.

Wenn du magst , schau doch mal auf den Internetseiten des Bundesverbandes für Legasthenie und Dyskalkulie, da findest du viele seriöse Inromationen.

Gruß von Bixie

Hallo,

meine Tochter hatte eine ähnliche Entwicklung der Mathezensuren, eher noch etwas krasser (von 1 auf knapp 5 in 2 Jahren). Sie hat sich in der 7. Klasse mit einer passenden Nachhilfe von 5 auf 2 verbessert und wohl auch dadurch insgesamt wieder Interesse an Schule gefunden, das war zeitweise komplett abhanden.

Die Nachhilfe haben wir beibehalten, da es ein Verein ist, der auch für andere Fächer Hilfe anbietet und terminlich flexibel ist. Taugt auch zum Lernen vor Klausuren in anderen Fächern.

Nachhilfe kann sehr unterschiedlich ausfallen, ebenso wie Lehrer. Außerdem kommt in dem Alter oft schon die Pubertät ins Spiel, die das Interesse an Schule arg schwinden lässt.

Muss nicht gleich Dyskalkulie sein - ich habe in der 6. Klasse noch selbst mit meiner Tochter geübt und gestaunt, wie von heut auf morgen Wissen verschwinden kann und wie schwierig es ist, mit einem schon im Voraus genervten und desinteressierten Kind zu üben.

Aber da meine Tocher in den ersten 4 Jahren in der Schule keinerlei Schwierigkeiten mit Mathe hatte, bin ich auf die Idee Dyskalkulie garnicht gekommen. Die beginnt ja nicht mit 11 Jahren.
Die Lehrerinnen an der Schule erklärten mir, dass in der 5. Klasse das Lerntempo erheblich gesteigert wurde. Dazu frühe Pubertät und fertig war das Desaster.

Für eine so heftige und sicher stigmatisierende Diagnose wie Dyskalkulie sind zwei Meinungen mindestens notwendig.
Willst Du auf der Basis nur einer Ärztemeinung (Ärzte sind auch nur Menschen) deiner Tochter erklären, dass sie nie Mathe können wird? Sie wird es dann nie mehr ernsthaft versuchen, die Diagnose kann zur Ursache werden. Das wäre sehr schade.

Meine Tochter ist inzwischen auf dem Abiweg und kommt mit Mathe sehr gut zurecht.

Gruß und alles Gute, Paran

Sie hat sich in der 7. Klasse mit einer passenden

Nachhilfe von 5 auf 2 verbessert und wohl auch dadurch
insgesamt wieder Interesse an Schule gefunden, das war
zeitweise komplett abhanden.

Ich wünschte es wäre uns auch so ergangen. Leider heißt es ja dass bei Dyskalkulie keine Nachhilfe hilft. Will nicht sagen dass ich zu 100 % überzeugt bin dass sie das hat, aber wie gesagt, bei uns hat Nachhilfe nix geholfen.

Nachhilfe kann sehr unterschiedlich ausfallen, ebenso wie
Lehrer. Außerdem kommt in dem Alter oft schon die Pubertät ins
Spiel, die das Interesse an Schule arg schwinden lässt.

In der Pubertät ist sie schon voll drin. Was die Nachhilfe angeht ist es die zweite. Die erste war eine ausgebildete Lehrerin - die dann leider krank wurde. Jetzt ist es eine Berufskollegs-Schülerin.

Muss nicht gleich Dyskalkulie sein - ich habe in der 6. Klasse
noch selbst mit meiner Tochter geübt und gestaunt, wie von
heut auf morgen Wissen verschwinden kann und wie schwierig es
ist, mit einem schon im Voraus genervten und desinteressierten
Kind zu üben.

Ich habe mir das nicht mehr antun wollen und ihr auch nicht. Genervt und desinteressiert ist sie früher wirklich gewesen. Jetzt ist sie zwar „nur“ genervt, aber Interesse hat sie es zu lernen, das ist schon ein krasser Unterschied zu früher.

Aber da meine Tocher in den ersten 4 Jahren in der Schule
keinerlei Schwierigkeiten mit Mathe hatte, bin ich auf die
Idee Dyskalkulie garnicht gekommen. Die beginnt ja nicht mit
11 Jahren.

Erste und zweite Klasse wäre für die Kinder mit D. noch machbar, aber ab der 3 und 4. wäre es dann meistens aus. Nur bei einer Note zwei hab ich mir auch noch keine Sorgen gemacht :frowning:

Die Lehrerinnen an der Schule erklärten mir, dass in der 5.
Klasse das Lerntempo erheblich gesteigert wurde. Dazu frühe
Pubertät und fertig war das Desaster.

Also in der 5. war es ja noch nur eine Note 4. Das hat mich zwar schon gewundert, aber gut, sie ging dann in Nachhilfe und sonst hatte sie gute Noten.

Für eine so heftige und sicher stigmatisierende Diagnose wie
Dyskalkulie sind zwei Meinungen mindestens notwendig.

Das sagt mein Mann auch. Er möchte auch nicht dass die Lehrer davon erfahren. Er meint dann würde man sie dementsprechend behandeln und das sieht er wiederum wie eine Behinderung.

Willst Du auf der Basis nur einer Ärztemeinung (Ärzte sind
auch nur Menschen) deiner Tochter erklären, dass sie nie Mathe
können wird? Sie wird es dann nie mehr ernsthaft versuchen,
die Diagnose kann zur Ursache werden. Das wäre sehr schade.

Also ich habe ihr gesagt, dass wir nochmal wo hingehen und die Dame dann auch feststellen soll, wo sie etwas nicht verstanden hat. Nach Meinung der ersten Diagnose sind es Mengen und Stellenwertsystem.

Meine Tochter ist inzwischen auf dem Abiweg und kommt mit
Mathe sehr gut zurecht.

Toi toi toi! Das freut mich zu hören. Hoffe auf einen ähnlichen Ausgang !

Hallo,

Leider heißt es ja

dass bei Dyskalkulie keine Nachhilfe hilft. Will nicht sagen
dass ich zu 100 % überzeugt bin dass sie das hat, aber wie
gesagt, bei uns hat Nachhilfe nix geholfen.

Ist sicher ein bißchen Glückssache. Wir hatten mir dem Nachhilfeverein, in dem ausgebildete Lehrer sehr kleine Gruppen betreuen, wirklich Glück. Es gefiel meiner Tochter. Weiß aber auch von Nachbarskindern, die bei dem gleichen Verein nichts mitnahmen. Es muss wohl einfach passen.

In der Pubertät ist sie schon voll drin.

Das erklärt einiges. Wurde bei der Diagnose darauf eingagangen?

Jetzt ist sie zwar „nur“ genervt, aber Interesse hat sie es zu
lernen, das ist schon ein krasser Unterschied zu früher.

Wäre ja vielleicht eine Basis für eine erfolgreiche Nachhilfe. Aber wenn Sie nur interessiert ist, weil sie begriffen hat, dass Schule wichtig ist, aber immernoch kein Interesse aufbringen kann - ist halt nicht so einfach in dem Alter. Kann mich noch an meine eigene pubertätsbedingte Schulkrise erinnern. Schrecklich. Mir ging alles so am Hut vorbei, jahrelang.

Erste und zweite Klasse wäre für die Kinder mit D. noch
machbar, aber ab der 3 und 4. wäre es dann meistens aus. Nur
bei einer Note zwei hab ich mir auch noch keine Sorgen gemacht

(

Eine 2 in Mathe bei Dyskalkulie in der 4. Klasse hört sich für mich als Laien auch seltsam an.

Also ich habe ihr gesagt, dass wir nochmal wo hingehen und die
Dame dann auch feststellen soll, wo sie etwas nicht verstanden
hat. Nach Meinung der ersten Diagnose sind es Mengen und
Stellenwertsystem.

Gibt es so spezielle Dyskalkulie?

Meine Tochter ist inzwischen auf dem Abiweg und kommt mit
Mathe sehr gut zurecht.

Toi toi toi! Das freut mich zu hören. Hoffe auf einen
ähnlichen Ausgang !

Das wünsche ich Euch herzlich.

Bei meiner Tochter kam der größte Umschwung übrigens, etwa zeitgleich mit der Nachhilfe, mit dem ersten „festen“ Freund.
Von da an war Pubertät (in der stressigen Form) Geschichte, sie wurde selbstsicherer, locker, zufrieden, hatte neue Prioritäten und entwickelte schulischen Ergeiz. Bemängelte sogar, dass der Freund zu wenig für die Schule arbeite.
Ist auch persönlich seit dem ganz anders, sehr umgänglich und deutlich erwachsener. Kein Türenschlagen mehr.
Unabhängig davon, dass diese Beziehung längst beendet ist.
Solchen Effekt hätte ich absolut nicht erwartet. War toll.

Wünsche Euch vor allem eine ehrliche, richtige Diagnose und dem Mädchen so oder so alles Gute. Paran

Weiß aber auch von Nachbarskindern, die bei dem gleichen
Verein nichts mitnahmen. Es muss wohl einfach passen.

Meine ist ein Sensibelchen noch dazu. Vielleicht ist es tatsächlich so.

Das erklärt einiges. Wurde bei der Diagnose darauf
eingagangen?

Nein

Wäre ja vielleicht eine Basis für eine erfolgreiche Nachhilfe.
Aber wenn Sie nur interessiert ist, weil sie begriffen hat,
dass Schule wichtig ist, aber immernoch kein Interesse
aufbringen kann - ist halt nicht so einfach in dem Alter.

Nee wirklich nicht… und es dauert noch ein paar Jährchen *grusel*

Eine 2 in Mathe bei Dyskalkulie in der 4. Klasse hört sich für
mich als Laien auch seltsam an.

Es gäbe anscheinend auch viele Dyskalkulie-Kinder die das fertigbringen

Nach Meinung der ersten Diagnose sind es Mengen und

Stellenwertsystem.

Gibt es so spezielle Dyskalkulie?

Gute Frage ! Ich habe das so verstanden, dass sie beim Dyskalkulie-Test da die meisten Schwierigkeiten hatte .

Wünsche Euch vor allem eine ehrliche, richtige Diagnose und
dem Mädchen so oder so alles Gute. Paran

Vielen Dank!

Hi Bixie,

würde dich ja gerne per PN anschreiben aber das funktioniert nicht, weil deine E-mail-Adresse angeblich fehlt. Schade!

Gruss M.