Dyson-Sphäre

Hallo Brett!

Nach dem interessanten Beitrag über Zeitreise-Theorien ist mir etwas eingefallen, was ich mal vor einiger Zeit mit einem Freund diskutiert hatte. Und zwar eine Dyson-Sphäre.
Eine Dyson-Sphäre ist ein theoretisches Gebilde, eine konstruierte Hohlkugel, deren Radius dem Erdradius entspricht. Auf der Sphäreninnenseite leben die Menschen, es gibt Seen und Berge - alles wie auf der echten Erde. Im Mittelpunkt befindet sich nach wie vor die Sonne. Der Vorteil an so einer Sphäre wäre, dass man praktisch die gesamte Sonnenenergie nutzen kann - nichts geht „sinnlos“ im Weltall verloren. Außerdem bietet so eine Kugel tausendmal (wenn nicht sogar millionenmal) mehr Platz für Menschen und Tiere und Pflanzen und Technik und dem ganzen Gelumbe das hier auf der echten Erde bald schon keinen Platz mehr hat.

Meine Frage ist eher ein wenig philosophisch: Wie wäre das Leben auf in so einer Kugel?
Natürlich muss man vorraussetzen, dass man diese auch bauen kann. Dazu bräuchte man natürlich viel mehr Material als im gesamten Sonnensystem vorhanden wäre und man müsste erstmal Mond und Merkur und Venus beseitigen. Außerdem gäbe es vielleicht Probleme mit der Gravitation auf der Innenseite und mit der Atmosphäre. Aber setzen wir mal voraus, dass das klappt… wie sähe es wohl da so aus?

• es gäbe keine Nacht (Sterne und Mond nat. auch nich)
• die Sonne stände immer im Zenit
• der Horizont läge ein Stückchen höher, da die Oberfläche ja nach oben gekrümmt ist. Allerdings sicherlich so gering dass man das nicht merkt. Man könnte argumentieren, dass man fast die gesamte Dyson-Innenfläche sehen könnte, aber das ginge nicht, das ist ja viel zu weit, tagsüber sieht man ja auch nur unsere blaue Atmosphäre. Vermutlich wird der Horizont nach obenhin zu immer verschwommener.
• „Weltreisen“ wären ein bissl länger :wink:
• Nachrichtenübermittlungen von einem Ende zum anderen würden über 16 Minuten dauern - Chatten is nich *awwwww*

Übrigens gab es mal eine Star Trek - TNG Folge namens „Besuch von der alten Enterprise“, da trifft die Enterprise auf so eine Sphäre. Aber das nur nebenbei.

Also wie gesagt, was meint ihr dazu?

  • André

P.S.: Crossposted ins Astro-Brett. Tut mir ja leid, aber irgendwie sind beide Bretter dafür gleich relevant.

…eine konstruierte Hohlkugel, deren Radius dem Erdradius entspricht…

Tschuldigung, es muss natürlich heißen: Erd_bahn_radius.

  • André

Hallo André

Meine Frage ist eher ein wenig philosophisch: Wie wäre das
Leben auf in so einer Kugel?

Es wäre wohl ziemlich isoliert. Abgesehen von allfälligen Ausflügen aus der Sphäre ins All.

• es gäbe keine Nacht (Sterne und Mond nat. auch nich)

Jahreszeiten gäbe es auch keine. Das hätte wohl recht tiefgreifende Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere, aber auch uns Menschen.

Also wie gesagt, was meint ihr dazu?

Die Frage ist, wie solch eine Sphäre auf Einflüsse wie Meteoriten-Einschläge reagieren würde. Wie gross wäre wohl die Gefahr, dass durch einen hinreichend grossen Meteorit die Hülle durchschlagen würde?

BTW: Derzeit lese ich den ersten Teil der ‚Ringwelt‘-Bücher von Larry Niven. Die Ringwelt ist ebenfalls ein künstlich um eine Sonne konstruierter Planeten-Ersatz. Da es aber nur ein Ring ist, gibt es Sterne. Mit speziellen Blenden wird für Tag/Nacht-Zyklen gesorgt… in dem Buch wird auch das Konzept der Dyson-Sphäre erwähnt. Lies Dich da mal rein, ist IMHO verflixt spannend.

Und im Computerspiel ‚Halo‘ kannst Du Dich in einer Ringwelt-Umgebung bewegen… :wink:

CU
Peter

Hallo Andre.

Ich glaube nicht, dass es möglich ist.

  • Wie wird die Atmosphäre gehalten? Das geht rein physikalisch garnicht…
  • Glaubst du nicht, dass es sich da „drinnen“ ziemlich schnell aufheizt?
  • Wer garantiert, dass die Sonne immer im Mittelpunkt bleibt? (ok, das ist eher ein Punkt, der sich technisch irgendwie lösen lässt)
  • Unsere Sonne wird für „andere“ unsichtbar (wen interessierts :smile:
  • Unser Sonnensystem ist Teil eines grösseren Gebildes, das wohl gravimetrisch „unabhängig“ würde… die Folgen kann man sich wohl dabei nur vorstellen.

Es gibt sicher noch andere Punkte, die es (zumindest für uns Menschen) unmöglich machen, ein solches Gebilde jemals zu konstruieren. Ausserdem wäre der ebene Boden auf Dauer wohl langweilig. Keine hohen Berge, keine tiefen Meere…

Manchen Menschen ist echt langweilig und dabei kommen sie auf die absurdesten Ideen. Gefällt euch unsere Erde nicht? Das Problem der Überbevölkerung lässt sich sicher schnell in den Griff bekommen (vorausgesetzt, man will es überhaupt lösen…).

Bernd

P.S. Entschuldige den negativen Touch meines Beitrages. :wink:

Hallo Bernd

  • Wie wird die Atmosphäre gehalten? Das geht rein physikalisch
    garnicht…

Da es ja eine geschlossene Kugel ist, bleibt die Atmosphäre drin. Wohin sollte sie entweichen? An allfälligen Portalen, die hinaus- bzw. hineinführen, würde man die Luft mit Kraftfeldern daran hindern, zu entweichen. Oder mittels Luftschleusensystem…

  • Glaubst du nicht, dass es sich da „drinnen“ ziemlich schnell
    aufheizt?

Das wäre ein Problem, das man irgendwie lösen müsste.

Ausserdem wäre der ebene Boden auf Dauer wohl
langweilig. Keine hohen Berge, keine tiefen Meere…

Es spricht an sich nichts dagegen, die Landschaft so zu gestalten, dass Flüsse, Seen, Meere und auch Berge vorkommen.

CU
Peter

Da es ja eine geschlossene Kugel ist, bleibt die Atmosphäre
drin. Wohin sollte sie entweichen?

Sie würde sich im Innenraum der Kugel verteilen bzw. in die Sonne fallen.

Hi Andre,

die Welt wäre um nicht 1% anders. ich erinnere mich an das Modell aus alten Gymi-Zeiten, unser Pysik-Lehrer war ein Fan dieser Theorie.

Da die Umrechnung der „realen“ Welt immmer zu 100% in die Holhwelt umrechnenbar ist auf das andere Modell (es sich also aus der „Realität“) aufbaut, wäre alles um GAR NIcHTS ANDERS. Nur ein neues Koordinatensystem, selber Inhalt.

Sorry Illusionen zu zerstören.

CU Faramir

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Sorry, aber das ist unlogisch, oder zumindest sehr ungenau und zu sehr vereinfacht. Zumindest Sterne hat man ja keine. Keinen Mond, keine Nacht. Und wenn es Nacht gäbe (nur mal angenommen) - würde man da die Seiten sehen? Wäre die hell genug?
Tagsüber sieht man die Ränder sicherlich nicht, nehme ich an.

  • André

Mea Culpa.
Sorry Andre, wir meinen verschiedene Sachen.

Ich dachte du spielst in deinem Artikel auf die sogn. Hohlwelt-Theorie an, die sich, wie gesagt, 1:1 aus dem jetzigen Modell mathematisch umrechnen läßt (erspar mir bitte genauere Einzelheiten, das war in der 7. Klasse und meine Physik-LK-Unterlagen sind spätestens mit dem Abschluss des Studiums beseitigt worden).

Du baust eine vollständige eigene Welt auf, die völlig autark zur Außenwelt sein soll.

Nette Idee, mein Fehler.Ich ging die ganze Zeit von diesem theoretischen Konstrukt aus.

CU Faramir

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Habe die Star Trek folge auch gesehen.
Aber wie in der folge gesagt wurde besteht die Hülle aus einem Material das härter als Titan ist und das giebt es jetzt noch nicht hast du da eine idee ich habe keine das material müsste immerhin dem aufschlagen von Komerten stand Hallten und da were schon ein sehr hartes Material Nötig (warscheinlich härter als Diamant).
Aber ein cooles teama könnte durchaus mal interesant werden.
Und vielleicht wirt es ja in ein paar 1000 Jahren Realiesit.

Ich empfehle dir den Roman „Ringwelt“ von Larry Niven, dort wird die Dyson-Sphäre kurz angerissen und diskutiert. Eigentlich geht es dort aber um ein anderes Phänomen, nämlich eine Welt, die als Ring um eine Sonne konstruiert ist.
(Der Roman ist aus den 70ern, nur als Hinweis für diejenigen, die jetzt auf „Halo“ verweisen wollen…)

Hallo,

ich nehme an, dass hier der Erd bahn radius gemeint ist.
Bei einem Radius von ca. 150 Millionen km ergibt sich eine Kugeloberfläche (besser „-unterfläche“) von 4*PI*225*10^14 km² = ca. 2.82*10e17 km² = 282 Tausend Millionen Millionen Quadratkilometer. Die Oberfläche der Erde dagegen beträgt nur rund 500 Millionen (=5*10e8) Quadratkilometer. Hier ist also eine grob 500 Millionen mal größere Fläche verfügbar.
Der Umfang dieser Kugel ist ca. 450 Mio. km, was bedeutet, eine Rundreise (immer nur geradeaus bis wieder zum Ausgangspunkt) würde mit Schallgeschwindigkeit etwa 1400 Mio. Sekunden - also etwa 44 Jahre - dauern.
Nicht zu vergessen die Mengen an Material: Man nehme eine um die Materialstärke vergrößerte Kugel, rechne beide Volumina aus und subtrahiere das kleinere (bin ich jetzt zu faul für). Allein die Gröbstüberschlagsrechnung ergibt einen Materialbedarf, der die Materiemenge unseres Sonnensystems und etlicher Nachbarsysteme dazu weit übersteigt. Hier wäre entweder ein Materialtransport einiger Quadrillionen Kubikmeilen über etliche Hundert Lichtjahre in der Summe oder eine Direkterzueugung aus Energie aller Sterne der Milchstraße vor Ort erforderlich. Bei der Erzeugung einer Kubikmeile Masse pro Minute (oder auch pro Sekunde, in Gottes Namen) stellt sich die Frage, was schneller geht.

Die Erzeugung oder Versetzung eines oder mehrerer Planeten ist einfacher.

Viel Spaß!

Gruss,
HWW

Hallo Brett!

Nach dem interessanten Beitrag über Zeitreise-Theorien ist mir
etwas eingefallen, was ich mal vor einiger Zeit mit einem
Freund diskutiert hatte. Und zwar eine Dyson-Sphäre.
Eine Dyson-Sphäre ist ein theoretisches Gebilde, eine
konstruierte Hohlkugel, deren Radius dem Erdradius entspricht.
Auf der Sphäreninnenseite leben die Menschen, es gibt Seen und
Berge - alles wie auf der echten Erde. Im Mittelpunkt befindet
sich nach wie vor die Sonne. Der Vorteil an so einer Sphäre
wäre, dass man praktisch die gesamte Sonnenenergie nutzen kann

  • nichts geht „sinnlos“ im Weltall verloren. Außerdem bietet
    so eine Kugel tausendmal (wenn nicht sogar millionenmal) mehr
    Platz für Menschen und Tiere und Pflanzen und Technik und dem
    ganzen Gelumbe das hier auf der echten Erde bald schon keinen
    Platz mehr hat.

Meine Frage ist eher ein wenig philosophisch: Wie wäre das
Leben auf in so einer Kugel?
Natürlich muss man vorraussetzen, dass man diese auch bauen
kann. Dazu bräuchte man natürlich viel mehr Material als im
gesamten Sonnensystem vorhanden wäre und man müsste erstmal
Mond und Merkur und Venus beseitigen. Außerdem gäbe es
vielleicht Probleme mit der Gravitation auf der Innenseite und
mit der Atmosphäre. Aber setzen wir mal voraus, dass das
klappt… wie sähe es wohl da so aus?

? es gäbe keine Nacht (Sterne und Mond nat. auch nich)
? die Sonne stände immer im Zenit
? der Horizont läge ein Stückchen höher, da die Oberfläche ja
nach oben gekrümmt ist. Allerdings sicherlich so gering dass
man das nicht merkt. Man könnte argumentieren, dass man fast
die gesamte Dyson-Innenfläche sehen könnte, aber das ginge
nicht, das ist ja viel zu weit, tagsüber sieht man ja auch nur
unsere blaue Atmosphäre. Vermutlich wird der Horizont nach
obenhin zu immer verschwommener.
? „Weltreisen“ wären ein bissl länger :wink:
? Nachrichtenübermittlungen von einem Ende zum anderen würden
über 16 Minuten dauern - Chatten is nich *awwwww*

Übrigens gab es mal eine Star Trek - TNG Folge namens
„Besuch von der alten Enterprise“, da trifft die Enterprise
auf so eine Sphäre. Aber das nur nebenbei.

Also wie gesagt, was meint ihr dazu?

  • André

P.S.: Crossposted ins Astro-Brett. Tut mir ja leid,
aber irgendwie sind beide Bretter dafür gleich relevant.