Wenn man eine E-Mailadresse anlegen will, z. B. bei einem der vielen Anbieter, gibt es da Regelungen für die Schreibweise vor dem @? Präziser gefragt: Wie viele Punkte sind erlaubt, nur einer oder kann man mehrere verwenden?
Wie sieht es nach dem @ aus, ich glaube da sind bis auf den Punkt vor den Länderkennung (.de .com etc.) gar keine Punkte erlaubt, sondern nur Bindestriche.
Gruß Andreas
Hallo,
das kommt darauf an, was der Provider erlaubt.
Kommt ebenfalls darauf an, was der Provider bzw. der Verwalter der Top Level Domain erlaubt. Bei manchen TLD sind zwei Punkte quasi zwingend erforderlich (z.B. enden kommerzielle Internet-Adressen in GB häufig (immer?) auf co.uk).
Es wird auch kein Diensteanbieter daran gehindert, seinen Domain- bzw. Server-Namen freizugestalten, d.h. der Teil vor gekauftedoman.de kann quasi nach belieben gestaltet werden. [email protected] ist bspw. genauso möglich wie name.vorname.abteilung@post.niederlassung-muenchen.gekauftedomain.de.
Gruß
C.
Danke C_Punkt für die schnelle Antwort. Daraus lese ich, es ist vom Provider abhängig wie viele Punkte erlaubt sind.
Danke für die Antwort
Nein, es kommt auf die Domain an, unter der Du eine E-Mail-Adresse einrichtest. D.h. wenn Du unter web.de eine Adresse einrichtest, dann lautet die eben immer auf „@web.de“. Registrierst Du eine eigene Domain corniculum.de dann kannst Du Adressen mit der Endung „@corniculum.de“ einrichten. Nutzt Du ein Domain-Paket bei einem Anbieter, das auch die Anlage von Subdomains gestattet, kannst Du Subdomains wie „backen.corniculum.de“ einrichten, und dazu Mailadressen „@backen.corniculum.de“ einrichten. National ist es teilweise üblich, grundsätzlich mit Subdomains zu arbeiten um Domains zusätzlich zu sortieren, wie z.B. in GB, wo man nicht einfach nur .de sondern für kommerzielle Angebote .co.uk nutzt. D.h. wenn Du Dir eine UK-Domain besorgst, dann wird die schon von Hause aus „corniculum.co.uk“ heißen, und die E-Mail-Adressen unter dieser Domain dann eben entsprechend hierauf enden. Und wenn Du jetzt wieder ein Paket buchst, das eigene Subdomains gestattet, dann kann Du eine „backen.corniculum.co.uk“ Subdomain einrichten, und hierauf wieder Mailadressen mit diesem ganzes Schwanz als Domain-Anteil konfigurieren.
Vor dem @ sollte man sich einfach an RFC 2822 Kapitel 3.4.1 halten. Die macht für Punkte keine besonderen Vorgaben außer der, dass keine zwei Punkte aufeinander folgen:
„If the string can be represented as a dot-atom (that is, it contains no characters other than atext characters or „.“ surrounded by atext characters), then the dot-atom form SHOULD be used and the
quoted-string form SHOULD NOT be used.“
Weil man sonst den lokalen Part in doppelte Anführungszeichen setzen müsste.
Ansonsten ist atext in Kapitel 3.2.4 wie folgt definiert:
atext = ALPHA / DIGIT / ; Any character except controls,
„!“ / „#“ / ; SP, and specials.
„$“ / „%“ / ; Used for atoms
„&“ / „’“ /
„*“ / „+“ /
„-“ / „/“ /
„=“ / „?“ /
„^“ / „_“ /
„`“ / „{“ /
„|“ / „}“ /
„~“
Übrigens… Gmail sind Punkte vor dem @ völlig egal.
Hast du die Adresse Corniculum@gmaіl.com
, so bekommst du auch alle Mails an
C.orniculum@gmaіl.com
Co.rniculum@gmaіl.com
C.o.r.n.i.c.u.l.u.m@gmaіl.com
Du kannst also auf unterschiedlichen Webseiten deine Email-Adresse mit unterschiedlich gesetzten Punkten vor dem @ geben, um nachzuverfolgen, wer deine Adresse an wen zu verkauft. Das… ist aber mühsam. Daher kann gmail noch was:
Corniculum+WerWeissWas@gmaіl.com
Corniculum+Aldi@gmaіl.com
Corniculum+Schmuddelseite@gmaіl.com
Auch diese Mails landen alle automatisch in deinem Postfach.
Wohlgemerkt: Das ist etwas, was gmail eingebaut hat, und es funktioniert bei anderen Anbietern nicht.
Ich war allerdings auch schon auf webseiten, die meinten, ein +
gehört nicht in eine Email-Adresse, und die so eingegebene Adresse für ungültig erklärten…
Danke Wiz für diese ausführliche Antwort.
Das sind alles nach RFC 2822 gültige Adressen, wie Du aus der von mir oben eingefügten Liste der atext-Definition und der dort gemachten Angabe zu Punkten (keine zwei unmittelbar hintereinander, sonst muss man den local part in doppelte Anführungszeichen) ersehen kannst.
Die Sache mit dem „+“ bei GMAIL betrifft etwas anderes. GMAIL gestattet die Verwendung von (nach RFC 2822 grundsätzlich zulässigen) Adressen, ohne dass diese zuvor explizit angelegt werden müssen, weil es alle Erweiterungen von angelegten Adressen mit „+irgendetwas“ am Ende automatisch der Mailbox zuordnet, die durch den local part vor dem „+“ definiert wird. Das ist natürlich eine praktische Sache für Dinge, wie den von Dir beschriebenen Fall oder um trotz lediglich einer echten Mailbox Dinge über die Empfänger-Adresse erkennen, sortieren und weiterverarbeiten zu können.
Was auf eine nicht RFC 2822 konforme Umsetzung hinweist. Wobei ich es noch viel schlimmer finde, dass es Schlaumeier gibt, die meinen, dass Mails nur von einem der großen Provider kommen können, und Lösungen (gerade auch in Kontaktformularen) implementiert haben, die alles jenseits von Google, Apple, und Co. abweisen. Ist mir gerade bei amerikanischen Webseiten (selbst staatlichen) schon häufiger passiert.
Danke sweber für diese ausführliche Antwort. Schon sehr smart diese Möglichkeiten bei Gmail. Verwunderlich, dass sich Webseitenbetreiber an E-Mailadressen mit + monieren. Also kann ich vor und nach dem @ je nach Anbieter mehrere Punkte setzen?
Lies Dir bitte noch mal meine oben gegebene Antwort genau durch. Darin ist alles beschrieben. Vor dem @ ja, aber nicht zwei unmittelbar aufeinander folgend. Nach dem @ hast Du nur die Möglichkeiten, die ich oben umfassend erklärt habe. Nutzt Du GMAIL, Apple, GMX und Co. ohne eigene Domain, hast Du gar keinen Einfluss auf das was nach dem @ steht. Ansonsten hängt es von der Domain (und der Top Level Domain, unter der sie registriert wird) und der Möglichkeit der Einrichtung von Subdomains ab. Wenn Du eine spezifischere Antwort willst, müsstest Du das spezifische Szenario genauer beschreiben. Grundsätzlich bist Du hinter dem @ deutlich eingeschränkt (bis auf Null).
OK. Jetzt ist mir alles klar. Nochmals DANKE.