E-Motor: Anker und Stator in Schichtaufbau

Salute Kenner,

bei Elektromotoren sind Anker und/oder Stator oft aus mehreren Lagen Blech gefertigt, anstatt aus einem einzigen Block. Obwohl diese Lagen nicht gegeneinander isoliert sind, sich also eigentlich verhalten müßten, wie massives Metall, lag der Grund hierfür im besseren Nutzen des Motors (also nicht nur in günstiger Fertigung).

Ich hab’ nur leider vergessen, was dieser Grund war. Weiß das jemand?

Danke schon mal und Grüße vom
-R o b.

P. S.:
Ich weiß, ist eigentlich kein elektronisches Thema, aber ein allgemeines Elektro-Brett habe ich nicht gefunden…

Moin,

Ich hab’ nur leider vergessen, was dieser Grund war. Weiß das
jemand?

Schon mal von Wirbelströmen gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrom

Zitat
Häufig ist der Wirbelstrom eine unerwünschte Begleiterscheinung, 
die zu Verlusten bei gleichzeitiger starker Erwärmung führen. 
Aus diesem Grund werden die Magnetkerne von Transformatoren und Elektromotoren 
nicht massiv gebaut, sondern aus einzelnen dünnen (einige Zehntelmillimeter), 
von einander **elektrisch isolierten** Blechen zusammengesetzt („geblecht“). 
Die Orientierung der Blechpakete wird dabei so gewählt, 
dass die magnetischen Feldlinien nicht behindert werden, 
die Wirbelstrombahnen jedoch einen möglichst hohen Widerstand besitzen.

Danke schon mal und Grüße vom
-R o b.

P. S.:
Ich weiß, ist eigentlich kein elektronisches Thema, aber ein
allgemeines Elektro-Brett habe ich nicht gefunden…

Doch, das paßt schon.

mfg
W.

Hmm, und wenn die mal doch nicht isoliert sind?
Salute,

Schon mal von Wirbelströmen gehört?
http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelstrom

Klar, ist nix neues (mechanischer Tachometer, WS-Bremse etc.)

Zitat
Häufig ist der Wirbelstrom eine unerwünschte
Begleiterscheinung,
die zu Verlusten bei gleichzeitiger starker Erwärmung führen.
Aus diesem Grund werden die Magnetkerne von Transformatoren
und Elektromotoren
nicht massiv gebaut, sondern aus einzelnen dünnen (einige
Zehntelmillimeter),
von einander elektrisch isolierten Blechen
zusammengesetzt („geblecht“).
Die Orientierung der Blechpakete wird dabei so gewählt,
dass die magnetischen Feldlinien nicht behindert werden,
die Wirbelstrombahnen jedoch einen möglichst hohen Widerstand
besitzen.

Det macht ja ooch Sinn, wa? Allerdings habe ich schon als neugieriger Steppke kleine E-Motoren auseinander geschraubt, deren Bleche definitiv nicht gegeneinander isoliert waren. Vielleicht eine Sparmaßnahme bei gleicher Fertigungsstraße?

Naja, für’s erste ist mein Wissensdurst gestillt. Danke Dir.

-R o b.

Hallo,

Det macht ja ooch Sinn, wa? Allerdings habe ich schon als
neugieriger Steppke kleine E-Motoren auseinander geschraubt,
deren Bleche definitiv nicht gegeneinander isoliert waren.
Vielleicht eine Sparmaßnahme bei gleicher Fertigungsstraße?

ich denke, die waren schon isoliert.
Ist aber nicht immer so eindeutig sichtbar, weil nur eine
dünne Lackschicht oder eine galv. Oberflächenpassivierung.

Gruß Uwi

Galvanische Oberflächenpassivierung
Salu Uwi,

Det macht ja ooch Sinn, wa? Allerdings habe ich schon als
neugieriger Steppke kleine E-Motoren auseinander geschraubt,
deren Bleche definitiv nicht gegeneinander isoliert waren.
Vielleicht eine Sparmaßnahme bei gleicher Fertigungsstraße?

ich denke, die waren schon isoliert.
Ist aber nicht immer so eindeutig sichtbar, weil nur eine
dünne Lackschicht oder eine galv. Oberflächenpassivierung.

Das interessiert mich: Was ist eine galvanische Oberflächenpassivierung?

Grüßken
-R o b.

Hallo,
so ganz laienhaft könnte man das als künstlichen Rost
bezeichnen, vom Prinzip her jedenfalls.
Durch chem. Substanzen wird die Oberfläche in einen nicht- oder schlecht
leitenden Stoff verwandelt.
An anderen Stellen ( z.B. auf el. Kontakten )sind solche Oxyd-, Sulfat-
oder wie auch immer sie heißen mögen- Schichten sehr unerwünscht.

Gruß
Werner

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

1 Like

Hallo,

Das interessiert mich: Was ist eine galvanische
Oberflächenpassivierung?

Kann wohl auch chemisch gemacht werden.
Funktioniert so wie es Werner beschrieben hat.
Bei Alu nennt man es eloxieren.

Genaueres weiß ich auch nicht, bin kein Chemiker.

Gruß Uwi

oder liest die Antworten von Wolfgang, Werner und Uwi. Besser kann man es nicht erklären - eventuell anders … :sunglasses:
Nur zur Egänzung: Auf die Bleche kann bei größeren Maschinen auch eine dünne Glasur- (Email-) Schicht aufgebracht werden. Bei ölisolierten Maschinen (Trafos) wird zwischen die Bleche auch ein dünnes Seidenpapier eingelegt.

könnte Fragen aufwerfen: Es gibt tatsächlich kalt gewalzte Elektrobleche, deren Ummagnetisierungsverluste sich in Längs- und Querrichtung wesentlich unterscheiden. Diese (Hysterese-) Verluste treten im Kern gemeinsam mit den Wirbelstromverlusten auf. Beide gemeinsam bilden die s.g. Eisenverluste.

Viele Grüße