E-Scooter Verkehrsrecht

Hallo,

unten hat jemand nach Kaufhilfe für einen E-Scooter gefragt. Es ist sicher richtig, dass man im Moment die Gesetzgebung/Regelungen abwarten sollte.

Aber bei all den Bedenken, die hier aufgelistet werden, frage ich mich, wie das was werden soll mit dem Umdenken bei Verkehrskonzepten.

Meiner Meinung muss sich hier von oben (andere Verkehrskonzepte, Platz und Geld für alternative Fortbewegungsmittel, aka Rad, Roller, ÖNVP) etwas ändern, aber auch von unten, was Akzeptanz und Benutzung betrifft. Eine Art Spiralbewegung.

Wenn mehr und mehr Menschen vom Individual-Auto-Verkehr weg gehen, kommt die Politik mehr und mehr unter Druck, dieses Mehr zu regeln. Und dieses Ändern muss von unten (also den tatsächlichen Benutzern) beeinflusst werden. Was nützt mir eine Fahrrad/Roller Nord-Südtangente in einer Stadt, wenn die meisten Menschen, die fahrradfahren oder rollern o.ä. in West-Östlicher Richtung unterwegs sind (nur um mal ein simples Beispiel zu geben). Oder wenn es nur Radwege in Richtung Naherholung gibt, während die Menschen so zur Arbeit kommen wollen (und sollten, um den Verkehrskollaps zu verhindern, der durch mehr individuell genutzte Autos kommt).

Wie soll die Politik denn etwas ändern, wenn die Bedenkenträger überall zu finden sind mit „geht nicht“, „hammer noch nie gemacht“, „da braucht man aber dies und dies und dies und dies…“.

Wie stellt ihr euch denn eine Stadt vor, in der alternative (=keine individuellen Autos) Fortbewegungsmittel die Überhand haben? Und bevor wieder jemand Unsportlichkeit und Übergewicht ins Spiel bringt: es gibt auch Menschen, die gern unverschwitzt bei der Artbeit ankommen (ankommen müssen), die aus verschiedenen Gründen sich nicht sportlich betätigen können (oder wollen - auch das ist „erlaubt“).

Grüße
Siboniwe

Hallo,
die Frage hoert sich an, als gaebe es etwas zu erfinden, etwas Neues auszudenken. Weit gefehlt, nach-aeffen reicht.
.
Warst Du mal in Freiburg oder Muenster, wo Fahrraeder zu hunderten geparkt stehen und ne Strasse weiter wieder hunderte? Alles noch nichts, die Vorbilder sind Kopenhagen Amsterdam oder Utrecht. Dazu gibts (noch) Videos auf youtube, man braucht nicht hinfahren. https://youtu.be/xuDeF6pd2DA Das Video ist 3 Jahre alt und wir suchen noch Loesungen? Oder Groningen, die Innenstadt geviertelt und fuer Autos stellt jedes Viertel eine Sackgasse dar. Zum anderen Viertel bitte raus und aussenrum, oder mit dem Fahrrad viel schneller mittendurch. https://youtu.be/cWf5fbSUNAg?t=129
Zum Gueck haben diese Staedte keinen Arbeitsplatzverlust, wenn tausende sich dem Autokauf verweigern, so geht es dort schneller vom Auto weg.
Gruss Helmut

Hi.

Keine Sorge, das Umdenken und Wandel haben schon angefangen. Die sog. Umweltschützer und soz. veranlagte Ökos setzen sich langsam durch. Alle Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor werden verboten und abgeschafft. E-Fahrzeuge sind nur eine Zwischenlösung - mangels Strom werden sie sich auf die Dauer auch nicht durchsetzen. AKWs gibt es nicht mehr, Kohlekraftwerke verpesten die Umwelt. Erneuerbare Energiequellen können den Bedarf nicht decken.
Also die Lösung: Garagen zu Ställen umbauen und Viehmärkte wieder atraktiver machen.
Fussvolk ist mit dem Esel, die Mittelklasse mit einem Dromedar unterwegs. Die Bonzen reiten Lipizaner. Zurück zu Natur!!
Helau und alaaf :blush:
Sch

Um mal halbwegs ernsthaft auf deinen Beitrag einzugehen, führe dir doch mal bitte vor Augen, dass das Auto durchschnittlich mit 1,5 Personen besetzt ist, eine Fläche von 11 m² beansprucht (der Einfachheit halber habe ich eine Stellplatzfläche als Grundlage herangezogen) und die meiste Zeit des Tages einfach nur rumsteht. Jede andere Fortbewegungform sieht dagegen besser aus.

Wenn all die jetzigen Nicht-Autofahrer sich auf einmal auch ins Auto setzten würden, wäre der Kollaps schon längst passiert.

Ja, und wer schippt die ganze Scheiße weg?

3 Like

Bei manchen schon.

Bei dir offensichtlich nicht.

Mach mal Urlaub in Kopenhagen.

So, wie man das heute in Kopenhagen erleben kann.

Nur verstehe ich nicht, warum du den individualverkehr mit Autos ausschließt. Das ist doch keine Bedingung, sondern eine sinnvolle Ergänzung. Man muss nur mal eingehend über die Verteilung der Ressourcen reden.

DIE Lösung habe ich nicht, aber es wäre schon einmal ein Anfang, wenn die Fortbewegungsmittel gleicher berechtigt wären. Unsere Infrastruktur ist doch recht Autolastig ausgelegt und die vorhandenen Radwege (so sie benutzungspflichtig sind) und Gehwege leider zu häufig in einem noch schlechteren Zustand als die Straßen.

Dazu kommt noch die vollkommen überflüssige Aggressivität und ichichichichzuallererst-Mentaliät auf allen Seiten; der eine und andere hat ja kürzlich den Post von @j_tilde inkl. des Videos angeschaut und kommentiert.

Wenn dann mit den schnellen e-Rollern noch „Spielzeuge“ auf die Straße kommen, evtl. sogar in größeren Massen, wird das Klima untereinander sicherlich nicht entspannter. So schön das Konzept „Kopenhagen“, @anon45458312 erwähte es bereits, auch aussieht, so habe ich meine Zweifel, ob das bei uns so funktioniert, hierzulande ist die Mentalität und Autoaffinität ist doch etwas anders.

Was die Zukunft angeht, so werden sich die Autofahrer sicherlich daran gewöhnen müssen, mit ihren Autos nicht mehr in die Innenstädte zu kommen bzw. vor jedem Geschäft parken zu können, nicht nur um dem Verkehrskollaps vorzubeugen sondern auch weil nachverdichtet wird und Parkplätze anderweitig bebaut werden. Aber vielleicht irre ich mich auch vollkommen und kleine 1-Personenautos setzen sich durch.

Moin,

dazu „sage“ ich mal:
66.media.tumblr.com/3a69082933c750e254a6afaaf62a0457/tumblr_pq04diImKd1tg01n9o1_1280.jpg
:wink:

VG
J~

3 Like

Moin,

habe ich gemacht. Mit dem Rad.
Das Klima dort ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Dazu haben Fußgänger, Radfahrer und Kfz je eigenen Trassen (ja, auch die Radwege habe ich baulich abgesetzt gesehen!).
Beides halte ich in Deutschland für die kommenden Jahrzehnte für undenkbar - zumindest so lange ich noch altersbedingt am Strassenverkehr teilnehmen kann.

VG
J~

Einerseits kam das nur so rüber.
Aber: in der Innenstadt wäre es vielleicht besser ohne (wobei man Innenstadt vielleicht anders definieren muss wie bisher = bei uns ist das eine Fußgängerzone von einer Straße, etwa 500m lang, Kleinstadt halt).
Anderseits finde ich aber schon, dass man Alternativen interessanter machen muss als Autos, denn sonst denkt jeder Autofahrer: geht doch [besonders wenn einige auf Alternativen umsteigen] und ich bin ja die Ausnahme.

Kopenhagen muss ich mir mal ansehen, kenne ich nicht.

Grüße
Siboniwe

Deshalb frag ich ja. Es ist ja nicht einfach darum getan, „Spielzeuge“ auf die Straße zu lassen, sondern das ganze Verkehrskonzept zu überdenken und anders zu gestalten.

Grüße
Siboniwe

1 Like

Schau mal hier: https://www.waz.de/panorama/wie-kopenhagen-die-haelfte-seiner-pendler-aufs-rad-setzte-id212359045.html

1 Like

Natürlich, da sehe ich aber in erster Linie ein Mentalitätsproblem - und zu viele schlecht informierte Verkehrsteilnehmer.

Etwas mehr Entspannung täte so manchem Autofahrer gut, Paragraph 1 der StVO wird gerne ignoriert:
(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

(2) Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder, mehr als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

1 Like

Genau so haben die Kopenhagener auch mal angefangen.

Da bin ich ganz bei dir.

In Kopenhagen fahren die Leute wegen der Staus lieber mit dem Rad. Und wegen der Parkgebühren. Und weil man mit dem Rad fast überall hinkommt.

Sobald die Nachteile für das Auto wegfallen, siegt sofort wieder die Bequemlichkeit, da bin ich völlig sicher. Auch die Dänen sind kein Volk aus Idealisten, sondern aus Menschen.

Ich habe übrigens noch ein interview mit dem Kopenhagener Bürgermeister im Ohr. Er hat erzählt, dass sie für alle Umbauten zugunsten der Radfahrer zusammen 260Mio€ ausgegeben haben. Genau so viel wie für einen Kilometer(?)abschnitt der Umgehungsstraße. Es ist nicht nur gesünder für alle, umweltschonender sowieso, sondern auch noch erheblich billiger. Auch für alle.

1 Like

Wir haben die Fahrrad’Autobahn’ quer durch die Stadt genossen. Sie war leider viel zu kurz - man war in Nullkommanix am Ziel.

Eigentlich war der ganze Urlaub in Kopenhagen zu kurz, aber das ist o.T…

Ja. Aber womit, wenn der Kopf mit ‚KARRIERE‘ und ‚LOBBY‘ bereits ausgelastet ist?

Hallo,
man kann auch beschliessen, als Stadtverwaltung, dass bestimmte Fahrzeuge einfach in der Stadt verboten werden. Kauf Dir heute ein nagelneues Auto ueblicher Art, Dieselmotor oder Benzinmotor, und Du bist vom Fahrverbot betroffen. Ab 2030 in Paris. https://www.handelsblatt.com/politik/international/frankreich-paris-weitet-fahrverbot-aus/20446808.html?ticket=ST-657836-bcId376KzzqZV7ZcLn99-ap6 Siehe auch weiter unten Daenemark oder Schweden https://www.autozeitung.de/zev-benziner-diesel-verbot-bis-2050-116894.html#
Dann sollen die Leute mal sehen, wie sie zu guenstigen Elektroautos kommen oder wie sie mit ÖPNV und Bahn -und Scootern oder Fahrraedern- zur Arbeit kommen. Das scheint alles noch lange hin, aufpassen, es sind weniger als ein normales Autoleben. Der heute gekaufte Neuwagen bekommt absehbar sein Fahrverbot.
Gruss Helmut

das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Dänen der 70er-Jahre derart egozentrisch und aggressiv untereinander waren wie das, was man heute in Deutschland erlebt.

VG
J~

kommt ganz einfach daher, dass ihre riesigen SUV einfach nicht genug freie Bahn haben.

Das verschwindet sofort, wenn man sie aus ihren Panzern und Rüstungen schält.

1 Like