Nun, wenn sich ein des Hessischen Maechtiger melden taete,
und der mir zum Beispiel sagen wuerde, dass es bei ihnen
auch Ebbelsaft heisst, dann koennte ich mir eine Erklaerung
zusammenschustern, dass auch im Kurpfaelzischen aus Aepfeln
Saft gemacht wird, aber fuer die alhoholischen Vergnuegen eher
Rebensaft verwendet wird, aber das Wort selbst aus dem
Odenwald
kommt, wo man … so aehnlich halt.
Hallo Elke,
wenn man das Hessische auf das Rhein-/Main-Hessische reduziert, so bin ich des Hessischen nicht mächtig. Spricht man das Hessische jedoch in ganz Hessen, so bin ich des Hessischen, respektive des Mittel- bis Oberhessischen durchaus mächtig.
Zur Sache also:
in Oberhessen (nicht zu verwechseln mit Nordhessen) heißt es normalerweise Abbelsaft und Abbelwein, weil Abbel der singulare Dialekt für Apfel ist. Auch gibt es hier einen (!) Abbelbaum, obwohl sich daran durchaus mehrere Äbbel befinden - wobei wir denn auch schon beim Plural angelangt wären. Es sei allerdings unbedingt darauf hingewiesen, dass der gemeine Oberhesse höchst selten Abbelwein bestellt, da man das Gesöff doch eher in den südlichen Regionen, also da, wo es Äbbelwoi heißt, bevorzugt. Aus diesem Grund kommt es durchaus vor, dass auch in Oberhessen der nicht ins Oberhessische übersetzte Begriff „Äbbelwoi“ benutzt wird.
Warum dä Frankfottä unn dä Meenzä allerdings Äbbelwoi spricht, das weeß isch aach net.
Gruß Piri
PS: Nur falls auch ein paar Spitzklicker dies hier lesen: in Oberhessen gibt’s natürlich mehr als nur einen Abbelbaum