Hallo nochmal 
Zwischenzeitlich habe ich mich für den „nur Tee“ entschieden
(trotz des Preises) und habe ihn auch schon bekommen. Laut
Etikett sind es ausschließlich die Blattspitzen, die in dieser
offenen Packung (also nicht in Teebeuteln) enthalten sind.
Zuerst war ich davon schon angetan,
aufgrund Deines Textes weiter unten bin ich jetzt aber wieder
in Zweifel geraten: Du sprichst davon, dass jeder Bruch oder
Schnitt eine Oberflächenvergrößerung darstellt und damit die
Wirkstoffe verfliegen. Jetzt weiß ich dann doch nicht mehr,
was ich von dem Tee aus den Blattspitzen halten soll?..
Also nachdem ich erst mal nur zu Kräutertee allgemein geschrieben hab hab ich mir nochmal die Eberraute an sich angeschaut. Wenn mehr als nur die Blattspitzen drin wären, dann würde der Tee bitter schmecken. Zudem sind die Blätter auch eher fein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eberraute
Mein Angaben waren eher allgemein gehalten, dh. wenn du eine Pflanze hast, wie zB. den Salbei mit schönen breiten Blättern und du schnippelst die in klitzekleine Stücke, wie sie oft in Teebeuteln vorkommen, dann musst du von einem Wirkstoffverlust ausgehen, da du sehr viele Schnittkanten hast, wo das Ätherische Öl austreten und verdunsten kann.
Bei der Eberraute sind die Blattspitzen quasi wie das ganze Blatt zusehen, das du ja auch irgendwo von Stengel zupfst. Da ist das schon ok, und ich denke mal nicht dass die noch weiter zerkleinert sind.
Eine entfernte Bekannte, die sich auch ziemlich gut mit
Kräutern auskennt und die ich neulich zufällig traf, meinte,
dass insbesondere für Tees die Wurzeln der wirkungsvollste
Teil sei. (Wurzeln klein geschnitten, fein gehackt oder
gemahlen - aber halt: Du sprichst doch von
Oberflächenvergrößerung und damit einhergehendem
Wirkstoffverlust! - Also ist das fein hacken oder gar mahlen
vielleicht auch falsch?).
Bei manchen anderen Pflanzen ist es auch so, das eher die Wurzel hilft, bei der Eberraute wohl eher die Blattspitzen (hab nix zur anwendung der Wurzel gefunden, evtl weil darin dieselben Bitterstoffe sind, wie in anderen teilen, schmecken solld as ganz ja auch noch). Bei anderen Pflanzen gelten wieder andere Teile als die mit dem höchsten Wirkstoffgehalt.
Was ich mit Wirkstoffverlust meinte, war auf die Lagerung bezogen. dh. wenn du einen Tee machst, dann ja nicht gleich aus dem ganzen 500g Vorrat. Sondern du nimmst eine gewisse Menge für eine Kanne oder einen Becher und am nächsten Tag wieder.
Zur Vorratshaltung nimmt man deshalb möglichst ganze Blätter, Wurzeln oder was eben von der Pflanze wirksam ist, und wenn man davon was braucht nimmt man sich die gewünschte Menge und zerkleinert sie, damit sie in den Filter passen und damit die Ätherischen Öle freiwerden und überbrüht das ganze dann.
Diesen Tee habe ich nur besorgt, weil er angeblich gut für das
Immunsystem sein soll und antibakteriell wirke (wird
behauptet).
Es ist ein Korbblütler, wie zB. auch die Echinacea dürfte sieeine Immunstimulierende Wirkung haben. Wissenschaftlich nachgewiesen ist dies jedoch nicht (es gibt da beim Bfarm eine Kommission E die Heilpflanzen bewertet). In meinem modernen Heilpflanzenbuch ist sie gar nicht erst aufgeführt, in meinen älteren Kräuterbüchern schon (bin Medizinhistorikerin, zT sind die also auch SEHR alt), aber nach denen würde ich nicht ohne zusätzliche Prüfung etwas einnehmen. Daher kann ich zur Eberraute speziell auch nur wenig sagen.
Bei der Ecchinacea dagegen sind Immunstimulierende und Antiinfektiöse Wirkungen eindeutig nachgewiesen, jedoch nicht als Tee, da man dazu immer frische Blüten bräuchte. Daher nimmt man dies als Fertigarznei, was manch einen Öko o. eher Esoterisch angehauchten Heilpraktiker abschreckt. Dagegen muss man aber auch erwähnen, dass ecchinacea gerade bei Krankhieten, wo einem der Instinkt/Erziehung sagt man sollte das Immunsystem stärken, das ganze kontraproduktiv ist. dh. bei Immunsystembetreffenden Krankeiten kann man deren Symtome verschlechtern (AIDS, Autoimmunerkrankungen, Schwerwiegende Infektionen mit zB. Tuberkulose) und man sollte das Zeug nur für einen kurzen Zeitraum schlucken.
Und da es meine Frau eine chronische
bakteriell-virale und was-weiß-ich-noch-sonst für eine
Krankheit hat (Die Ärzte wissen es ja auch nicht, jeder sagt
was anderes), denken wir beide, dass - neben den Antibiotika -
eine Unterstützung des Immunsystems nicht schaden kann.
Genau deshalb würde ich den Einsatz erst mit dem Arzt beraten, denn auch Pflanzliche Arzneimittel können Neben- und Wechselwirkungen haben. Und gerade eine langfristige Begleittherapie sollte abgesprochen werden. Ob es Bakterien oder Viren sind sollte eigentlich feststellbar sein, die Ursachen und Folgen sind dann evtl schon schwieriger zu definieren, da dort auch noch anderes mithineinspielen kann. In diesem Fall ist es sicher sinnvoll entweder noch einen Arzt auszuprobieren oder zu einem Heilpraktiker zu gehen, denn ohne wirklich feste Diagnose kann man nicht sinnvoll therapieren. Und wie gesagt, eine Immunstimulation kann in diesem Fall auch genau das falsche sein.
Bevor ich nun frag, „was sagen die Ärzte denn?“, sag ich lieber, vielleicht findest du auch im Medizibrett Hilfe, zumindest was die nächsten Schritte wären oder bei Aufklärung des Ärztekauderwelsches.
Schöne Grüße und gute Besserung an deine Frau
Susanne