Eberraute

Wer kann mir bitte sagen, was der Unterschied ist zwischen
„Eberraute geschnitten“ und
„Eberrautentee“.
Beides ist in der Apotheke bzw. Reformhaus erhältlich, auch „Eberraute geschnitten“ wird als Tee angeboten.
Allerdings ist „Eberraute geschnitten“ um ein Vielfaches billiger als „Eberrautentee“.
Daher die Frage: ist „Eberraute geschnitten“ somit auch qualitativ als Tee um ein Vielfaches schlechter als das als „Eberrautentee“ bezeichnete Produkt? Z.B. dass man ein Vielfaches an Menge von „Eberraute geschnitten“ nehmen muss, um die gleiche Wirkung zu haben als bei viel weniger „Eberrautentee“? Oder wodurch rechtfertigt sich sonst der enorme Preisunterschied?
In Eurem Archiv steht ein Beitrag zu Eberraute, aber nicht das, was ich hier frage.

Ich wusste - als Neuling hier - auch nicht so recht, welches „Brett“ ich für diese Frage auswählen sollte. Ich hoffe, Ihr schimpft mich nicht, wenn ich „Medizin“ hätte wählen sollen…

Kann man eigentlich hier auch irgendwie ohne „Brett“ eine Frage stellen, wenn’s was übergreifendes ist? Oder zumindest mehrere Bretter gleichzeitig auswählen?

Danke für Eure Unterstützung und einen schönen sonnigen Biergartenabend

Vielen Dank für Eure Antworten.

Alexander Peren
[email protected]

Wie sieht denn das geschnittene aus? Sind das Stängel?
und der Tee? Ist der schon kleingemahlen?

Wie sieht denn das geschnittene aus? Sind das Stängel?
und der Tee? Ist der schon kleingemahlen?

Hallo Paul,

Das weiß ich eben nicht. Ich weiß nur, dass beides als Tee verkauft wird und dass zwischen „Eberraute geschnitten Tee“ und „Eberrautentee“ ein großer Preisunterschied ist. Und eben was der (Qualitäts-?)Unterschied ist wollte ich wissen, um meine/unsere Kaufentscheidung zu treffen, denn die Apotheken/Reformhäuser haben weder das eine noch das andere auf Lager, aber alle können sie es bestellen (mit Abnahmeverpflichtung, da es ja speziell für einen besorgt wurde), keine® der VerkäuferInnen konnte uns diese Frage beantworten. Und wir kaufen einerseits ungern die Katze im Sack, auf der anderen Seite wollen wir aber auch nicht unnötig viel Geld ausgeben.

Vielen Dank für eine Antwort

und einen schönen Feierabend noch

Herzliche Grüße

Alexander

Hallo, in Medizin hätt ichs eher gefunden und was dazu sagen können, aber hier ists doch auch gut. Ist ja eigentlich Pharmazie und da gibts kein passendes Brett, allenfalls noch Botanik.

Also der Apotheker müsste eigentlich in erfahrung bringen können ob der Tee (ob nun nur Tee oder geschnitten Tee) nur aus Blättern oder auch aus Stengeln oder evtl. auch aus Blüten, Wurzeln etc besteht.
Arzneipflanzen werden eigentlich nach den Pflanzenteilen unterteilt und ein Wurzeltee ist manchmal für was anderes als ein Blättertee.

Ausserdem müsste er auch beim Händler in Erfahrung bringen können, ob der „nur Tee“ dann zB. aus ganzen Blättern besteht und der geschnittene Tee dann aus geschnittenen Blättern (was den Wirkstoffgehalt beeinträchtigen kann, da schnittkanten Oberflächenvergrößerung sind, wo Luft rankommt und ätherische Öle verfliegen können. Je feiner desto weniger Wirkstoff bleibt übrig)
Wenn er unterschiedliche Großhändler für beide Sorten hat, dann ist das natürlich aufwendiger. Aber es soll Apotheker geben die das dann trotzdem machen. Such dir am besten eine Apotheke, die von einem alten Apotheker geführt wird, oder die ein langjähriger Familienbetrieb ist, die haben meist eher Erfahrung damit, als die modernen Schubladenzieher.

Mancherorten gibts es auch Heilkräutergeschäfte, die können evtl auch eher weiterhelfen. Hier zB. http://www.kraeuter-pflug.de/

Denn einfach die Dosis erhöhen kann in die Hose gehen. Entweder schmeckts einfach nur nicht oder man vertut sich und hat Nebenwirkungen.

Ich denke zum ausprobieren tuts auch der geschnittene, dann kann man immer noch auf den anderen umsteigen.

gruß Susanne

Hallo Susanne,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Ich dachte schon, es würde gar niemand antworten und hatte die Hoffnung schon so gut wie aufgegeben.

Zwischenzeitlich habe ich mich für den „nur Tee“ entschieden (trotz des Preises) und habe ihn auch schon bekommen. Laut Etikett sind es ausschließlich die Blattspitzen, die in dieser offenen Packung (also nicht in Teebeuteln) enthalten sind. Zuerst war ich davon schon angetan,

aufgrund Deines Textes weiter unten bin ich jetzt aber wieder in Zweifel geraten: Du sprichst davon, dass jeder Bruch oder Schnitt eine Oberflächenvergrößerung darstellt und damit die Wirkstoffe verfliegen. Jetzt weiß ich dann doch nicht mehr, was ich von dem Tee aus den Blattspitzen halten soll?..

Eine entfernte Bekannte, die sich auch ziemlich gut mit Kräutern auskennt und die ich neulich zufällig traf, meinte, dass insbesondere für Tees die Wurzeln der wirkungsvollste Teil sei. (Wurzeln klein geschnitten, fein gehackt oder gemahlen - aber halt: Du sprichst doch von Oberflächenvergrößerung und damit einhergehendem Wirkstoffverlust! - Also ist das fein hacken oder gar mahlen vielleicht auch falsch?).

Diesen Tee habe ich nur besorgt, weil er angeblich gut für das Immunsystem sein soll und antibakteriell wirke (wird behauptet). Und da es meine Frau eine chronische bakteriell-virale und was-weiß-ich-noch-sonst für eine Krankheit hat (Die Ärzte wissen es ja auch nicht, jeder sagt was anderes), denken wir beide, dass - neben den Antibiotika - eine Unterstützung des Immunsystems nicht schaden kann.

Wir wollen halt soviel tun, als irgendwie vertretbar ist und gleichzeitig vermeiden, dass wir im Gut-Meinen es Schlecht-Machen.

Wenn Dir noch mehr zum Thema einfällt, würden wir uns freuen, wenn Du noch mal antworten würdest. Dafür möchten wir uns schon im Voraus recht recht herzlich bedanken.

herzliche Grüße und einen schönen Abend

Alexander

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Hallo nochmal :wink:

Zwischenzeitlich habe ich mich für den „nur Tee“ entschieden
(trotz des Preises) und habe ihn auch schon bekommen. Laut
Etikett sind es ausschließlich die Blattspitzen, die in dieser
offenen Packung (also nicht in Teebeuteln) enthalten sind.
Zuerst war ich davon schon angetan,

aufgrund Deines Textes weiter unten bin ich jetzt aber wieder
in Zweifel geraten: Du sprichst davon, dass jeder Bruch oder
Schnitt eine Oberflächenvergrößerung darstellt und damit die
Wirkstoffe verfliegen. Jetzt weiß ich dann doch nicht mehr,
was ich von dem Tee aus den Blattspitzen halten soll?..

Also nachdem ich erst mal nur zu Kräutertee allgemein geschrieben hab hab ich mir nochmal die Eberraute an sich angeschaut. Wenn mehr als nur die Blattspitzen drin wären, dann würde der Tee bitter schmecken. Zudem sind die Blätter auch eher fein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eberraute

Mein Angaben waren eher allgemein gehalten, dh. wenn du eine Pflanze hast, wie zB. den Salbei mit schönen breiten Blättern und du schnippelst die in klitzekleine Stücke, wie sie oft in Teebeuteln vorkommen, dann musst du von einem Wirkstoffverlust ausgehen, da du sehr viele Schnittkanten hast, wo das Ätherische Öl austreten und verdunsten kann.
Bei der Eberraute sind die Blattspitzen quasi wie das ganze Blatt zusehen, das du ja auch irgendwo von Stengel zupfst. Da ist das schon ok, und ich denke mal nicht dass die noch weiter zerkleinert sind.

Eine entfernte Bekannte, die sich auch ziemlich gut mit
Kräutern auskennt und die ich neulich zufällig traf, meinte,
dass insbesondere für Tees die Wurzeln der wirkungsvollste
Teil sei. (Wurzeln klein geschnitten, fein gehackt oder
gemahlen - aber halt: Du sprichst doch von
Oberflächenvergrößerung und damit einhergehendem
Wirkstoffverlust! - Also ist das fein hacken oder gar mahlen
vielleicht auch falsch?).

Bei manchen anderen Pflanzen ist es auch so, das eher die Wurzel hilft, bei der Eberraute wohl eher die Blattspitzen (hab nix zur anwendung der Wurzel gefunden, evtl weil darin dieselben Bitterstoffe sind, wie in anderen teilen, schmecken solld as ganz ja auch noch). Bei anderen Pflanzen gelten wieder andere Teile als die mit dem höchsten Wirkstoffgehalt.

Was ich mit Wirkstoffverlust meinte, war auf die Lagerung bezogen. dh. wenn du einen Tee machst, dann ja nicht gleich aus dem ganzen 500g Vorrat. Sondern du nimmst eine gewisse Menge für eine Kanne oder einen Becher und am nächsten Tag wieder.
Zur Vorratshaltung nimmt man deshalb möglichst ganze Blätter, Wurzeln oder was eben von der Pflanze wirksam ist, und wenn man davon was braucht nimmt man sich die gewünschte Menge und zerkleinert sie, damit sie in den Filter passen und damit die Ätherischen Öle freiwerden und überbrüht das ganze dann.

Diesen Tee habe ich nur besorgt, weil er angeblich gut für das
Immunsystem sein soll und antibakteriell wirke (wird
behauptet).

Es ist ein Korbblütler, wie zB. auch die Echinacea dürfte sieeine Immunstimulierende Wirkung haben. Wissenschaftlich nachgewiesen ist dies jedoch nicht (es gibt da beim Bfarm eine Kommission E die Heilpflanzen bewertet). In meinem modernen Heilpflanzenbuch ist sie gar nicht erst aufgeführt, in meinen älteren Kräuterbüchern schon (bin Medizinhistorikerin, zT sind die also auch SEHR alt), aber nach denen würde ich nicht ohne zusätzliche Prüfung etwas einnehmen. Daher kann ich zur Eberraute speziell auch nur wenig sagen.
Bei der Ecchinacea dagegen sind Immunstimulierende und Antiinfektiöse Wirkungen eindeutig nachgewiesen, jedoch nicht als Tee, da man dazu immer frische Blüten bräuchte. Daher nimmt man dies als Fertigarznei, was manch einen Öko o. eher Esoterisch angehauchten Heilpraktiker abschreckt. Dagegen muss man aber auch erwähnen, dass ecchinacea gerade bei Krankhieten, wo einem der Instinkt/Erziehung sagt man sollte das Immunsystem stärken, das ganze kontraproduktiv ist. dh. bei Immunsystembetreffenden Krankeiten kann man deren Symtome verschlechtern (AIDS, Autoimmunerkrankungen, Schwerwiegende Infektionen mit zB. Tuberkulose) und man sollte das Zeug nur für einen kurzen Zeitraum schlucken.

Und da es meine Frau eine chronische
bakteriell-virale und was-weiß-ich-noch-sonst für eine
Krankheit hat (Die Ärzte wissen es ja auch nicht, jeder sagt
was anderes), denken wir beide, dass - neben den Antibiotika -
eine Unterstützung des Immunsystems nicht schaden kann.

Genau deshalb würde ich den Einsatz erst mit dem Arzt beraten, denn auch Pflanzliche Arzneimittel können Neben- und Wechselwirkungen haben. Und gerade eine langfristige Begleittherapie sollte abgesprochen werden. Ob es Bakterien oder Viren sind sollte eigentlich feststellbar sein, die Ursachen und Folgen sind dann evtl schon schwieriger zu definieren, da dort auch noch anderes mithineinspielen kann. In diesem Fall ist es sicher sinnvoll entweder noch einen Arzt auszuprobieren oder zu einem Heilpraktiker zu gehen, denn ohne wirklich feste Diagnose kann man nicht sinnvoll therapieren. Und wie gesagt, eine Immunstimulation kann in diesem Fall auch genau das falsche sein.
Bevor ich nun frag, „was sagen die Ärzte denn?“, sag ich lieber, vielleicht findest du auch im Medizibrett Hilfe, zumindest was die nächsten Schritte wären oder bei Aufklärung des Ärztekauderwelsches.

Schöne Grüße und gute Besserung an deine Frau
Susanne