Ebola-Epidemie in Westafrika - Übertragung auch per Luft möglich?

Hallo, angesichts der dramatischen Entwicklung des Ebola-Ausbruchs in Westafrika kommen mir ein paar Horrorszenarien bzw. Fragen in den Kopf.

Ist die Übetragung von Ebola-Viren theoretisch auch über Tröpcheninfektion per Husten (also über die Luft) möglich? Ich weiss, es gab da mal einen Film zu dem Thema. Aber ist es prinzipiell möglich, dass der Virus in relativ kurzer Zeit (ein paar Wochen oder Monate) so mutiert, dass er per Husten übertragen werden kann?

Man stellen sich nur die katastrophalen Folgen vor… Passagiere in Flugzeugen verbreiten Ebola in die ganze Welt. Ich habe gelesen, dass die Inkubationszeit bis zu 20 Tage beträgt. Das scheint sehr lang zu sein. Sehr viel Zeit also, Ebola als Flugzeugpassagier in ferne Länder (Europa, USA, Asien) zu übertragen…

Hallo,

Ist die Übetragung von Ebola-Viren theoretisch auch über
Tröpcheninfektion per Husten (also über die Luft) möglich? Ich

laut Wiki „Ja“:
„Weiterhin ist eine Übertragung per Tröpfcheninfektion (aerogene Transmission), durch Geschlechtsverkehr und nach der Geburt (neonatale Transmission) möglich, wobei diese Übertragungswege zahlenmäßig jedoch bislang nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Inkubationszeit variiert zwischen 2 und 21 Tagen.[10]“

Man stellen sich nur die katastrophalen Folgen vor…
Passagiere in Flugzeugen verbreiten Ebola in die ganze Welt.

Die kann man sich gut vorstellen bei der großen Reisefreudigkeit mit und ohne Ebola-Viren.

Hallo,

bring jetzt nicht Pharmaindustrie und Politiker auf die Idee, auf der Basis einer vagen Möglichkeit alle Welt vor Ebola zu impfen, die Schweinegrippe war teuer und unsinnig genug.

Bislang verliefen Ebolaepedemien immer sehr regional begrenzt, kleiner Rahmen. Würde da mal keine Panik machen.
An Ebola sterben jährlich ein paar hundert Menschen. An Aids, Malaria, Parasiten oder Hunger zig Millionen. Jeweils.
Ebola ist nur spektakulärer und daher in den Medien präsenter.

Die Frage, wann Malariamücken sich angesichts der Klimaerwärmung in Europa heimisch fühlen werden ist wesentlich relevanter für die hiesige Gesundheit. Die Mücken brauchen nicht mal Flugzeuge.
Für Malaria gibt es noch keine Impfung. Die derzeit betroffenen Länder sind zu arm, als dass die Pharmakonzerne in Entwicklungen investieren würden. Die produzieren nur für gut zahlende Kundschaft - die sie sich, siehe Schweinegrippe, auch schon mal zurecht lobbiisieren.
Für überwiegend arme Kranke wird nichts entwickelt. Lohnt nicht.
Pharmakonzerne sind Geschäftsbetriebe. Die wollen und/oder müssen Gewinne machen, je mehr, desto besser und mit allen üblichen Mitteln.
Das kann man nicht kritisieren. Man kann Löwen oder Katzen auch nicht verurteilen, weil sie Beute machen.
Die Politiker wären gefragt. Die müssen keine Beute machen, dafür werden sie schließlich von uns bis ans Lebensende gut bezahlt - fressen aber wohl gern ein paar Extras vom Löwenanteil mit.

Gruß, Paran

Moin,

Ist die Übetragung von Ebola-Viren theoretisch auch über
Tröpcheninfektion per Husten (also über die Luft) möglich?

laut RKI ist eine aerogene Übertragung bisher nicht beobachtet worden und es besteht auch keine Ansteckungsgefahr während der Inkubationszeit: http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/E/Ebola/Uebersich…
Somit dürfte die Ansteckungsgefahr auf Flugreisen eher gering sein.

Aber ist es
prinzipiell möglich, dass der Virus in relativ kurzer Zeit
(ein paar Wochen oder Monate) so mutiert, dass er per Husten
übertragen werden kann?

Auch dafür ist das Ebolavirus wahrscheinlich nicht der beste Kandidat. Zum Einen ist der Erreger recht komplex und daher vermutlich genetisch eher stabil und zum Andern springt er nur sehr sporadisch auf den Menschen über und tötet dann aber schnell (Hit-and-run-Strategie). Es weist nicht die hohen Mutationsraten von Retroviren auf, die es bspw. AIDS-Erregern erlauben, immer wieder unter dem Radar des Immunsystems durchzuschlüpfen. Und anders als Grippeviren werden kaum verschiedene Typen von Ebolaerregern in einem menschlichen Wirt zu einem gefährlicheren, neuen Virusstamm rekombinieren. Jeder bekannte Ebolaausbruch geht auf einen einzigen Virusstamm zurück. Es ist kaum denkbar, dass sich ein Ebolapatient vor seinem frühen Ableben noch einen zweiten Erregerstamm einfängt und ein Supervirus bäckt.

Man stellen sich nur die katastrophalen Folgen vor…

Ahwas. Die aktuellen Probleme in Afrika sind schlechter medizinischer Versorgung und einem tw. völlig fehlenden Verständnis von Infektionsmechanismen geschuldet. Dort werden die Erkrankten i.d.R. zu Hause gepflegt und keiner achtet auf Selbstschutz und Hygiene nach den direkten Kontakt mit den Opfern. Und wo die Patienten hospitiert wurden, gab es laut RKI tw. 5 gemeinschaftlich genutzte Kanülen im Krankenhaus, die zwischen den Benutzungen nicht sterilisiert wurden. In Europa wäre spätenstens nach dem 3. Erkrankungsfall Schluss (jedenfalls nach meiner Meinung).

Gruß, Jesse