Echt cool ey!

Wer hat schon mal darüber nachgedacht, warum Jugendliche immer sagen, „echt cool ey“, wenn sie etwas gut finden??? Das haben die doch nicht selbst erfunden, diese Millionen Kids, ODERR??? Das haben zuerst sich Philosophen ausgedacht, z. B. Demokrit, Newton, Bacon, Locke, Hobbes, Hume usw. Und wie ist es mit Descartes, der Pflanzen, Tiere und Menschen als bloße Maschinen bezeicnnete (im Gegensatz zu Klofrau Ilse und ihrer Alltagssprache)???

La Mettrie hat dieses inhumane Menschenbild dabei noch zu seinem philosophischen Hauptwerk gemacht. Ist das ein Problem, WAS??? Nicht wirklich, denn man braucht das ja nicht dogmatisch übernehmen und unbewusst nachplappern. Aber wenn alle Manager „so cool“ von ihren Kunden und Mitarbeitern denken würden, dass sie bloße Maschinen sind, wäre dann die Welt noch viel inhumaner, wie sie es ohnehin schon ist, WIE???

Echt kalt ey, diese gezüchtete Maschinen??? (Schaust du freindlicherweise, wenn du willst wissen, unten, was ich habe echt cool geschrebben über die Kulturzüchtung von „Überlebensmaschinen?“).

Ich nicht. Aber neulich habe ich bei real,- ein witziges T-Shirt gesehen. Es hatte den Text:
Ich bin so
COOL
hinter mir
SCHNEIT’S.

:stuck_out_tongue:

Hi,

sagen das die Jugendlichen heute wirklich noch? Das war eher in meiner Jugendzeit verbreitet, die ist aber leider schon eine Weile her…

Heisst es nicht heutzutage phat oder krass?

Gruss,
Little.

voll krass, ey!

In der Aufzählung fehlt noch Dieter Bohlen mit " Das war echt MEEEGA"!!!
Aber ich bin überzeugt, dass ganz viele Klopfersprüche immer noch auf dem Schulhof entstehen… :wink:
Mao

Demokrit oder einer seiner Kumpels hat „echt cool, ey“ erfunden.
Das wage ich zu bezweifeln.

Gruß
Dirk

Hey, das Atom-Modell, wie man die Natur und den ganzen Kosmos erklärt, nach dieser mechanistischen Philosophie, stammt von ihm. Claro, dass er nicht den Spruch „echt cool ey“ erfunden hat, aber die Denk-Kausalität ist von ihm.

Hallo,

wenn ich dich recht verstehe, schließt du aus dem Wort „cool“, dass die Jugendlichen ein mechanistischen Weltbild haben, evtl wie die genannten Philosophen? Denn sonst verstehe ich deinen gewagten Sprung von der Jugendsprache zu den Philosophen nicht…

Ich denke, das Wort „cool“ (ist übrigens längst out) meint eher kühl im Sinne von gelassen, unaufgeregt, „gechillt“. Wer das sagt, möchte nicht sagen, dass er emotional kalt ist als Maschine agiert, sondern dass er gelassen bleibt und sich nicht „echauffiert“.
Wie du siehst, werden die emotionalen Zustände der Erregung und Gelassenheit in vielen Wörtern und Sprachen mit „warm“ und „kalt“ in Verbindung gebracht. Davon auf ein Mechanistisches Weltbild zu schließen ist meiner Ansicht nach zu weit hergeholt…

Bleibt kalt, geht nicht sofort emotional an die Decke, okay. Aber erstens stellt sich mir die Frage, wie kommen die darauf?

Zweitens ist es psychologisch einleuchtend,dass dieser Spruch als „Mem“ (schaust du Richard Dawkins bzw. Wiki bzw. meinen Thread „Überlebenmsmachinen?“, weiter unten) weitgehend unbewusst weiter verbreitet haben, und dass dieser Spruch - entgegen früherer Jugendgenerationen - einen besonderen Hype zelebrierte um die Technik, weil die Technik gerade in dieser Jugendgeneration GIGANTISCHE (!) Fortschritte gemacht hat, die auch ich als alter Sack voll total krass finde. Dieser Spruch steht also m. E. kausal mit der Technik in Verbindung.

Drittens: Es ist natürlich der großen Mehrheit der Normalbürger völlig unklar, dass die mechanistische Philosophie ein äußerst nützliches „Paradigma“ (liest du, was Thomas Kuhn dazu sagt) zur konstruierten Ordnung ist, vorrangig für die Naturwissenschaften, die sich aber natürlich immer damit immunisieren können, dass sie behaupten, sie würden empirische Forschung betrieben. Das ist okay. Aber das ist natürlich nur ein kleiner Tropfen im Ozean, der als eine Maschine angenommen wird.

Viertens ist das für mich trotz aller Polemik völlig okay, denn ich vertrete diese philosophische Grundhaltung ja nicht. Ich weiß zwar, dass ich durch meine GEBURT determiniert bin und dass es keinerlei „Erlösung“ daraus geben kann, aber ich bin innerhalb dieses unabänderlichen Schicksals dennoch frei, meinen Sinn zu bestimmen. Und wenn schon Tiere individuelle freie Entscheidungen vornehmen können (wäre das nicht der Fall, so müssten sie ja, wie von der mechanistischen Sichtweise unterstellt wird, alle die völlig gleiche Verhaltensweise haben, das ist absolut absurd und zeigt die Unlogik, die durch die mechanistische Philosophie vertreten wird und gegen die ich hier polemisiere, aus ganz verschiedenen Perspektiven), wie dann erst der Mensch???

cool (adj.)
Old English col „not warm“ (but usually not as severe as cold), also, of persons, „unperturbed, undemonstrative,“ from Proto-Germanic *koluz (source also of Middle Dutch coel, Dutch koel, Old High German kuoli, German kühl „cool,“ Old Norse kala „be cold“), from PIE root *gel- „cold, to freeze“ (see cold (adj.)).

Applied since 1728 to large sums of money to give emphasis to amount. Meaning „calmly audacious“ is from 1825. Slang use for „fashionable“ is 1933, originally African-American vernacular; modern use as a general term of approval is from late 1940s, probably from bop talk and originally in reference to a style of jazz; said to have been popularized in jazz circles by tenor saxophonist Lester Young. Related: Coolly.

Ich glaube nicht, dass die „Kids“ bei der Übernahme dieses Ausdrucks irgendwelche philosophischen Hintergedanken hatten …

Gruß,
Eva

Ey, Mann, echt nicht cool, diese Syntax!

Gruß,
Eva

Dass die Kids keine philosophischen Hintergedanken hatten ? Klar hatten sie die nicht, das habe ich auch nicht behauptet. Es geht nicht darum, ob Menschen einer bestimmten Kultur wissen, wie sie selber denken und warum.

Es geht darum, wie die Menschen unbewussten geistig abhängig sind, von philosophischen Grundannahmen, die diese Kultur - in diesem Falle die westliche Kultur - bestimmen.

Natürlich haben die Kids keine philosophischen Hintergedanken, aber ich habe diese philosophischen Hintergedanken. Die Logik einer westlichen Geistesgeschichte wurde in unserer Kultur bestimmt durch zwei geistige Hauptströme, erstens der griechischen Philosophie, aus der sich mit Galilei die Naturwissenschaft weiter entwickelten, und dem Christentum.

Von der Kosmologie des Demokrit ist die vorherrschende mechanistische Philosophie eine logische Weiterentwicklung, die zu einem Menschenbild der Maschine führt. Der Mensch wird als Maschine interpretiert, die ohne eigenen Willen und Gefühlen funktioniert (vergleiche, was ein Poster in meinem Thread „Überlebensmaschinen?“, weiter unten als klassischer Vertreter der Naturwissenschaft mir hat geschrebben).

Mein philosophischer Hintergedanke zu diesem Thread ist der, dass das IDEAL der Maschine sowohl unbestreitbare Vorteile hat, als auch unbestreitbare Nachteile.

Nachteil ist, dass man sich selbst entfremdet, wenn man so sehr die Normierungen der mechanistischen Philosophie unbewusst verinnerlicht durch die kulturelle Erziehung, dass man krank werden kann und im sogar stirbt.

Ich selber bin sehr krank geworden, als gefühllose „Maschine“. Auf der kleinsten Kanareninsel El Hierro wurde aus denselben Gründen zum Beispiel meine Nachbarin krank. Sie war Studienrätin an einem deutschen Gymnasium und hatte Biologie und Theologie studiert. Nach ihrer Krankheit kam sie auf die Insel und ist heute eine bekannte Kriminalautorin, das war ihre Selbsttherapie. Desweiteren starben zwei mit mir befreundete Top-Manager viel zu früh, sozusagen als „Maschinen“.

Sei cool als Imperativ ist kein leerer Spruch ohne jeden Hintergedanken, wenn auch nicht von den Kids selbst, aber von denen, die Menschen mit Maschinen gleichsetzen.

Was das vor allem politisch für Implikationen hat, ist doch offensichtlich.