Und daran ist die Schufa schuld? Unwahrscheinlich. Entweder liefern die Mitgliedsunternehmen die Daten nicht korrekt zu (unwahrscheinlich) oder die Leute sind bei Personen oder Unternehmen verschuldet, die gar nicht Mitglied der Schufa sind. Entgegen der landläufigen Auffassung handelt es sich bei der Schufa nämlich nicht um so etwas wie ein öffentliches Schuldenverzeichnis, sondern um eine privatwirtschaftliche Veranstaltung, zu der es sogar Konkurrenz gibt. Zudem gibt es genug Kreditgeber (inkl. Kreditinstitute), die aus den verschiedensten Gründen gar nicht erst Mitglied der Schufa sind.
Der Score ist ein Produkt, der nachgefragt und deshalb angeboten wird. Wie bei allen Ratingverfahren liegt das Problem in der Trennschärfe (100% Trennschärfe heißt, nur gute Risiken werden als solche ausgewiesen und nur schlechte Risiken als schlechte Risiken). Das beste in Umlauf befindliche Ratingverfahren hat eine Trennschärfe von rd. 85% und nun rate mal, was aus Sicht der Kreditgeber besser ist: ein Ratingverfahren, das die Kunden besser zeigt als sie sind oder eher schlechter.
Ich vermute, daß das Score-Verfahren der Schufa allenfalls in der Region um 80% spielt; insofern ist offensichtlich, daß das Verfahren in 20% aller Fälle falsch liegt bzw. falsche Vorhersagen trifft - (hoffentlich) tendenziell zu schlechte. Beim Schufa-Verfahren (wobei es tatsächlich um insgesamt wenigstens zehn branchenspezifische Verfahren handelt) liegt es in der Regel an der Anschrift oder an einer unaufgeräumten Historie. Auch da hilft es mitunter, sich einfach mal eine Selbstauskunft zuschicken zu lassen und die dann mal verständig durchzugehen.