Echtholz Parkettfliesen austauschen ?

Hallo,
in unserem gekauften Haus haben wir im Wohnzimmer einen Echtholzparkett aus so einzelnen Stäbchenelementen die immer 90° versetzt verlegt sind.

Problem ist nun das ca. 60% der einzelnen Elemente lose sind, man hörts wenn man draufklopft. Teilweise tun sich auch gravierende Spaltmaße auf (1-3mm), vor allem im Bereich vor dem Kachelofen. Dort ist scheinbar dem Kachelofenbauer etwas Wasser ausgelaufen als er damals die Fliesen geschnitten hat. Dort haben wir schon teilweise versucht mit Montagekleber die Teile fest zu machen, aber es hält nicht.

So nun gibt es mehrer Fragen wo ich bislang im Netz keine passenden Infos gefunden habe.

  1. Gibt es eine Holzspachtelmasse um die Fugen zu verspachteln ?

  2. Der Untergrund ist eher so Gipsähnlich, also kein klassischer Estrich, mit was klebe ich hier am besten, es darf aber nicht so stinken wegen unserer Kids.

  3. Wo kann ich solche Holzelemente nachkaufen, wenn die passgenauigkeit bezüglich der Spaltmasse nicht mehr passt ?

Ich danke für eure Hilfe.

Gruß
Achim

Hallo Achim,
das, was Du beschreibst, wird ein Stabparkett, verlegt im Fischgrätmuster sein.
Wenn derzeit 60% der Parkettstäbe lose sind, dann wird nahezu jede andere Maßnahme, dies zu beseitigen, dafür sorgen, dass der Rest auch lose liegt.
Das grundsätzliche Problem ist, dass die alten Kunstharz-Parkettklebstoffe über die Jahre verspröden. Wird jetzt beispielsweise ein noch fest verklebter Parkettstab impulsartig erschüttert, dann entlässt der Klebstoff den Parkettstab aus seiner „Umklammerung“: er wird auch lose.
Das passiert, wenn die (bisher lose) Fläche aufgenommen wird. Und das muss sie auch, damit ein Parkettverleger den Unterboden wie auch die Parkettrückseiten säubern und neu verlegen kann.
Die Kosten, welche dabei entstehen werden, sind im Regelfall höher, als direkt neues Stabparkett verlegen zu lassen. Abgesehen von den (zeitlich begrenzten) Farbunterschieden Alt ./.Neu.

Wenn vor Euerem Kachelofen Wasser ausgelaufen ist, dann führt das zu Quellungserscheinungen. Fugen dagegen, so wie Du beschreibst, sind auf eine Trocknung zurück zu führen. Da „beißt“ sich etwas.

Bei der beschriebenen Ausgangssituation ist nur zu empfehlen, sich eines Fachmanns (Parkettleger) zu bedienen. Dieser Schritt steht immer in einem vernünftigen Verhältnis zwischen Erwartungshaltung und Kostenaufwand. Alle Selbstversuche dagegen sind gerade bei alten abgelösten Parkettstäben mit wenig Erfolgsaussichten behaftet!
–…--…–…
Mfg Klaus; Sachverständigenbüro für Fußbodenkonstruktionen

Hallo,

danke für die sehr kompetente Antwort. Kann ich davon ausgehen dass dieser Gipsartige Untergund des Parketts also der ursprüngliche Kleber war, oder nur ein anderer Bodenaufbau als beim klassischen E-Strich ?
Das Haus ist 20 jahre alt, aber im Obergeschoss wurde Flüssigestrich eingebracht damals.

Mich irritiert einfach diese weiße Schicht unter den Parkettstäbchen, da ich nicht weiß was passiert wenn ich den ganzen Boden raus nehme und einen neuen verlege.

Vielleicht wissen Sie ja was diese weiße Schicht bedeutet.

Danke schon mal für Ihre Hilfe.

Gruß
A. Schwarzkopf

Hallo Herr Schwarzkopf,
möglicherweise ist die mineralische chicht, welche Sie unter den abgelösten Parkettstäben gefunden haben, auch die Spachtelmasse?
Der Parkettleger wird das beurteilen können, soweit Sie keinen anderen Fachmann hinzuziehen wollen.
Aus der Distanz heraus kann auch ich den Vorgang nicht sicher bewerten. Viele Ursachen der Ablösung sind denkbar, alle haben ihr eigenes Schadensbild, welche es zuzuordnen und bezüglich er Ursache zu verifizieren gilt.
So haben beispielsweise die CA-Fließestrche der 1. Generation noch erhebliche Probleme mit dem Absetzen von Estrichzusätzen an der Oberfläche, was später die falsche Bezeichnung „Sinterschicht“ ergab.
Wurde diese nicht entfernt (und der Aufwand war erheblich bis hin zur Knochenarbeit) dann konnte auf dieser harten Schale keine Folgeschicht wie Spachtelmasse halten - außer man grundierte zuvor mit einem Reaktionsharz. Doch auch für diesen Lösungsweg bedurfte es Jahre der Erfahrungssammlung.
Möglich ist also alles, was die weiße Schicht betrifft, doch sicher ist (derzeit) nichts.
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Mfg Klaus