Effizienz der DIN EN ISO 9000-Familie

Behörden & Recht Qualitäts- & Umweltmanagement
#1

Hallo Zusammen,

im Rahmen meiner Diplomarbeit möchte ich die Effizienz der DIN EN ISO 9000 (besonders die der DIN EN ISO 9001:2000)aus SICHT DER UNTERNEHMEN beleuchten.
d.h. kritische (pos. und neg.) Betrachtung der Anforderungen der Norm.
Wichtig ist für mich hierbei, mich von dem „Prüfen lassen um des Zertifikats willen“ zu distanzieren. Wie ich auch im Forum bereits gelesen habe, sind viele Mitarbeiter total überfragt, wenn es darum geht „wir werden bald zertifiziert“- was nun?
Ich möchte die Existenz der Normenfamilie (bzw 9001:200) aus Unternehmenssicht beschreiben. Kurzgesagt möchte ich die o.g. Norm nach ihren Anforderungen (allg/ Forderungen der Dokumentation/Selbstverpflichtung der Leitung…etc)auseinandernehmen und schauen, inwieweit das Unternehmen ein effizientes Qualitätsmanagement umsetzen und daraus einen tatsächlichen MEHRWERT ziehen kann.
Problematisch hat sich für mich die Literatursuche ergeben. Werder Bücher noch Zeitschriften!

Für jegliche Hilfe vorab großen Dank!!

#2

Schauen Sie doch auf meiner Home Page vorbei.
Wenn Sie Fragen haben können Sie mir eine E-Mail schreiben.

www.qm-guru.de

#3

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Hallo QM-Furu,

danke für den Tipp, jedoch denke ich dass das genau die „falsche Seite ist“ die ich beleuchten wollte. Ich möchte nicht von außen auf das Unternehmen sehen, sondern AUS UNTERNEHMENSSICHT. d.h. auch mal Nachteile der Norm, bzw. Hindernisse und Schwierigkeiten aus Sicht der Unternehmer aufzeigen. Birgt die Norm tatsächlich Vorteile? „Wenn man die Vorgaben der Norm korrekt umsetzt und einhält dann ist das DER Wegweiser für langfristigen Erfolg“- Für jedes Unternehmen? Sind die Vorgaben nicht zu starr? Haben die Unternehmen Hilfestellung bei der Umsetzung? Kann man Unternehmensstrukturen, die auf unterschiedlichen Kulturen, Verständnissen und Lebensarten aufbauen international vergleichen?
Diese Art von Fragen finde ich einfach nicht in der Literatur! Kritische Auseinandersetzungen!
Stelle mir langsam schon die Frage, warum die Noram eigentlich so gut sein soll, wenn noch niemand das Gegenteil (also dass sie nichts taugt) wiederlegt hat??

Für jede Anregung weiterhin GROßEN DANK!! :smile:

#4

Die ISO 9001 enthält keine starren Vorgaben. Jede gute Firma erfüllt mind. 95% der ISO 9001 Forderungen.

Die Norm bringt damit keine Vorteile. Jede Firma sollte die eigenen Prozesse beschreiben und dann schauen ob die ISO 9001 erfüllt ist.

Damit können zertifizierte Unternehmen auch nicht miteinander verglichen werden.

Die Zertifizierung ist nur eine Bestätigung das die Norm erfüllt ist. Mehr nicht.
Der Kunde fordert die Zertifizierung als Mindestforderung. Wer nicht mitmacht kommt bei einigen Kunden nicht rein oder er verliert Kunden.

Ob das Sinn macht kann muss jede Firma für sich selbst beantworten.

#5

Hallo LemKam

wenn Du z. B. scholar.google.de aufrufst und ‚ISO9001‘ und ‚Effizienz‘ eingibst, bekommst Du einen Verweis auf ein paar interessante Artikel. Z. B. der Walgenbach Artikel ‚Zwischen Showbusiness und Galeere‘ scheint interessant. Des Weiteren gibt Amazon einen Verweis auf zahlreiche ISO Buecher die weiterhelfen sollten. Ich wuerde auch schaetzen, dass die IHKs und der TUEV hier interessante Berichte haben und ggf. zur Verfuegung stellen koennen. Viel Erfolg bei deiner Diplomarbeit

Gruss, Steffen

#6

Werde mir gleich anschauen :smile:
Großen Dank an beide Antworten!!

lg

#7

Liebe® LemKam,

zunächst wichtig: bestimmt meinen Sie die 9001:2008 (denn die 9001:2000 ist ja seit längerem nicht mehr gültig)? Die ISO 9000 enthält dagegen lediglich Definitionen…

Ich würde mich an Ihrer Stelle erkundigen, welche Unternehmen es in Ihrer Nähe gibt, die bereits zertifiziert sind und dann mit diesen direkt zusammen arbeiten. Nur so können Sie eine echte Sicht des Unternehmens präsentieren.
Für Literaturrecherche können Sie sich an die DGQ e.V. in Frankfurt wenden.

Herzliche Grüße

J. Buettner

#8

Hallo Lemkam,

ich kenne die Aspekte von dieser Normenfamilie von Version :1994 über :2000 bis :2008 aus

-Unternehmenssicht (als interner QMB :1994-:2000) und langjähriger Freund von entsprechenden Unternehmensinhabern

-Unternehmensberater :2000

-akkreditierter Auditor :1994-:2008

in vielen Branchen, aber hauptsächlich Gesundheitswesen.

Aber erstens kommuniziere ich ungern mit Leuten, die keinen Namen nennen, und zweitens sollten elementare Kenntnisse des Normungswesens vorhanden sein, die „Norm“ wird schliesslich in Ausschussarbeit von den „Unternehmen“ selbst gemacht.

mfg

Ralf Lange

#9

Hallo,

die Idee ist super! Ich arbeite in einer Firma, die medizinische Software herstellt. Wir sind DIN EN ISO 13485 zertifiziert. Unser Qualitätsmanagementsystem zwingt uns zu verrückten bürokratischen Verrenkungen. Vieles in unseren QM-Dokumenten ist vollkommen unverständlich und zum Teil 1 zu 1 aus der Norm übernommen, die auch nicht klarer ist. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass derartige QM-Systeme zur Verschlechterung der Qualität und zur Verteuerung von Produkten führen, da sie die unbürokratische Beseitigung von Fehlern behindern. Soweit ich das sehe, ist die Literatur hierzu sehr dürftig. Umso wichtiger, dass sich einmal jemand kritisch mit der Sache auseinandersetzt.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Diplomarbeit.

Viele Grüße
Markus