Egoismus:Wer kann Experiment erklären

Hallo,

http://www.morgenpost.de/content/2007/05/18/wissensc…

wer kann mir das beschriebene Experimtergebnis erklären. Mann muss doch kein Kommunist sein, um 600 auf drei Leute gleichmäßig zu verteilen (je 200). Warum soll die version der rentner die Fairste sein (1. 225,- 2. 217,- 3. 175,-)

Gruß
gewo

nicht fairste…
sondern die im Test am wenigsten egoistische.
Die egoistischste wäre 599 1 0,
die altruistischste 0 300 300.
die gerissenste vermutlich 299 301 0.

Die verschiedenen Beträge entstehen durch die unterschiedlichen Machtverhältnisse:
der erste entscheidet,
der zweite hat ein schwaches Vetorecht,
der dritte hat nichts zu melden.

Hallo,

http://www.morgenpost.de/content/2007/05/18/wissensc…

wer kann mir das beschriebene Experimtergebnis erklären. Mann
muss doch kein Kommunist sein, um 600 auf drei Leute
gleichmäßig zu verteilen (je 200). Warum soll die version der
rentner die Fairste sein (1. 225,- 2. 217,- 3. 175,-)

Warum soll die version der
rentner die Fairste sein (1. 225,- 2. 217,- 3. 175,-)

Interessantes Experiment.

Ich stimme Dir zu, dass der Begriff „fair“ hier gar nicht verwendet werden sollte, denn keine der getesteten Gruppen war fair, da niemand nur die „fairen“ 200 Euro beansprucht hat.

Aber was für ein Faktor bestimmt die Höhe der Forderung ?

Für eine hohe Forderung ist die Motivation klar - jeder möchte möglichst viel haben.

Aber welches Motiv begrenzt die Forderung nach oben ?
Ich meine, das ist nicht Altruismus (Fairness), sondern die Abwägung des Risikos, dass der Deal abgelehnt wird und niemand etwas bekommt. Hier gehen Frauen und Renter offenbar mehr auf Nummer sicher („lieber weniger als gar nichts“). Ob sie mit dieser Strategie mehr Erfolg haben als die risikobereiteren jungen Männer, geht aus dem Artikel leider nicht hervor.

Altruistisch - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen - ist jedoch der zweite Spieler. Eigentlich könnte er ja ein geringes Angebot annehmen, da er ja in jedem Fall mehr bekommt, als wenn er ablehnt und jeder leer ausgeht. Die Drohung des Ablehnens muss jedoch immer glaubhaft vorhanden sein, da sonst der erste Spieler immer 599 Euro einbehalten würde. Auf diesen Spieler hätte sich also eigentlich die Auswertung konzentrieren müssen !

Die Rolle des dritten Spielers ist in dem Artikel offenbar falsch wiedergegeben worden, mit schwerwiegenden Folgen für die Schlussfolgerung ! Ich nehme an, dass auch er ein Vetorecht hat, sonst würde er ja immer leer ausgehen - Außer man glaubt daran, dass er aus „Fairness“ immer mit bedacht würde.

Mein Fazit : Das Experiment ist interessant für die Analyse von sozialem Verhalten. Das eigentliche Messergebnis, nämlich „Fairness aus wechselseitiger Abhängigkeit“ wird verwässert durch die ideologische Fixierung des Autors auf „Fairness aus Altruismus“.

mfg
Klaus

Fairste Lösung
Hallo,
also ist die am ehesten noch fairste Lösung gemeint, die sich im test ergeben hat.
Die genaue Versuchsanordnung wäre noch interessant gewesen. Können A und B unbgrenzt verhandeln oder darf nur ein Angebot oder eine begrenze Anzahl von Angeboten verhandelt werden.
Ist C Zuhöhrer der verhandlungen von A und B, oder hält er sich abseits auf?
Ist Bedingung das C mehr als 0 bekommt oder nicht ?

Vielleicht liestman irgendwo nochmal die genauen bedingungen.
besten dank und Gruß
rakete

Hallo zusammen,

das ist eine Variante des sog. „Ultimatumspiels“, einem Experminent aus der Spieltheorie. In diesem Spiel stellte sich heraus, dass
Spieler nicht nur ihre persönliche Auszahlung optimieren („Egoismus“), sondern bei der Entscheidung auch noch andere Faktoren z.B. „Fairness“ mitspielen.
Mehr dazu gibts z.B. hier
http://www.wissenschaft-online.de/page/fe_seiten?art…

Ansonsten einfach google befragen, da gibts jede Menge Treffer.

Grüße Wawi

Ordentliche Quellen!
Hallo,

http://www.morgenpost.de/content/2007/05/18/wissensc…

die Morgenpost ist ein Wurschtblatt, genauso wie Bild !
Sowas darf man nie ohne große Skepsis lesen

Deshalb hier ein paar andere Quellen, die ich per Google
gefunden habe.
Zuerst mal eine bessere Info über Wo und Wer:
http://idw.tu-clausthal.de/pages/de/news209358

Und damit dann zu dieser Seite, wo der Versuch, um den es sich
offenbar handelt besser beschrieben ist:
http://zeus.zeit.de/text/archiv/2001/48/200148_gewin…

Zitat:

Dabei war die Aufgabenstellung komplizierter als in allen 
vorangegangenen Experimenten. Zur Erinnerung: Es ging darum, einen 
Geldbetrag zu verteilen. Drei Brüder - wir nannten sie X, Y und Z - 
haben von einer reichen Tante 1200 Mark bekommen. Folgende Regel hat 
die Tante bestimmt: X soll einen Vorschlag zur Aufteilung des Geldes 
machen. Y muss entscheiden, ob er diesen Vorschlag akzeptiert. Ist er 
einverstanden, dann bekommen die drei jeweils ihren Anteil gemäß dem 
Vorschlag von X. Lehnt Y ab, dann behält die Tante ihr Geld. 
Der dritte Bruder Z darf bei der Verteilung überhaupt nicht mitreden 
- er muss nehmen, was kommt.

Das klärt z.B. schon mal, warum die dritte Person überhaupt was
bekommt, es sollen nämlich 3 Brüder sein!

Dann auch noch diese etwas komische Annahmen:
Zitat:

Die Teilnehmer sollten sich zunächst in Bruder X hineinversetzen und 
aus 18 möglichen Verteilungen eine auswählen. Dann sollten sie sich 
vorstellen, sie wären Bruder Y, und für jede der 18 vorgeschlagenen 
Verteilungen festlegen, ob sie diese akzeptieren oder ablehnen würden.

Es geht also mehr oder weniger darum sich selbst zu beschei…

Ok, aus psychologischer Sicht ist das recht interessant.

Damit hat man doch schon wesentlich andere Angaben als aus dem
Wurschtblatt jemals zu entnehmen wären.

wer kann mir das beschriebene Experimtergebnis erklären. Mann
muss doch kein Kommunist sein, um 600 auf drei Leute
gleichmäßig zu verteilen (je 200).

Zitat:

Eindeutig die häufigste Einsendung aber war die "gerechte" Verteilung,
bei der jeder der drei Brüder 400 Mark erhält. 54,9 Prozent der 
Teilnehmer schlugen diese Aufteilung vor, und fast alle (96,7 Prozent)
würden sie natürlich auch als Y akzeptieren.

Wie die Sache mit den Studenten zu werten ist, weiß ich auch
nicht. Offenbar wurden diese Daten aber ganz anders beschafft.
Da ist auch nicht ganz klar, inwieweit die Studenten bei dem
Spiel bereit waren richtig „mitzuspielen“ bzw. die nach der
Spieltheorie vernüftige Lösung 1000-100-100 anstreben.

Gruß Uwi

Danke
…die Antworten und Links haben mehr Aufschluss gegeben.
Gruß
rakete

Hi!

Verflucht, jetzt hat das bl…Ding doch alles wieder gelöscht- sch…
Also nochmal:

Ich denke, daß es sich weder Rentner noch Studenten allzu schwer gemacht haben - nach m.E. haben die meisten Rentner fair durch 3 geteilt - also 3 Leute, jeder 200,- Euro…(Übrigens stimmt bei den Rentnern die Gesamtsumme ihrer „Duchschnittswerte“ auch nicht =617,-)

Die meisten Studenten dachten (mit einem Gedanken an ihren leeren Geldbeutel) praktisch und nach der Devise: der Erste bekommt immer das Meiste, der Zweite weniger als der Erste, aber mehr als der Dritte. Und bei 600,- nimmt man die Variante ohne viel Rechnen:

  1. = 300,- 2. = 200,- 3. = 1oo,- .

Die komischen Zahlen in der Zeitung/Ergebnisse des Test´s kommen sicherlich durch die Errechnung des DURCHSCHNITTSWERTES zu stand- schließlich gibt es immer Ausnahmen von der Regel - die von dem, was die meisten anderen sagen… abweichen - und so kommt ein „seltsamer“ Durchschnittswert zu stande . Du siehst aber, die Zahlen könnten wie von mir angegeben so gerundet werden („nahe dran“:285,- ,195,- ,120,-

Mit freundlichem Gruß
Roxelane

http://www.morgenpost.de/content/2007/05/18/wissensc…

wer kann mir das beschriebene Experimtergebnis erklären. Mann
muss doch kein Kommunist sein, um 600 auf drei Leute
gleichmäßig zu verteilen (je 200). Warum soll die version der
rentner die Fairste sein (1. 225,- 2. 217,- 3. 175,-)

Gruß
gewo