Moin,
also das „kostet zu viel“ Argument hinkt. Denn die Ehevertragskosten berechnen sich nach dem Vermögen, das ist in den meisten Fällen in der Ehe ansteigend und damit die Kosten ( für die notarielle Beglaubigung und Anwalt) auch.
Und schon nach einem Jahr holst du das vermutlich nicht mehr nach. Denn da ist die gute Stimmung der Heiratseuphorie immer nicht mehr so wie ganz frisch (nicht weg, nur anders) und damit das Thema schlichtweg schwieriger.
Ich bin einmal mit und einmal ohne Ehevertrag geschieden, die Scheidung mit Vertrag und bedeutend mehr Vermögen (auf beiden Seiten) war nicht nur billiger, sondern auch bedeutend weniger belastend, als die mit weniger Vermögen und ohne Ehevertrag (mit der Einschränkung, dass es für meine Exfrau ohne Vertrag besser raus kam). Den zweiten Ehevertrag wollten wir nachholen, „wenn es wieder ruhiger ist“, und wie gesagt schon nach einem Jahr war das Thema schon gar nicht mehr so einfach, obwohl alles gut war (es ging schließlich auch noch ein paar Jahre)!
Der Ehevertrag ist auch nicht unbedingt als Scheidungsvorsorge zu sehen, sondern räumt ein paar Minenfelder, die man ohne einen solchen immer wieder hat (je nach Ehe/Beziehung mehr oder weniger explosiv) - am Anfang nur selten, mit den Jahren möglicherweise öfter - auch da gibt es keine Regel, kein „Normal“ oder „immer“. Alles, was auf die Art geregelt ist, bietet einfach keinen Boden für Diskussionen, Interpretationen, Emotionalitäten und damit Potential für Gewitterstimmung. Und erhöht imho die Möglichkeit des Erreichens der Stufe Silber deshalb
Schöne Grüße und gutes Gelingen (bis zur silbernen…)
ynot