Ei in Essig -> erhitzen, weiße Kruste?

Liebe Experten,
es geht um Folgendes:

Ein Ei wird in Essig gelegt und der Essig, in dem das Ei gelegen hat, wird erhitzt und eingedampft. Das habe ich gemacht, nach vollständigem Eindampfen war eine harte weiße Kruste auf dem Topfboden zu sehen.

Legt man ein Ei in Essig, hat man folgende Reaktionsgleichung: CaCO₃ (s) + 2 HO-Ac (l) → Ca(OAc)₂ (s)+ H₂O (l) + CO₂ (g) ↑

Es entsteht also Calciumacetat, Wasser und CO2, das sich aber verflüchtigt.

Dampft man das nun ein, was passiert dann da chemisch genau und wie ist das zu formulieren?

Kann man sagen: In dem Essig ist Kalk enthalten. Nach dem Verdampfen der Feuchtigkeiten bleibt der Kalk als Feststoff zurück.

Oder: Die Flüssigkeit, die eingedampft wird, ist gelöstes Calciumacetat in Wasser. Verdampft das Wasser, so bleibt Calciumacetat als Feststoff zurück.

Was ist jetzt richtig bzw. besser? Und kann man überhaupt sagen, dass Calciumacetat in Wasser gelöst ist?

Ein Ei wird in Essig gelegt und der Essig, in dem das Ei
gelegen hat, wird erhitzt und eingedampft…

Der Rückstand ist in der Tat festes Calciumacetat, das vorher gelöst war.

Hallo,

Du hast es eigentlich völlig richtig formuliert. Vor dem Eindampfen hast Du Calciumacetat in Wasser gelöst. Nach dem Eindampfen ist das Wasser weg und das Calciumacetat ist übrig.
Das Wasser stammt größtenteils aus dem Essig, der ja nicht 100% Essigsäure enthält.

Es wäre falsch zu sagen, dass der Essig Kalk enthält. Der Kalk ist gelöst, zunächst sind also Calcium-Ionen neben Carbonat-Ionen und Acetat-Ionen vorhanden. Das Carbonat wandelt sich durch das Erhitzen in CO2 um, es verbleibt also Carbonat und Acetat und die kristallisieren beim Eindampfen als Calciumacetat aus. Das ist dann kein Kalk mehr.

Grüße
O&L

Zitat

Kalk, wie es in der Eierschale vorkommt ist eine Verbindung aus einem Kohlensäurerest und Calcium.
Ca + H2CO3(Kohlensäure) --> CaCO3(Kalk) + H2

Man kann die Kohlensäure wieder aus dem Kalk austreiben, indem man eine stärkere Säure mit dem Kalk reagieren lässt. Die stärkere Säure gibt positiv geladene Wasserstoffionen an den negativ geladenen Kohlensäurerest(das Carbonation, CO32-) ab. Dadurch wird das Carbonation wieder in normale Kohlensäure umgewandelt.
Calcium-Kohlensäurerest + Säure --> Calcium-Säurerest + Kohlensäure

Eine dieser Verbindungen wäre zum Beispiel Calciumacetat - also Calcium, an dem ein Essigsäurerest hängt. Dieses erhält man einfach durch Reaktion von Essigsäure mit Calciumcarbonat. Essigsäure hat nämlich eine COOH-Gruppe. Das H von der COOH-Gruppe kann abgespalten werden. Es wandert zum Carbonat und macht daraus wieder normale Kohlensäure.
2 CH3COOH + CaCO3 --> Ca(CH3COO)2 + H2CO3
Das Calciumacetat kann jetzt einfach weggewaschen werden und die Kohlensäure zerfällt, wie man es vom Sprudel kennt, in Kohlendioxid und Wasser.
H2CO3 --> CO2 + H2O

Also: Du bekommst zuerst Calciumacetat, das im Wasser (bzw. Essig) gelöst ist.

Wenn Du den Essig eindampfst, bleibt das Calciumacetat zurück.

Wenn die Temperatur hoch genug ist (über 160°C), zersetzt sich das Calciumacetat zu Aceton, CO2 und Calciumoxid (= gebranntem Kalk).

Das Calciumoxid wiederum wird mit Wasser (z.B. aus der Luft) zu Kalk.

Was genau da also als farbloser Feststoff herumliegt, kommt auf die Umstände an.

Hallo,
also nach deiner obigen Reaktionsgleichung fällt der Kalk aus. Da das CO_2 ausgast, ist die Rückreaktion gehemmt. Das heißt, es wird komplett reagieren, bis nur noch Kalk übrig ist.
Kalk hat einen höheren Siedepunkt als Wasser und bleibt deshalb erstmal zurück.
Würdest du bzw könntest du weiter erhitzen würde auch irgendwann Kalk flüssig werden und dann verdampfen bzw. das Ac- würde wahrscheinlich zerfallen und in seine Atome zerfallen.

Hallo!

Weiß dazu leider nichts …

LG