Eichenprozessionsspinner auf öffentlichem Baum

Hallo, ich hoffe hier kann mir jemand helfen.

Vor meinem Elternhaus steht eine inzwischen 48-jährige Eiche, die der Stadt gehört. Diese ist leider auch mit Eichenprozessionsspinnern befallen. Letzes Jahr wurden sie abgesaugt, Letzen Freitag (angeblich) wieder. Allerdings ist der Stamm der Eiche komplett mit Efeu bewachsen, daher bezweifel ich, dass man alle absaugen kann.

Der Baum steht direkt vor unserem Grundstück, das Gartentor, der einzige Zugang zum Grundstück ist 2 Meter vom Baum entfernt. Unser Hund hat schon Probleme mit juckenden Beinen und juckendem Bauch. Ich habe seit dem Wochenende einen starken Juckreiz an Armen und am Hals. In der Nachbarschaft wohnen alte Menschen, direkt gegenüber eine Familie mit kleinen Kindern. Es kann hier ja zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen kommen. Wir haben schon mehrmals bei der Stadt angerufen, um die Eiche fällen zu lassen. Da sie gigantisch groß ist, haben wir auch vor Stürmen Bedenken, es sind schon einige dicke Äste bei Sturm herabgefallen. Zum Glück ist noch nichts passiert.
Hinter unserem Grundstück fängt direkt der Wald an, es gibt also genug Bäume in der Nachbarschaft.

Was kann ich tun, damit ich die Stadt dazu bekomme, die Eiche zu fällen?

Vielen Dank schon einmal für die Antworten!

Wollen die warten bis der Wald hinter Euren Häuern auch befallen ist?
Ruf mal bei Eurem Gesundheitsamt an und schildere denen die Situation genauso wie hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheitsamt das gehört zum öffentlichen Gesundheitsdienst.
Wenn Euer Gesundheitsamt darauf nicht zügig reagiert, wendeste Dich an das Landesgesundheitsamt. Und noch eine Möglichkeit wäre an die Öffentlichkeit (Zeitung) zu gehen. ramses90

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Eine 48 jährige Eiche ? gigantsch gross ? Eichen auf dem Nachbargrundstück sind zugegeben lästig weil sie Schatten machen, tausende Eicheln werfen und Schösslinge entwickeln. Sie haben aber einen Wert für die Allgemeinheit, sowas fällt man nicht einfach. Vielleicht gbt es die nächsten 20 Jahre keinerlei Befall mit Prozessionsspinnern mehr. Eifach beseitigen weil der Baum für ein paar wochen Schädlinge hat ist nicht vertretbar.
Udo Becker
Udo Becker

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Hallo,

Nichts. Und das wäre auch keine verhältnismäßige Maßnahme, insofern hat @Udo_Becker schon recht. Wo er nicht recht hat, das ist, dass das Problem darin liegt, dass der

Die Brennhaare entwickeln sich ab dem 3. Larvenstadium (von insgesamt 6), wobei die Gesundheitsgefährdung mit jedem Entwicklungsstadium steigt. Nach der Verpuppung (entsprechend Wetterlage Mitte bis Ende Juni) bilden die Häutungsnester und die Verpuppungsgespinste eine bleibende, ganzjährige Gefahrenquelle. Die Brennhaare werden zum Teil über Wind verbreitet; sie haften außerdem an Schuhen und Kleidung. Sie dringen leicht in Haut und Schleimhaut ein und setzen sich dort mit ihren Haken fest. Das in ihnen enthaltene Toxin Thaumetopoein ist über mehrere Jahre aktiv und reizt Haut und Schleimhäute, was zu entsprechenden Hautreaktionen führt (Quaddeln, Hautentzündung), die mit Kortisolpräparaten und Antihistaminika (wegen des Juckreizes) behandelt werden müssen. Besonders unangenehm sind die Folgen, wenn Brennhärchen eingeatmet werden und Mund- und Nasenschleimhaut reizen, was Bronchitis und selbst Asthma verursachen kann. Dazu Allgemeinsymptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung . Da kann dann schon einmal eine stationäre Behandlung notwendig werden, wenn auch eher selten. Wenn es ganz dumm läuft können vereinzelt (bei entsprechender Überempfindlichkeit) allergische Schockreaktionen auftreten.

Wie schon gesagt - das ist eine ganzjährige Gefahrenquelle, nicht nur während der „paar Wochen“, in der die Raupen in der Fressphase sind, auch wenn da die Gefährdung am höchsten ist. So etwas in einem Wohngebiet - das ist „nicht vertretbar“.

Wie schon von @ramses90 vorgeschlagen: Meldung an das Gesundheitsamt mit Aufforderung, umgehend tätig zu werden. Auf besonders Gefährdete (insbesondere Kinder) in der unmittelbaren Umgebung hinweisen. Nicht telefonisch, sondern schriftlich und eigene Kopie behalten. Kopie an die Stadtverwaltung. In dem Schreiben darauf hinweisen, dass eine mechanische Bekämpfung des Befalls (Absaugen) nicht hinreichend ist, sondern zusätzlich ein Insektizid eingesetzt werden sollte, konkret Dipel ES oder Foray ES. Das sind biologische Schädlingsbekämpfungsmittel, deren Wirkstoff Bacillus thuringiensis für Menschen und Haustiere unschädlich und außerdem biologisch abbaubar ist. Frist setzen - das Mittel muss während der Fressphase ausgebracht werden. Das heisst, dass es dieses Jahr fast schon zu spät dafür ist.

Unterstützend ist es sicherlich auch sinnvoll, sich an die Lokalredaktion(en) der örtlichen Tageszeitung(en) zu wenden - gerade, wenn die Stadt schon mehrfach telefonisch aufgefordert wurde, tätig zu werden.

Wenn es Dir allerdings nur darum geht, einen Dich störenden Baum auf öffentlichem Grund fällen zu lassen - vergiss es.

Freundliche Grüße,
Ralf

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