Eidechse in Mietwohnung - nur Lebendfutter?

Hallo Experten.
Unser Mieter hat eine (Echte) Eidechse im Terrarium mitgebracht. Das Tier ist ungefähr 20 cm lang und gräulich (für Eidechsen-Verhältnisse wohl ein schönes Tier). Keine Ahnung, wie genau die Gattung heißt. Das Terrarium ist so ca. 50cm x 70cm groß, mit Heizlampe oben drauf. Das Tier selbst macht uns gar nichts aus (obwohl ich den Eindruck habe, dass eine Eidechse lieber an sonnengewärmten Mauern entlang rennen sollte, als in einem kleinen Glaskasten zu hocken). Das Problem ist das Lebendfutter. Mir ziehts die Zähne zusammen, wenn ich daran denke, dass mal versehentlich eine Groß-Packung Kakerlaken oder Heimchen herunterfällt, die dann sonstwo in der Wohnung „untertauchen“. So wie ichs vertanden habe, muss sie jeden Tag gefüttert werden. Es gibt so einen ähnlichen Fall in der Bekanntschaft, da durfte dann ein Kammerjäger für 1000 Euro und jede Menge Gift ran und trotzdem sind die Viecher noch da. Meine Frage an die objektiven Experten im Forum: kann eine Eidechse auch von toten Insekten ernährt werden (oder frisst sie nur, was sich bewegt)? Oder kann man ihr auch ganz anderes Futter als Insekten geben (Fleisch, gekochte Eier etc.)? Ich sehe mich schon im Reptilien-Handel…
Vielen Dank.
Gruß, Steve

Moin,

also grundsätzlich gibt es schon „getrocknete“ Insekten aus der Dose praktisch. Nicht alle Echsen nehmen die allerdings an, viele „bestehen“ auf Lebendfutter. Zudem ist die Ernährung auf diese Weise teurer und noch weniger artgerecht als das Ganze (ja auch nach deinen Worten) eh schon ist.

Lebendfutter ist eigentlich unumgänglich. Vielleicht könnte man ja mal lieb fragen, ob er nicht zumindest die Kakerlaken weglassen könnte, besser die Packung Mehlwürmer oder zur Not noch Heimchen fallen runter als das Zeug.

Es muss allerdings schon mit dem Teufel zugehen, damit einem so ne Plastikpackung runter fällt und sich der Inhalt so verteilt, dass die Sache nicht mit ein paar Flecken auf dem Boden gelöst wär.

Hallo,
theoretisch besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass Lebendfutter auch mal wegläuft. Ist ja eigentlich auch sein gutes Recht :smile:
Aber die meisten Arten können sich in der Wohnung nicht vermehren. Das Problem löst sich also früher oder später von selbst.
Ich selber habe meist Steppengrillen oder junge Wanderheuschrecken als Lebendfutter. Ich halte sie in einer recht großen Faunabox, so kann man gut von oben durch eine kleine Klappe hineingreifen, und die Chance, dass einer die Biege macht, ist sehr gering.
Man muss ja nicht grade Küchenschaben verfüttern :smile:

Für die meisten Arten ist Lebendfutter tatsächlich für eine artgerechte Haltung notwendig. Einige Tiere fressen zwar von der Pinzette, was man ihnen vorhält, aber das gilt nicht für jede Echse. Einige „wollen“ einfach jagen. Vor allem kleinere Tiere sind meistens zu misstrauisch, um sich direkt füttern zu lassen. Außerdem braucht eine Eidechse auch mal einen Grund, um sich zu bewegen :smile:

Und wenn du mal ein für Echsenverhältnisse schönes Tier sehen willst, schau mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lygodactylus_williamsi
oder hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Phelsuma
Da geht noch viel mehr als nur braun/grau :smile:

Beste Grüße,
MaToK

Hallo Peroxisom,

Kakerlaken

Es muss allerdings schon mit dem Teufel zugehen, damit einem
so ne Plastikpackung runter fällt und sich der Inhalt so
verteilt, dass die Sache nicht mit ein paar Flecken auf dem
Boden gelöst wär.

Du hast anscheinend noch nie einen von den Rogers rennen sehen…

Grüße,
Tinchen

Hallo,

Eidechsen sollte man hauptsächlich mit Insekten und Insektenlarven ernähren. Wenn Dich die Schaben schlaflos machen, bitte ihn doch, die wegzulassen.

Eine abwechslungsreiche Kost mit Maden, Heimchen, Regenwürmern, Fliegenlarven und anderem, was auch bei einem Unfall keinen Kammerjägereinsatz nötig machen wird, sollte doch ausreichen.

Wegen entlaufener Heimchen muss man sich keine Sorgen machen, die zirpen nur noch tagelang nachts hinter Bücherregalen, pflanzen sich in Wohnungen aber nicht fort.

Gruß
orangegestreift

…nicht ganz ernst gemeint :o)
Hi,

also eine Möglichkeit das zu regeln:
Mein Reptilienverrückter Bekannter hat das mit den entlaufenden Futtertieren ganz prakmatisch geregelt. Er hielt zu seinem anderen Tierchen auch zwei Geckos, die hat er nachts frei durch die Wohung flitzen lassen, damit sie sich das entaufene Futter holen. :o)
Hatte aber seiner neuen Flamme damals einen gebrochenen Zeh gekostet: Sie wußte davon nichts, saß nachts auf der Toliette, als sie die Augen ganz aufbekam, glotzen sie zwei Geckoaugen an… in Panik aufgesprungen, hatte sich mit dem Zeh im Teppich verfangen und knack, da war es geschehen.

Ernsthaft: Sprich mit dem Mieter, dass es dir ganz recht wäre, wenn er die Schaben weglässt und einfach sehr sorgfältig bei der Fütterung ist. Dafür sollte er Verstädnis haben und dir damit entgegenkommen. Vielleicht läft er dich auch ein, einer Fütterung bei zu wohnen, damit du sehen kannst wie das abläuft und wie sorgfältig er ist!

Viele Grüße

Tina

Wenn es ein verantwortungsvoller Tierhalter ist, dann hält er auch das Futter richtig, also keine Angst, wie schon jemand schrieb, das müsste dann ein ganz dumer Unfall sein, dass wirklich alle ausbüxen.

Ich selbst habe hier Vogelspinnen (Mehrzahl vom Mitbewohner) samt Futter wie z.B Schaben (diese riesigen argentinischen, die sind richtig eklig), Heimchen und Mehlwümer samt Mehlkäfer.

Neulich ist so eine große Schabe ausgebüxt (ist über den großen Rand vom Glasbehälter gelaufen). habe hier zufälligerweise grad Dosen gegen Silberfischchen rumstehen und siehe da, sie lag tot (und DIE Schaben sind seeeehr robust) neben dieser Dose.

Also notfalls sagste ihm, er soll ein paar Dosen auslegen gegen Ungeziefer, denn wenn die Schaben dran sterben (wusste ich nichtmal, dachte die überleben sogar einen Atomkrieg), falls mal eine ausbüxt.

Aber scheinbar hält er seine Viecher schon art- und Vermietergerecht,so wie du das beschreibst von der Haltung der echse her, also weiß er, worauf es ankommt.