Keine Panik
Hi Klaus
Als in die Eifel „Zuagroaster“ (auch Bayern sind manchmal zur
Auswanderung gezwungen), wohne ich nun in der Vulkaneifel.
Diese Region ist sehr schön. Da ich nicht weit vom Ulmener
Maar entfernt wohne, dieses entstand aufgrund des letzten
Vulkanausbruches in Deutschland vor ca. 9000 Jahren, will ich
wissen, ob ich demnächst mit einem Vulkan auf meinem
Grundstück rechnen kann.
Nicht aufregen
Derzeit ist der thermische Gradient in der Eifelgegend nicht höher als in der Umgebung. Die Kollegen von der Geophysik haben auch keine aufsteigenden Magmen gefunden (mit Erdbeben und so)
Theoretisch ist es natürlich möglich, das demnächst ein Vulkan ausbricht, aber meist war die Maar- und Tuffschlotbildung ein eher kurz andauerndes Ereigniss, das von langen Ruhephasen unterbrochen wurde. Ein neuer Vulkanausbruch würde sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit durch zahlreiche kleine, sehr spezielle Erdbeben ankündigen, die bei der hierzulande sehr guten seismologischen Überwachung kaum unentdeckt bleiben würden.
Ich schätze das Risiko eines vulkanischen Ereignisses in der Eifel eher gering ein, kaum höher als im restlichen Deutschland.
Noch was zur Magmenbildung: die Magmen sind Basalte, die aus dem oberen Mantel aus min 50 km Tiefe stammen. In diesen Magmen findet man nicht selten sog Xenolithe, die aus dem oberen mantel stammen. Das Zeug besteht überwiegend aus flaschengrünen Kristallen (Olivin)und stellt Bruchstücke des oberen Mantels dar. Die Schmelzbildung steht im Zusammenhang mit der Dehnung der Kruste die auch zur Bildung des Rheingrabens führte.
Ach ja: Anhand der Grösse der Xenolithe und dem Dichteunterschied zu Basalt konnte man errechnen, dass die magmen in wenigen Stunden vom oberen Mantel an die Oberfläche gefördert wurden.
Falls Du noch weitere Infos brauchst, einfach noch was posten. Wissenschaftliche Spezialliteratur gibt es tonnenweise.
Müsste ich allerdings erst raussuchen (erst am Di)
Gruss in die „vulkanverseuchte“ Eifel
Mike