Eigene private Cloud erstellen?

Hallo zusammen,

ich nutze bisher Dropbox und Gmail, um meine Daten auf iPad, Laptop und Handy verfügbar zu machen. Aus zweierlei Gründen möchte ich nun aber meine eigene Cloud erstellen: Unabhängigkeit und der Reiz des Bastelns. Wenn ich meine Recherchen bisher richtig gemacht habe, dann sollte dies ja dank ownCloud gar nicht so schwierig sein. Oder vielleicht doch? Habt Ihr Erfahrungswerte? Ich möchte ungern loslegen, wenn ich aufgrund fehlenden Hintergrundwissen gar keine Aussicht auf Erfolg habe.

Ich bezeichne mich selbst als erfahrenen Computerbenutzer - habe aber keine formelle IT-nahe Ausbildung geschweige denn Hochschule besucht. Vielmehr arbeite ich mit Windows Rechnern seit vielen Jahren und habe mich bei meinem früheren Arbeitgeber auch als (unfreiweilliger) Netzwerkadmin betätigen dürfen (TCP/IP ist mir also sehr wohl ein Begriff). Mehr als rudimentäre Linux-Erfahrung habe ich aber nicht. Auch habe ich nur geringes theoretisches Wissen, um eine private Cloud sicher zu machen.

Macht es auch Eurer Sicht, dass ich mich da dran mache? Vielviel Zeit müsste ich einplanen.

Freue mich auf Eure Erfahrungswerte.

Hallo,

etwas Neues zu lernen schadet nie. Wenn du allerdings keine Erfahrung mit Linux und Sicherheit hast, solltest du deine Daten erstmal weiter bei Dropbox&Co lagern. OwnCloud ist in der Tat das beliebteste Tool um eine eigene „Cloud“ aufzusetzen, leider ist es (aus meiner Sicht) etwas frickelig und hat keinen sonderlich guten Track Record in Sachen Sicherheit (siehe https://owncloud.org/security/advisories/). Eine gute Alternative kann ich leider nicht anbieten.

Gruß,
Steve

Guck dir mal das hier an. Quasi das Komplett-Sorglos-Paket. Kaufen, anschliessen, los geht’s.

Die Bereitschaft mit Linux und der Command-Line umzugehen sollten vorhanden sein.
Dann ist Owncloud durchaus eine Alternative zu Dropbox und Co.
Aber so schön „groovie“, wie zum Beispiel iCloud, läuft es nicht.
Im Netz und auf youtube gibt es zig Anleitungen wie owncloud zu installieren einzurichten ist.

Ich selber hab owncloud auf einem Rasperry (OS = Noobs) laufen. Funktioniert seit ca. einem dreiviertel Jahr ohne jegliche Probleme; ist absolut stabil und braucht kaum Strom (ca. 5Watt).
Geschwindigkeitsbedingt habe ich aber wenig Bilder oder MP3s hochgeladen, sondern arbeite hier
nur mit dem Kalender und den Notizen - ab und zu mal ein pdf aus der Arbeit nach Hause.

Eine weitere Instanz betreibe ich auf einem Intel-Nuc (OS = Xubuntu), hier um die Daten im Netz schnell synchron zu haben. Owncloud braucht eine gewisse Rechenleistung. Diverse owncloud-tests auf einem weiteren Raspi, auf einem Synology NAS brachten mich dazu eine dedizierte Hardware anzuschaffen. Das ganze funktioniert im Netz mit Sync-Clients, die auf jedem Rechner installiert sind. Es wurde mal behauptet owc würde in Verbindung mit den Clients sehr viel Netzwerk-Traffic verursachen. Bei mir ist das aber ok.

Ob das ganze Sinn macht? Für mich ja. Wie gesagt: Linux, Commandline, VI usw. sollten keine Fremdwörter sein.
Den Spassfaktor während des bastelns fand ich riesig und nun läuft das produktiv, was nochmal freut.

Ich kann dir ein Synology NAS sehr ans Herz legen. Mittlerweile macht das Ding out-of-the-box alles was eine eigene Cloud können muss. Neben Dropbox Klon bis hin zu einer eigenen Notizen App a la Evernote. Meine Syno Box ist von 2012 und läuft noch immer. Bis auf die Crashplan Installation ist sie super pflegeleicht und macht Auto-Update.

Hallo,
vielen Dank für die interessanten Ausführungen.

Ich habe nun schliesslich die Herausforderung nicht angenommen. Die Zeit und Muße, mich in die Thematik einzuarbeiten, habe ich nicht. Und wenn man den Schritt macht und auf private Cloud macht, dann sollte man ja auch wissen, was man macht. Denn eine schlecht abgesicherte private Cloud ist wohl kaum besser als eine public Cloud - wohl eher schlimmer.

Ich habe mir nun ein Gerät einer jungen Firma aus Mainz besorgt, die nennen Ihr Gerät Home Server. Massgeblich für den Kauf war 1.) ein Artikel über dieses Gerät in der letzten Raspberry Pi Geeks (dort wurde ausführlich darüber berichtet) und 2.) der Artikel im letzten Test der Stiftung Warentest, in dem NAS unter die Lupe genommen wurden.

Der Artikel in Raspberry Pi Geek war sehr positiv und da ich keinen Wert auf äusseres lege, fand ich auch die Optik des Geräts nicht abstossend. Aus dem Test entnahm ich, dass auch die ganzen NAS nicht das gelbe vom Ei sind, was das Thema Sicherheit angeht. Außerdem ist mir wichtig, dass ich nicht nur eine reine Dateiaustauschplattform habe, sondern auch eine Alternative zu Google Kalender.

Bisher wurde ich nicht enttäuscht. Das Gerät tut das, was es tun soll. Aufgrund RaspPi Basis ist es kein Sprinter, aber ok. Gut gefallen hat mir die Einrichtung. Die wird nämlich von der Mainzer Firma übernommen. So wurde mir da gleich eine Lösung für meinen IPv6 Dual Stack Anschluss angeboten. Spätestens das zeigte mir, dass ich mit dem Aufbau meiner eigenen Lösung wohl überfordert gewesen wäre bzw. das ein Zeitgrab ohne Ende geworden wäre.