Eigener Flügel mit auf Konzertreise?

Moin!

Ein Freund von mir hat behauptet, dass die großen Pianisten zu Konzerten immer ihre eigenen Flügel mitbringen.

Ist das wirklich so?

Ich mein, in der Philharmonie in Berlin bspw. steht ein sensationeller Steinway-Flügel, der wohl knapp im sechsstelligen Bereich liegt, mutet man da seinem eigenen Instrument tatsächlich das ständige hin- und her transportieren zu? Das ist doch für ein Instrument eher abträglich…

Wer weiß was?

LG noi

Tach,

Ist das wirklich so?

von einigen Pianisten eiß ich es, z.B. Horowitz.

Ich mein, in der Philharmonie in Berlin bspw. steht ein
sensationeller Steinway-Flügel,

Nun ja, Du als Haargestallterin hast ja sicher Deine eigenen Scheren und wenn Du mit (auch sehr hochwertigen) anderen arbeitest, was passiert?
Du komst damit erst mal nicht so gut klar, oder?
Genau so ist das mit ‚fremden‘ Flügeln. Fürs grobe oder sagen wir mal feine ist ein guter Flügel ausreichend, abre fürs sehr feine die Nuancen die fast unhörbaren Unterschiede, die trotzdem den individuellen Klang und Stil eines Spitzenpianisten ausmachen, ist ein eigenes Instument unumgänglich.

Gandalf

Tach,

Ist das wirklich so?

von einigen Pianisten eiß ich es, z.B. Horowitz.

aha! interessant!

Nun ja, Du als Haargestallterin hast ja sicher Deine eigenen
Scheren und wenn Du mit (auch sehr hochwertigen) anderen
arbeitest, was passiert?

Die liegen komisch in der Hand, is schon klar.

Genau so ist das mit ‚fremden‘ Flügeln. Fürs grobe oder sagen
wir mal feine ist ein guter Flügel ausreichend, abre fürs sehr
feine die Nuancen die fast unhörbaren Unterschiede, die
trotzdem den individuellen Klang und Stil eines
Spitzenpianisten ausmachen, ist ein eigenes Instument
unumgänglich.

Allerdings muss ich als Haargestalterin mal dagegenhalten, dass sich meine Scheren wesentlich einfacher transportieren lassen und keinerlei Schaden davontragen können.
Ein Flügel nimmt Veränderungen der Temperatur und Luftfeuchtigkeit sehr übel.

Danke dir!

LG noi

Morgen,

Ein Freund von mir hat behauptet, dass die großen Pianisten zu
Konzerten immer ihre eigenen Flügel mitbringen.

Ist das wirklich so?

Nein.

Nur in Ausnahmefällen bringen Pianisten ihre eigenen Flügel mit, Horowitz war dafür bekannt, dass er es tat, aber er war eben eine große Ausnahme. Früher mag das auch noch häufiger der Fall gewesen sein, weil die Pianisten da nicht so schnell und oft und nicht per Flugzeug durch die ganze Welt getourt sind, und weil damals sicher nicht in jeder Halle ein gutes Instrument stand.

Heute allerdings kann man sich das erstens kaum leisten, zweitens sind da eben die Gründe, die du aufgezählt hast. Das Transportieren schadet jedem Instrument enorm. Und die Flügel, die zur Verfügung gestellt werden, sind erstklassig und werden manchmal nach Wunsch des Pianisten vom Klaviertechniker feinjustiert.

Es ist nun mal die Aufgabe eines Pianisten, auf verschiedenen Instrumenten zu spielen. Und so sehr unterscheiden sich die guten Steinways auch nicht. Und dass jeder ein kleines bisschen anders und neu klingt, empfinden die meisten eher als Bereicherung. Auf dem immer gleichem Instrument schleichen sich schneller mal Nachlässigkeiten ein, ein neues Instrument bringt neue Frische und ein konzentrierteres Hinhören. Ich habe auch schon mit berühmten Pianisten gesprochen, die bewusst auf einem schlechteren Instrument zuhause üben.

Grüße

nachtrag
Sehr gute Konzerthallen haben übrigens mehrere (ca. 3 oder 4) Steinways oder auch nen Bösendorfer im Keller, und die Pianisten können dann einen auswählen für ihr Konzert oder ihre Cd-Aufnahmen.
Die reisen ja auch mindestens einen Tag vorm Konzert an und können dann da drauf üben.

Hier siehst du Lang Lang beim auswählen (durch die Werbung muss man leider durch)

http://www.dailymotion.com/video/xg6adi_pianomania-e…

Servus,

Nein.

Es ist nun mal die Aufgabe eines Pianisten, auf verschiedenen
Instrumenten zu spielen.

Was sich aber fast alle ausbedingen ist die Marke und einen von dieser Firma abgestellten Klavierstimmer.

Herzlichen Gruß, Maresa

Was sich aber fast alle ausbedingen ist die Marke

naja, eigentlich spielen alle auf Steinway.
Und jedes wichtige Haus hat einen Steinway.
Wenn denn nun einer mal auf Bösendorfer oder Fazioli oder wasweißich spielen will, kann er das, sofern das Haus zufällig einen hat. Aber einen Pianisten, der ausschließlich auf einer bestimmten Nicht-Steinway-Marke spielt, gibt es eigentlich nicht. Der würde wohl kaum Auftrittsmöglichkeiten oder Wettbewerbsmöglichkeiten finden.

von dieser Firma abgestellten Klavierstimmer.

Ich glaube, nicht bei jedem Konzert erbittet sich jeder nun unbedingt einen Steinway-Stimmer oder Techniker. Bei besonders großen/wichtigen Konzerten oder bei Aufnahmen vielleicht. Manchmal wünschen ein paar z.b. bei ihren Konzerten in Deutschland halt nur den und den Techniker, aber in den Durchschnittsfällen vertrauen sie, glaube ich, schon dem Hausstimmer.

gruß
judith

Miss Cello als Flugzeugpassagierin
Moin,

es hat zwar nicht direkt mit Deiner Frage zu tun, aber die Geschichte ist so nett.

_ Wenn Miss Cello als Begleiterin im Flugzeug sitzt
„Sie können einen Wal nicht in einem Makrelenkorb unterbringen“, war die Antwort auf Gregor Piatigorskys Bitte, sein Stradivari-Cello in die Flugkabine zu lassen. Der berühmte Cellist hatte im Laufe seines reisefreudigen Konzertlebens in den 1950ern und 1960ern raffinierte Strategien entwickelt, mit deren Hilfe es ihm bisweilen gelang, sein „Cello in ein Flugzeug hineinzuschmuggeln“. Einmal klappte es ohne Tricks und „Miss Cello Piatigorsky“ durfte neben ihrem Meister Platz nehmen - zum doppelten Preis, versteht sich._
http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Wenn-Mi…

Im Artikel stehen noch weitere Beispiele für den Transport musikalischer „Monstren“.

Grüße
Pit

süß, ja, ein Freund von mir sitzt im Flugzeug auch immer neben seinem Begleiter, Mr. Classical Guitar.

Hi,

„Klavierstimmer“ ist heute schon fast eine Beleidigung.
Klaviertechniker nennt sich so einer, und der muss ein Genie sein!
Es gibt da einen Film auf BluRay namens „Pianomania“.
Sehr informativ, interessant, manchmal auch witzig.
Unbedingt empfehlenswert für Fans.

Gruß aus der Musikstadt Wien
Barney

Ich kenn mich jetzt nicht hundertprozentig aus, aber dass „Klavierstimmer“ eine Beleidigung wäre, wär mir neu. Der Klaviertechniker macht, meine ich, einfach noch mehr als der Stimmer, er stimmt halt nicht nur, sondern bessert die Hämmer aus, sorgt für den Klang etc. Ich schätze, er hat auch eine weitere Ausbildung als der Stimmer genossen. Nichtsdestotrotz ist Klavierstimmer, der die Klaviere halt nur stimmt und sonst nicht viel mit ihnen macht, ein angesehener Beruf für den Alltag. Der Techniker ist dann halt der Spezialist.

Ok, den Techniker, nachdem er stundenlang an den Hämmern des Konzertflügels gearbeitet hat, einfach als Stimmer zu bezeichnen, wäre unangemessen. Der, der zu uns nach Hause kommt, ist aber trotzdem in erster Linie der Stimmer.

viele grüße

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Hallo

von einigen Pianisten weiß ich es, z.B. Horowitz.

Chopin soll sogar mit 3 eigenen Flügeln (Pleyel, Erard, Broadwood) auf Konzertreise nach England gereist sein.

Viele Grüße

Servus, Barney:smile:

„Klavierstimmer“ ist heute schon fast eine Beleidigung.

Also die, die ich von der Fa. Bösendorfer kenne, würden sich definitiv nicht beleidigt fühlen und werden von der Firma auch als „Stimmer“ angefordert - da hätte sich sicher schon mal jemand beschwert…bei uns in Wien…*ggg*

Allerdings arbeiten sie heute ja tatsächlich „technischer“ als früher und ich empfinde sie wirklich als sowas wie kleine Genies.

Es wird schon einen Grund haben, dass gute Pianisten/innen in Wien oft die Namen der Klavierstimmer kennen, und manche von ihnen persönlich angefordert werden.

Klavier"techniker" sehe ich ähnlich wie Punch’n’Judy

Gruß aus dem Waldviertel, Maresa

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