Hallo!
Generell sind groĂe von kleinen Wasserwellen zu unterscheiden. Bei den groĂen ĂŒberwiegt die Schwerkraft als rĂŒckstellende Kraft, bei kleinen die OberflĂ€chenspannung. Erstere heiĂen âSchwerewellenâ, letztere âKapillarwellenâ. Die Wellen in der Kaffeetasse sind also etwas völlig anderes als die Wellen auf dem Ozean.
Ich gehe mal davon aus, dass Du Kapillarwellen meinst, also jene, die z. B. durch einen ins Wasser fallenden Tropfen verursacht werden. Die bevorzugte WellenlÀnge berechnet sich nach
lambda = 2,25 * sigma tÂČ/(rho rÂČ)
(Quelle: Gerthsen Physik, 18. Aufl.)
âBevorzugtâ bedeutet hier, dass durch den Aufprall ein ganzes Spektrum von Wellen angeregt wird. Durch Interferenz löschen sie sich jedoch ĂŒberwiegend gegenseitig wieder aus und als tatsĂ€chliche OberflĂ€chenwellen sieht man nur diejenigen, die ĂŒbrigbleiben, eben die bevorzugten.
Offensichtlich hĂ€ngt diese WellenlĂ€nge von der Zeit und vom Abstand ab: Je weiter man von der ursprĂŒnglichen Störung entfernt ist und je weniger Zeit verstrichen ist, um so kĂŒrzer ist die WellenlĂ€nge.
Die WellenlÀnge hÀngt mit der Ausbreitungsgeschwindigkeit wie folgt zusammen:
c = Wurzel (2 pi sigma / (rho lambda) )
sigma: OberflÀchenspannung, rho: Dichte, lambda: WellenlÀnge, c: Ausbreitungsgeschwindigkeit.
Wenn Du möchtest, kannst Du nun theoretisch ĂŒber f=c/lambda fĂŒr alle Werte von t und r die Frequenz ausrechnen, aber viel wichtiger ist fĂŒr Dich wahrscheinlich die Aussage, dass es fĂŒr das Problem, das Du beschreibst, keine Eigenfrequenz gibt: Es ist halt schlicht kein harmonischer Oszillator.
Dass sich tatsÀchlich die Frequenz und damit die WellenlÀnge mit der Zeit Àndert, sieht man z. B. auf folgendem Bild:
http://www.aachener-hebammen.de/wassertropfen.JPG
(Wer hÀtte gedacht, dass die Aachener Hebammen zu diesem Thema etwas zu sagen haben )
Liege ich jetzt vollkommen daneben?
Leider ja.
GruĂ, Michael