Eigentumswohnung kaufen oder nicht

Hallo,

ich überlege eine Wohnung zu kaufen.

Ich bin alleinstehend und habe keine Eigenkapital, auch keinen absolut sicheren Job, ich bin keine Beamtin o. ä.
Ich möchte dort alleine mit meinem Kind einziehen.

Ich suchte erst nach einer Mietwohnung, aber die Mieten sind bei uns erschreckend hoch. Die laufenden Kosten, also die Rate an die Bank plus Hausgeld ist geringer, als Miete + Nebenkosten.
Die Miete ist futsch, aber bei einer Eigentumswohnung hab ich immer noch den Gegenwert. Das ist für mich ein großer Anreiz, auch im Hinblick auf die Altersvorsorge.

Aber viele Fragen und Ängste bleiben offen.

Zum Beispiel:

  1. Was ist, wenn ich mal arbeitslos werde? Wohngeldzuschuss bekomme ich dann wohl ja nicht. Stattdessen soll es sowas geben wie Lastenzuschuss. Ist das richtig???
    Spätestens bei ALG 2, hab ich mir sagen lassen, dass dann das Arbeitsamt sagt, dass ich meine Wohnung verkaufen muss und von dem Geld leben soll. Weiß hier jemand, ob das stimmt???

  2. Dann hab ich noch die Angst, dann wenn was an meiner Wohnung kaputt geht, Fenster undicht, Sicherungskasten kaputt oder, oder, oder, dann muss ich erstmal löhnen, aber wovon?

  3. Wenn Reparaturen oder Renovierungen am Haus anstehen, z. B. Außendämmung, dann wird das aus den gebildeten Rücklagen der Hausgemeinschaft bezahlt, aber was ist, wenn die Kosten dafür höher sind, als die gebildete Rücklage, dann wird abgestimmt, ob das gemacht wird oder nicht und wenn die anderen sich das leisten können und das wollen, muss ich wohl mitziehen, ob ich Geld dafür habe oder nicht. Ist das auch richtig??

  4. Oder die anderen Eigentümer überlegen sich, das ein neuer Fassadenanstrich mal hübsch wäre, das kostet bsp.weise 10.000 € und ich hänge dann bei einer Hausgemeinschaft von 5 Parteien mit 2.000 € drin. Wenn ich das Geld dafür nicht habe, hab ich dann wohl einfach Pech gehabt??

  5. Beim Rohrbruch oder Elektroleitungen die kaputtgehen können, dafür zahlt die Gebäude- oder Hausratversicherung?

Ich bin ganz hibbelig und weiß nich was ich tun soll.
Das wäre toll, wenn mir hierzu jemand was schreiben könnte.

Viele Grüße

vergiss diesen Traum ( oder soll ich sagen Alptraum, der es werden kann ?

Du weißt hoffentlich, Eigentum bedeutet, jetzt zahlst du alles allein, in der Wohnung und anteilig am ganzen Haus. Neue Heizung- Du bist dabei, neues Dach- Du bist dabei , neue Fenster- Du bist dabei.

MfG
duck313

Hallo!

Nur zur Info schnell etwas zu den 5 Punkten:

  1. Wohngeld heißt bei Eigentümern Lastenzuschuss, ist aber geldmäßig gleich.
    kein ALG II Bezieher muss aus seiner (angemessen großen Wohnung raus.

  2. da sieht es schlecht aus. Dafür musst Du selbst Rücklagen bilden.
    wer sonst sollte Dir das finanzieren ? Von ausgesprochener Nothilfe mal abgesehen.

  3. Wenn es Rücklagen gibt, die müsstest Du ja auch monatlich einzahlen. Meist reicht das nicht für größere Reparaturen/Renovierungen. Dann muss man sehen wie man das Geld auftreibt.
    Wenn es ganz schlimm kommt, verlierst Du die Wohnung, weil die Gemeinschaft sie zwangsversteigern lassen kann.

  4. das ist das gleiche. Di hättest Schulden bei der Gemeinschaft und musst sehen wie Du sie begleichst.

  5. Deine Hausrat deckt das was sie auch in Mietwohnung abdeckt, z.B. Brand- oder Leitungswasserschaden an deinen Sachen (Möbeln etwa) nicht aber die baulichen Schäden, die trägt die Gebäudeversicherung.

Hallo Penelope,

Grundsätzlich läuft das so, dass jeder Eigentümer eine monatliche Umlage an die Eigentümergemeinschaft zahlt, wodurch die Grundbesitzabgaben und etwaige Versicherungen gedeckt werden. Außerdem wird dabei auch immer ein Betrag einbehalten um Rücklagen für kleinere Reparaturen am Haus zu begleichen.

Für größere Reparaturen / Instandhaltungen (Der Klassiker bei uns in der Gegend: Lochfraß) können aber auch Sonderumlagen beschlossen werden.

Daneben muss man als Eigentümer immer auch noch die Grundsteuer B, Strom, Reparaturen und Modernisierungen in den eigenen vier Wänden selbst bezahlen.

Weiterhin musst Du auch bedenken, dass es durchaus möglich ist, dass eine Wohnung zwangsversteigert wird, wenn der Eigentümer in finanzielle Probleme gerät.

Allerdings vermute ich mal, dass Dir bei der von Dir genannten Ausgangslage eh keine Bank einen Kredit geben wird.
Damit hätte sich ganze dann sofort erledigt.

Tut mir Leid, dass ich Dir keine positivere Antwort geben kann.

Dein
Ebenezer

Hallo,

zwei Gründe, warum man keine Eigentumswohnung kaufen sollte. Mal abgesehen davon, daß man in der Konstellation kaum einen Kreditgeber finden wird, der das Spiel finanziert.

Ich möchte dort alleine mit meinem Kind einziehen.

Die Nebenkosten zahlst Du als Eigentümer auch. Außerdem kommen auf Dich als Eigentümer noch ein paar Ausgaben zu, die Du als Mieter nicht hast.

Wenn Du das Geld nicht hast und es Dir niemand leiht, dann sitzt Du halt ohne Strom in der Wohnung.

Richtig.

Richtig.

Bei einem Rohrbruch wird möglicherweise (kommt auf Ort und Art des Schadens an) die ein oder andere Versicherung Teile der Schäden bzw. der Reparaturkosten übernehmen, bei einer defekten Elektroleitung in Deiner Wohnung aber nicht.

Ich kann Dir über das obenstehende hinaus noch etwas schreiben: laß es und vergiß es - zumindest so lange, bis Du 20-25% Eigenkapital sowie noch eine eiserne Reserve für die Fälle aufgebaut hast, die Du oben angerissen hast.

Gruß
C.

Hi,
der Traum dürfte sich zerschlagen, wenn du bei einer Bank nachfragst wg. der Finanzierung.
Ohne Eigenkapital und ohne sicheres Einkommen wird dir keine Bank was leihen.

LG
HaWeThie

Hallo,
das Geld hast Du dann schon, als Wohnungseigentuemer, jedenfalls Kleinbetraege von einigen Tausendern.
Fang einfach an, spar mal so 20 Prozent bis ein Drittel von dem Kaufpreis zusammen, und dann gehts weiter - bei der kreditgebenden Bank.

Damit hat sich das schon erledigt.

Gruß,
Steve

Hallo,

natürlich nicht kaufen!

ohne Eigenkapital kauft man keine Immobilien!

Gruß
Tycoon

Hallo,

die einfache Rechnung, die Immobilienmakler immer aufmachen, stimmt natürlich nicht:
Die Miete sparen und mit dieser die Eigentumswohnung abbezahlen - dabei wird gepflegt verschwiegen, wie viele Nebenkosten du hast:

ERstens hat eine Eigentumswohnung natürlich auch Betriebskosten - die zahlst du also genau wie in der Mietwohnung.
Zweitens musst du, wie du schon gehört hast, monatlich einen Betrag als Rücklage an die Eigentümerversammlung zahlen.
Drittens kannst du ca. 10% des Kaufpreises der Wohnung als Kaufnebenkosten aufschlagen: Grundwerwerbssteuer, Maklergebühr, Notargebühr.
Viertens: Selbst WENN du eine Bank finden würdest, die dir einen Kredit gibt, der kostet Zinsen, und das nicht zu knapp. Am Ende deiner Abzahlung hast du inclusive Zinsen locker den doppelten Kaufpreis berappt.
Fünftens: Wenn du mal wegziehen möchtest, wegen des Jobs, kannst du deine Wohnung natürlich vermieten - aber stell dir vor, du findest nicht sofort einen Mieter - steht die Wohnung einige Monate leer, du musst aber trotzdem zur Miete wohnen, zahlst du doppelt.
Du wärst nicht die erste, die so ein Geschäft in die Privatinsolvenz führt.