Hallo,
Die Zeit wird relativ vom Beobachter gesehen.
sagen wir es mit den Worten von Herman Minkowski: „Meine Herren! Die Anschauungen über Raum und Zeit, die ich Ihnen entwickeln möchte, sind auf experimentell-physikalischem Boden erwachsen. Darin liegt ihre Stärke. Ihre Tendenz ist eine radikale. Von Stund’ an sollen Raum für sich und Zeit für sich zu Schatten herabsinken und nur noch eine Art Union der beiden soll Selbständigkeit bewahren.“
Das Bild mit den Schatten ist recht gut, um verständlich zu machen, was in der speziellen Relativitätstheorie passiert: eine im Boden steckende Stange ist unverändert, ob nun ihr Schatten mittags sehr kurz ist, oder am Abend sehr lang.
Genauso ist die Line, die ein Körper durch die Raumzeit zieht unveränderlich, aber die Aufteilung, wie genau Raum und Zeit bestimmt werden, sind vom Beobachter abhängig. Zwei Personen die in verschiedene Richtungen schauen, werden mir analog dazu unterschiedliche Wegbeschreibungen zu ein und demselben Objekt geben. Bei der einen soll ich z.B. 100m geradeaus und dann 50m nach rechts, die andere schickt mich 109m geradeaus und dann 26m nach rechts. Wenn man ankommen will, sollte man es tunlichst vermeiden, die beiden Werte für rechts und geradeaus von unterschiedlichen Beobachtern zu vermischen.
In der gleichen Weise sind Zeiten und Abstände reine Koordinatenwerte, die nur zusammmen Sinn machen und mit denen eines anderen Beobachters vergleichbar sind.
Die Eigenzeit, also das tatsächliche Alter der beiden Zwillinge,
ist gleich.
Unabhängig gesehen gehen beide gleich, oder?
Diese beiden Formulierungen sind etwas seltsam, da es `unabhängige’ Beobachter ja garnicht gibt. Um Zeiten – also Koordinatenwerte – zu vergleichen, muss man sich im selben Koordinatensystem befinden, die Aussage die Eigenzeit zweier gegeneinander bewegter Beobachter sei gleich, macht also eigentlich keinen Sinn.
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PHvL