Eilt: Zählweise Telekomkabel 100DA

Hallo,

ist etwas kurzfristig daher eilig: ich soll morgen ein Telekom Erdkabel mit 100 Doppeladern auflegen.

Wie zählt man denn die ?? Ich kann/kenne nur die „normalen“ Installationskabel (rt/bl, ws/ge, ws/gn, ws/br/, ws/sw etc…)

Beim Telekomkabel gilt ja rt-gn-gr-ge-ws. Das Bündel sind dann 10DA, aber wie unterscheiden sich die Bündel von einander ??

Hab noch nie so ein Kabel von innen gesehen :frowning:

Grüße,
Frank.

Hallo,

Hallo Frank und herzlichen Glückwunsch zur Herausforderung! ;o)

ist etwas kurzfristig daher eilig: ich soll morgen ein Telekom
Erdkabel mit 100 Doppeladern auflegen.

Klein anfangen liegt dir bzw. deinem Chef nicht so ganz, oder? ;o)
Die Frage ist aber noch, wo bzw. auf was du die 100 DA auflegen musst: Verteiler oder Muffe? LSA+ Leisten (10 oder 20DA) oder gar auf Siemens-Trennleiste 71 (diese 100er-Blöcke)? Sind beide Kabelseiten für dich erreichbar (hinterher prüfen musst du ja eigentlich sowieso)?

Wie zählt man denn die ?? Ich kann/kenne nur die „normalen“
Installationskabel (rt/bl, ws/ge, ws/gn, ws/br/, ws/sw etc…)

Richtig, die üblichen I-Y(St)Y nx2x0,6/0,8…

Beim Telekomkabel gilt ja rt-gn-gr-ge-ws. Das Bündel sind dann
10DA, aber wie unterscheiden sich die Bündel von einander ??

Das erste 10DA-Bündel auf der äußeren Lage ist mit einem roten Folienstreifen umwickelt, die anderen Bündel mit weißen. Wenn du zur nächsten Lage vordringst, heißt es aufpassen - es gibt hier keine Erneuerung der Zählader, d.h. es gibt keinen neuen roten Folienstreifen, nur einen (wiederum weißen) Folienstreifen, der die Lagen voneinander trennt - also 1. Bündel (1.-10.DA)= rot umwickelt, 2. bis 10. Bündel (11.-100.DA)= weiß umwickelt, jede Lage separat in weiß umwickelt. Es gibt im Fachhandel Farbringe aus Kunststoff, die man über das jeweilige Bündel schieben kann, um die Zählfolge dauerhaft erkennbar zu machen, nachdem man die einzelnen Bündel aus ihrem Verbund gelöst hat - da du die aber wohl nicht zur Hand haben wirst, behilf dir bitte mit Kabelbindern oder Aderresten (zur Not auch in der gewohnten I-Y(St)Y- Zählfolge), die du um die einzelnen Bündel wickelst! Wenn du den Verbund erst einmal ‚zerpflückt‘ hast, bekommst du sonst mit größter Wahrscheinlichkeit größere Probleme.

Soweit der einfache Teil, aber jetzt wird es ja erst richtig interessant, denn du musst ja noch die Dreh-/Zählrichtung wissen… Wenn du 10DA-LSA+Leisten benutzen kannst und beide Kabelenden für dich erreichbar sind, hast du es relativ leicht: Such’ dir eine Drehrichtung aus (Trefferquote 50:50), lege jedes Bündel auf eine 10DA-LSA+Leiste und wenn du beim Prüfen merkst, dass die von dir gewählte Drehrichtung falsch war, tauscht du einfach auf einer Seite die Leisten gegeneinander, bis es passt Ist dann nicht mehr vorschriftengetreu, aber die Aderzugehörigkeit stimmt an beiden Enden - allerdings möchte ich dann nicht eines Tages unterwegs eine Abzweigmuffe setzen müssen.;o)
Als Leitspruch galt mal: Amt im Rücken - rechts herum (Uhrzeigersinn), ob das allerdings noch aktuell ist und/oder auch überall eingehalten wurde, lasse ich hier mal offen…
Musst du aber auf ne Trennleiste 71 aufschalten, solltest du dringendst vorher prüfen, sonst wirst du dir mit besagter 50%er Wahscheinlichkeit ‚ins Knie schießen‘… Noch schlimmer wird es, wenn du ausschließlich an ‚dein‘ Ende des Kabels heran kommst und dadurch die Prüfung nahezu unmöglich wird, dann kannst du nur hoffen… und im schlimmsten Fall hinterher die Reklamationskasse belasten. :o(

Hab noch nie so ein Kabel von innen gesehen :frowning:

Tja, mein erstes Erdkabel war auch nicht so schön, hat mich auch hinterher noch ein paar Stunden gekostet… ;o)

Die Zählfolge der Adern (1a= kein Strich, 1b= ein Strich, 2a= zwei Striche weit und 2b= zwei Striche eng) ist dir hoffentlich geläufig - zur Not kannst du hier nochmal nachschlagen:
http://www.tocker.de/telekom-kabel/telekom-kabel.html

Und ehe ich es vergesse: Wenn es sich um ein längswasserdichtes Erdkabel handeln sollte (also die mit ‚Schmatze‘ gefüllten), bring dir viele Putzlappen und einen Kanister Kaltentfetter mit und zieh dir alte Klamotten an - alles andere ist so ziemlich zwecklos…

Ich wünsche dir viel Erfolg und keinen ‚Knieschuss‘!

Grüße,
Frank.

Viele Grüße zurück
Olli

Hi,

das nenn ich mal ausführliche Antwort. Das Kabel wird vermutlich direkt auf zwei Cat.3 Panels (4-Draht) aufgelegt.

Wieso machen die Hersteller das aber auch so kompliziert. Die können doch jedem Grundbündel gleich eine Farbe geben ?!?!

Die Strichcodierung der Telekom kenn ich. Und den Schmodder im Erdkabel auch, an ausreichend Putztücher hätt ich gedacht.

Mal schauen… ich werds irgendwie hinbekommen

Vielen Dank nochmal!

Beim Telekomkabel gilt ja rt-gn-gr-ge-ws. Das Bündel sind dann
10DA, aber wie unterscheiden sich die Bündel von einander ??

Das erste 10DA-Bündel auf der äußeren Lage ist mit einem roten
Folienstreifen umwickelt, die anderen Bündel mit weißen. Wenn
du zur nächsten Lage vordringst, heißt es aufpassen - es gibt
hier keine Erneuerung der Zählader, d.h. es gibt keinen
neuen roten Folienstreifen, nur einen (wiederum weißen)
Folienstreifen, der die Lagen voneinander trennt

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das 100x2x0,8 Erdkabel von Helukabel in der inneren Lage eine weitere rot Markierung hatte. Ist das ne (nette) Eigenart von Helu?
(In der Wikipedia steht allerdings auch, dass jede Lage ein rot markiertes Bündel habe).

Als Leitspruch galt mal: Amt im Rücken - rechts herum
(Uhrzeigersinn), ob das allerdings noch aktuell ist und/oder
auch überall eingehalten wurde, lasse ich hier mal offen.

Die Telekomiker handeln immer noch danach, den anderen würde ich es dringend anraten.

Und ehe ich es vergesse: Wenn es sich um ein
längswasserdichtes Erdkabel handeln sollte (also die mit
‚Schmatze‘ gefüllten),

„Petrolat“

bring dir viele Putzlappen und einen
Kanister Kaltentfetter mit und zieh dir alte Klamotten an -
alles andere ist so ziemlich zwecklos…

Mein Tip:
Den groben Rotz abwischen, dann mit nem Heißluftgebläse (Temperaturverträglichkeit dringend vorher testen) am hängenden Kabel die Schmiere verflüssigen und abtropfen lassen.

Mein erstes dickeres Telefonkabel war übrigens auch eine 100DA, und dass mit dem sehr unschönen 0,8er Querschnitt.
Bis auf drei Adern, die ich nicht tief genug eingetackert hatte, war das ganze sogar fehlerfrei. Aber eine echte Geduldsprobe.
Hände musste ich am Abend nicht eincremen und der Fettfleck auf dem Fußboden in dem Keller ist noch heute zu sehen.

1 Like

Hallo,

danke erstmal für die Antworten.

Also von den inneren 3 Grundbündeln war tatsächlich einer mit einem roten Markierungsfaden „ausgestattet“

Aber mit dem Schmodder ist ja echt mal 'ne Sauerei! Durch die Verdrehung der 4er-Bündel/Grundbündel kriegt man das ja echt nicht richtig sauber, dazu müsste man ja jede Adern „aufdrillen“.

So habe ich die Grundbündel und die 4er-Verseilung zuerst grob entfettet und dann mit Loctite Industrie-Clean bearbeitet. Die Idee mit dem Heißluftfön klingt interessant - werd ich beim nächsten mal probieren…

Achja, wie lange braucht ihr so für 100DA beidseitig auf je zwei 50er Cat.3 Panels aufzulegen (90 x 2-Draht / 5 x 4 Draht)?

Durch die Putzerei dauert das ewig (bei mir…)

Hallo Carsten!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das 100x2x0,8 Erdkabel von
Helukabel in der inneren Lage eine weitere rot Markierung
hatte. Ist das ne (nette) Eigenart von Helu?
(In der Wikipedia steht allerdings auch, dass jede Lage ein
rot markiertes Bündel habe).

Okay, dann hatte ich seinerzeit wohl ‚Schweinekabel‘, ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass meine Erdtampen keine rot markierten Innenbündel hatten, aber das ist auch schon ein paar Jährchen her bei mir (zum Glück)… ;o)

Amt im Rücken - rechts herum (Uhrzeigersinn)

Die Telekomiker handeln immer noch danach, den anderen würde
ich es dringend anraten.

Okay, wenn mir mal wieder ein Erdkabel begegnet, werde ich weiterhin danach handeln.

die mit ‚Schmatze‘ gefüllten),

„Petrolat“

Ah danke, jetzt weiß ich auch endlich, wie das Zeug richtig heißt.

Mein Tip:
Den groben Rotz abwischen, dann mit nem Heißluftgebläse
(Temperaturverträglichkeit dringend vorher testen) am
hängenden Kabel die Schmiere verflüssigen und abtropfen
lassen.

Hmm, da hätte ich auch mal drauf kommen können - danke auch für diesen Tipp (ich bin ja lernfähig).

Mein erstes dickeres Telefonkabel war übrigens auch eine
100DA, und dass mit dem sehr unschönen 0,8er Querschnitt.
Bis auf drei Adern, die ich nicht tief genug eingetackert
hatte, war das ganze sogar fehlerfrei. Aber eine echte
Geduldsprobe.

Sauber, ich hatte da ein paar mehr Zinken in meinem ersten Kabel und die falsche Zählrichtung, aber das war nicht weiter schlimm, da ich an beiden Enden heran kam und nur ein Ende auf 10DA-LSA+Leisten auflegen musste, die konnte man dann schön durchtauschen! ;o)

Hände musste ich am Abend nicht eincremen und der Fettfleck
auf dem Fußboden in dem Keller ist noch heute zu sehen.

Wenn du jetzt mein breites Grinsen sehen könntest… Aber zum Glück war das damals nicht mein Keller, sondern ‚nur‘ eine Bundeswehrkaserne, in der ich zum Glück nicht putzen musste… ;o)

Ich danke dir für deine Infos und Anregungen, fürs nächste Mal fühle ich mich jetzt besser gerüstet!

VG Olli

Hallo,

Hallo Frank!

danke erstmal für die Antworten.

Gern geschehen, freut mich, wenn ich dir etwas helfen konnte.

Also von den inneren 3 Grundbündeln war tatsächlich einer mit
einem roten Markierungsfaden „ausgestattet“

Super, dann möchte ich mich für meine unnötige Warnung entschuldigen, xstrom hat mich mittlerweile ja auch schon eines Besseren belehrt ;o)

Aber mit dem Schmodder ist ja echt mal 'ne Sauerei! Durch die
Verdrehung der 4er-Bündel/Grundbündel kriegt man das ja echt
nicht richtig sauber, dazu müsste man ja jede Adern
„aufdrillen“.

Jepp, das kenne ich - aber aufdrillen ist ja bekanntlich keine gute Option.

Die Idee mit dem Heißluftfön klingt interessant - werd ich beim
nächsten mal probieren…

Ich auch, soviel steht schon mal fest!

Achja, wie lange braucht ihr so für 100DA beidseitig auf je
zwei 50er Cat.3 Panels aufzulegen (90 x 2-Draht / 5 x 4 Draht)?
Durch die Putzerei dauert das ewig (bei mir…)

Keine Ahnung, ich hab die Dinger noch nie auf ein Patchfeld gewürgt, da setze ich lieber vor dem Datenschrank einen 1:1-Verteiler, um mit einem I-Y(St)Y 100x2x0,6 oder noch besser mit zwei I-Y(St)Y 50x2x0,6 an den Patchfeldern anzukommen! So bleibt auch der Datenschrank sauber, falls man etwas Petrolat (den Namen habe ich gerade gelernt, grins) nachtropfen sollte - die IT-Jungs sind immer so zickig, wenn man deren Schränke einsaut… ;o)
Aber ich schätze, dass ich damit locker einen kompletten Tag voll kriegen würde…

Viele Grüße
Olli

Achja, wie lange braucht ihr so für 100DA

Ich durfte zuletzt in dieser Größenordnung einen Verteilerkasten versetzen, in dem zwei 100DA Kabel verbunden waren (1:1).
Das habe ich an einem kompletten Samstag alleine gemacht, waren knapp 8 Stunden, aber inklusive Verlegung der Kabel und des Kastens.
Wie lange das gewesen wäre, wenn ich nur die Kabelenden hätte neu auflegen müssen?
Keine Ahnung. Ich habe bei dem Job jegliches Zeitgefühl verloren.
Aber soweit ich weiß, waren Kasten und Kabel gegen Mittag am neuen Ort, somit waren für das Reinigen und Auflegen und Testen etwa 4h nötig.
Ein Bekannter Telekommitarbeiter meinte, dass wäre etwa doppelt so lange gewesen, wie er gebraucht hätte. Gut, der macht das wohl auch etwas häufiger. Ich hab schon geflucht, den Alu-bewehrten Mantel abzubekommen.