Vor dem Thaliatheater in Hamburg demonstrieren (allerdings nicht sehr viele) Ukrainer dagegen, dass das Theaterstück eines Russen aufgeführt wird:
„Russische Kultur! Ist auch eine Waffe!“ Russland, so ergänzen die Plakate, sei Aggressor, nicht Opfer.
Kirill Serebrennikov stand allerdings unter Hausarrest und arbeitet wohl eindeutig gegen die russische Regierung. Sein Stück ist offenbar eine unter die Haut gehende Anklage gegen Krieg und Gewalt.
Ich finde es komplett falsch und sehr unklug, wenn Ukrainer grundsätzlich alle Russen als ihre Feinde ansehen. In einem Krieg, in dem die feindliche Regierung ankündigt, man wolle die Ukraine auslöschen, ist das ein verstehbarer Reflex. Aber falsch ist er dennoch und unklug. Wichtig wäre, dass man mit den Teilen der russischen Bevölkerung, die gegen die Regierung stehen, zusammenarbeitet, sie stärkt. Alle Menschen, die für die internationalen Menschenrechte und für demokratische Werte sind, müssen doch zusammenhalten.
Alles Russische als Böse zu sehen ist genauso dumm wie die Ukraine auslöschen zu wollen.