Nachtrag: Tricky Dicky läuft natürlich außer Konkurrenz
Du musst mal mit Amis über Obamacare diskutieren. Das wird interessant. Kurze Kurzfassung: wir haben ein Recht, uns auch nicht versichern zu lassen (und dann ohne Ende zu latzen).
Genau, Kommunismusgefahr! Das ist übrigens das, was ich wirklich nicht verstehe. Sie haben lieber vier Jobs und lassen sich von windigen Immobilienmaklern übers Ohr hauen als eine wirklich hilfreiche Versicherung abzuschließen. Gottes eigenes Land, herzlich willkommen!
Oder, um es mit Volker Pispers zu sagen:
Soon
Eher weniger Angst vor dem Kommunismus als ein vollkommen hirnrissiges beharren auf eigener Freiheit (die ich dort übrigens als viel stärker beschnitten empfinde als hier)
Moin,
das eine ist, verschiedener Ansicht zu sein, das andere ist, wie man damit umgeht. Ein sehr guter Artikel aus der Süddeutschen thematisiert das sehr passend, wie ich finde:
https://www.sueddeutsche.de/politik/trump-usa-kavanaugh-1.4159524
„Die bittere Wahrheit ist: Es gab und gibt viele, die ein Interesse an dieser Radikalisierung haben. Sie leben davon, sie sammeln damit Wählerstimmen und Spenden, sie verdienen damit Geld oder machen damit Quote.“
eben! Und dafür muss man eben gar nicht hinter Trump oder seinen Entscheidungen stehen.
VG!
j~
Der Artikel der SZ enthält einen fatal falschen Satz.
Donald Trump hätte Kavanaugh zum Wohl des Landes durch einen anderen, ebenso konservativen Kandidaten ersetzen können.
Genau das hätte er nicht tun können, weil Anfang November die Zwischenwahlen anstehen und sich das Kräfteverhältnis im Senat mit gewisser Wahrscheinlichkeit zuungunsten der Republikaner ändern wird. DIe Folge wäre gewesen, dass die DEMs jeden Kandidaten Trumps hätten blockieren können und es auch getan hätten. Genauso wie ehedem die REPs den Kandidaten Obamas blockierten.
Bereits bei der Ernennung von Gorsuch hatten die DEMs alle Fäden gezogen, um ihn irgendwie zu verhindern.
Der hätte viel weniger Chancen als Hillary gehabt, weil er dem durchschnittlichen Wähler viel zu sehr links war. Für Amis geradezu ein Sozialist.
Also Rechte"beschneidung" wie in jedem durschnittlichen dt. Restaurant.
Erstens stehen die Chancen dafür nicht besonders gut und zweitens ist der Zeitpunkt der Midterms irrelevant. Der Kongress konstituiert sich immer am 3. Jänner nach den Midterms, also erst nächstes Jahr. Hätte die GOP bzw. Trump Ende September einigermaßen schnell reagiert, wäre unter Umständen sogar noch eine Abstimmung vor den Midterms drin gewesen.
Trump wollte das aus zwei Gründen nicht. Erstens hat Kavanaugh angedeutet, dass ein amtierender Präsident nicht angeklagt werden kann. Zweitens entspricht es genau seinem Führungsstil, möglichst polarisierende Entscheidungen zu treffen. An Kavanaugh als Richter war genau gar nichts speziell, das ihn für den Posten zwingend empfohlen hätte.
Er hat ihn am 9. Juli nominiert und am 13. September wurden die Vorwürfe von Ford erstmals erhoben bzw. öffentlich. Da hätte er noch genug Zeit gehabt, einen anderen Kandidaten aus dem Hut zu zaubern. Daß er das nicht tat, wird in dem SZ-Artikel thematisiert bzw. daß er eben nicht von seinen Entscheidungen abrücken kann, wenn sie sich als problematisch herausstellen. Dieses totale Beharren darauf, seinen Willen durchzusetzen und unter keinen Umständen falsch zu liegen, ist ja das Hauptproblem seiner Präsidentschaft und zieht sich wie ein roter Faden durch sein ganzes Handeln spätestens seit seiner Amtseinführung.
Gruß
C.