Ein Deutscher / eine Deutsche / ein Beamter/ eine Beamtin

Ich weiß nicht, was „alles anstellen“ heißen soll. Fest steht, dass „Beamter“ bzw. „der Beamte“ kein substantiviertes Adjektiv ist, und „Beamtin“ erst recht nicht. Das würde nämlich „der/die Beamtete“ lauten, und das würde jedenfalls regulär adjektivisch flektiert: wie immer je nachdem in starker, schwacher oder gemischter Flexion.

Was die Bezeichnung, und damit auch die jeweilige Flexion von Einwohnernamen („Chinese“ usw.) angeht, haben wir hier kürzlich alles Wichtige ja bereits ausführlich diskutiert. Dazu auch eine Liste.

Das Weitere ist dann: Die unterschiedlichen Flexionen von (nicht-adjektivischen) Nomen sind zwar verwirrend, aber auch das ist in der deutschen Grammatik systematisiert. Und zwar durch die → Flexionsklassen. von denen es zwar viele, aber dennoch nur eine begrenzte Anzahl gibt. Hier dazu eine → Liste, Diese Klassen unterscheiden sich danach, wie 1. die Endung im Genitiv Singular und 2. die Endung im Plural gebildet wird.

In dieser Liste findest du zum Beispiel auch:

„(der) Beamte“ in der Klasse „en/en“ (Gen. Sing. (des) Beamten, Plur. (die) Beamten)
und
„(die) Beamtin“ in der Klasse „-/en“ (Gen. Sing. (der) Beamtin, Plur. (die) Beamtin(n)en).

Die Signatur „-/“ in dieser Einteilung bedeutet: Gen. Sing. ist identisch mit dem Nominativ. Zu der ggf. vorkommenden e-Tilgung im Gen. Sing. und der n-Verdopplung im Plur. findest du Hinweise, wenn du die einzelnen Klassen anclickst, z.B. → „-/en“.

Lies dir diese Liste mal in Ruhe durch und click sie auch mal im Einzelnen an, wobei jeweils zahlreiche Beispiele zu finden sind.

Dann ist die Verwirrung zwar sicher immer noch verwirrend, aber wenigstens transparenter verwirrend :wink:

Gruß
Metapher