Ein Gedicht. Die Kritik. Fehler in der Grammatik

Au ja, zum Thema Naturgewalten hab ich auch noch eines:

Brausend und mit Macht strömt der Kaffee
auf das erst kürzlich günstig erstandene Kanapee,
wenn der Autor schweren Herzens auf dem Taschenfederkern wippt
und mit Inbrunst und Regung die Tasse umkippt.

Da hab ich jetzt extra eine romantische Übersteigerung von Gefühlsregungen wie z.B. bei Eichendorff eingebaut und außerdem einen Hinweis auf die Freude am günstigen Einkaufen, um zwei bedeutende Züge der deutschen Seele anzusprechen, so dass das Gedicht richtig deutsch wirkt. Von ganz oben, sozusagen.

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Tut mir leid, Hans, aber diese Einschätzung der deutschen Lyrik der letzten 400 Jahre (lassen wir mal Renaissance und Mittelalter beiseite) ist kompletter Blödsinn!
Im Gegensatz zu deiner völlig Unwissenheit steht eine extrem vielfältige lyrische Produktion deutscher Dichter.

Ein Gedicht von Eichendorf, eines von Brecht, eines von Gottfried Benn und eines von Jandl haben sehr wenig miteinander zu tun bzw. zeigen ganz unterschiedliche sprachliche Mittel.
Und wenn du schon Goethe ansprichst: Der hat ungemein unterschiedliche lyrische Werke geschrieben.

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… die sich ja auch die „schlesische Nachtigall“ nahm (… sogar mit einigermaßen passenden Reimen) :joy::

Poesie ist Leben,
Prosa ist der Tod,
Engelein umschweben
Unser täglich Brot.
(→ weitere Perlen ihrer Dichtkunst)

(Btw: Fallen eigentlich auch Gesangsdarbietungen wie diese unter „künstlerische Freiheit“? :upside_down_face:)

Gruß

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„künstlerische Freiheit“?

Umpetinkt (© @Aprilfisch)! Immerhin ist die Dame damit weltberühmt geworden. Erstmal nachmachen!

Gruß
Ralf

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Ein wunderbares Spiel. Mein Aufschlag:

Im Wirbel der Träume, ein flatterndes Licht,
Der Zweifel umspielt das entfachte Gesicht.
Der Schmetterling tanzt, doch versteckt sich geschwind,
Im Durcheinander wirbelt der Wahnsinn geschwind.

Ein Labyrinth wächst aus den Wogen der Zeit,
Im Schatten des Mondes ein Schatten sich breit.
Verwirrung und Rätsel, ein kühner Bericht,
Im Kreuzreim entfaltet das Chaos seine Sicht.

Die Wolken, sie schweben, im Tanz ohne End’,
Die Vögel erzählen ein weises Gewänd’.
Im Kreuzreim entflieht die Vernunft ihrem Ort,
Im Gedicht ohne Sinn, ein wunderbarer Akkord.

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Da hast du in deinem Werk die Einschätzung gleich mit enthalten :face_with_raised_eyebrow:

An Reim und Rhythmus hätte ich dagegen wenig auszusetzen :wink:

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Das war ja auch der Auftrag.

„Schreibe ein Gedicht mit drei Versen mit jeweils vier Zeilen, das inhaltlich keinen Sinn ergibt, aber im Kreuzreim verfasst ist.“ Naja, für den Kreuzreim hat es nicht gelangt, aber dafür kam das Wort zweimal im Text vor.

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Den Unterschied zwischen Vers und Strophe kennt es allerdings auch nicht. :stuck_out_tongue:

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geschwind auf geschwind? Tuddas Not?

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Man kann problemlos - ohne Sinn oder Emotionen zu verändern - ein geschwind durch „mein Kind“ ersetzen.

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oder - immerhin müssen wir das mit dem Fressen ja noch hinkriegen - „von hint’“

Das ist jedempfalz noch schöner als die Sachen, die ich mir gestern auf dem Weg in den Garten zum Thema „Natur und Endreim mit einzelnen Liberalitäten betreffend Reim und Rhythmik“ ausgedacht und dann glücklicherweise nicht hier eingestellt habe.

Da kamen solche Sachen vor wie

„Ich sitze und dreh’ mir ein Zigarettchen
da tritt gegenüber aus dem Wald ein Rehchen,
das schaut mich gespannt und neugierich an,
weil es nehmlich selber nicht drehen kann“ usw.

Da siehst Du, was Euch alles erspart geblieben ist!

Glück auf!

MM

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örks - das wäre ja furchtbar gewesen.

wenn das hier nun so weitergeht, seh’ ich mich weiter provozeeht.
wobei, der eine zeh macht kummer, was aber ist 'ne andre nummer.
ein pferd stand drauf, das nilpferd auch, weswegen ich nun eine rauch.

schnirz!

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Gib lieber zu, dass der Reim Rehchen auf Zigarettchen einsame Klasse ist!

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