Hallo Franz!
Das Urteil ist eine Katastrophe! Ein von weltfremden Birkenstockträgern in handgestrickten Pullundern mit Schauergeschichten beeindrucktes Gericht versteigt sich in Abwegiges und hält die Gesundheit der Bevölkerung für wichtiger als Wirtschaftsinteressen. Skandal! Schließlich gibt’s Menschen genug und sterben müssen wir alle, unabhängig von Schadstoffen. Das Urteil gefährdet Investitionen. So wurde sogar ein ehemaliger Verkehrsminister eingekauft, um die Regierung auf handzahmer Linie zu halten und ihr klar zu machen, dass wir nicht umhin können, dauerhaft Erdölprodukte zu verfeuern und die Luft zu verpesten. Immerhin weiß doch jeder, dass Öl auf Dauer in jeder beliebigen Menge verfügbar ist und sich Schadstoffe in der Luft sofort verdünnen, also weg sind.
Der Irrweg des Gerichts hat noch weiter reichende Folgen. Immerhin liegt unser Öl unter arabischem Sand und in anderen Gebieten, die sich irgend welche Eingeborenen aneigneten. Unser Militär und die sie beliefernde Industrie würden arbeitslos, wenn wir Ideen den Boden bereiten, die bei den bekanntermaßen spinnenden Briten und unserem Erbfeind Frankreich schon beschlossene Sache sind, nämlich Verzicht auf Verbrenner ab 2040. Wir sollten schlauer sein und an der Technik unserer Urahnen von vor über 100 Jahren aus den Zeiten des verehrten Wilhelm II festhalten.
Der letzte Versuch unserer Großväter, unser in Russland liegendes Öl zu sichern, lief suboptimal. Aber wir blieben dran, vererbten das Feindbild und bauten gute Panzer, die außer für einen Ostfeldzug für nix zu gebrauchen sind. Aber der Leopard hat einen Dieselmotor! Die Dinger müssen wir zukünftig schieben oder verschrotten…
Das Urteil freut nur Gesundheits-Weicheier, Vegetarier, Radfahrer und grüne Studienräte, die ihr Geld bekommen, weil der Monat zu Ende ist. Aber die klugen Leute, die Power unter der Haube mögen, nach einigen Bieren mit dem Gasfuß zeigen, wo der Hammer hängt, an denen die ganze Wirtschaft vom 300-PS-SUV bis zum Tuninggewerbe hängt, können nur mit Kopfschütteln reagieren. Man denke auch an die Hersteller von Schildern für Geschwindigkeitsbeschränkungen und von Blitzern, wenn wir alle nur noch in Rikschas, mit Fahrrädern und schottscher Karre unterwegs sind.
Überhaupt kommt das Urteil mindestens 100 Jahre zu früh. Immerhin gibt es überhaupt keine Alternative zu Dieselmotoren, zu Verbrennern sowieso nicht. Mit Akkus kann man vielleicht 'ne Taschenlampe betreiben, aber kein Auto im Winter. Und E-Autos mit Brennstoffzellen – da waren hiesige Hersteller schon vor Jahrzehnten dran und wussten bestimmt genau, warum sie auf dem Weg nicht weiter gegangen sind. Bleiben noch die fernöstlichen Hersteller, die solchen Unfug sogar schon serienmäßig anbieten. Dabei weiß doch jeder, dass die Hersteller von Reisschüsseln keine Ahnung haben, wie man Auto baut.
Kürzlich rechnete mir ein linksgrüner Spinner vor, dass allein die von VW in den USA abgedrückten Strafzahlungen gereicht hätten, das komplette bundesdeutsche Tankstellennetz aus 14.000 Tankstellen mit Wasserstoff-Zapfsäulen nachzurüsten, wobei noch die eine oder andere Milliarde für Entwicklung der Fahrzeuge und Umstellung der Fertigung übrig geblieben wäre. Natürlich hatte der Typ keine Ahnung, wusste nicht mal, wie man einem Brennstoffzellen-E-Auto den Sound eines 6-Zylinder-Audi mit getuntem Auspuff beibringt, um an der Esso in der Bramfelder Chaussee in HH mithalten zu können. Da gucken doch keine Girls, also ist der ganze Brennstoffzellenkram von vornherein unbrauchbar.
Der gleiche Typ erzählte auch irgendwas von Gesamtkonzept für Stromversorgung und Mobilität aus Windkraft und Photovoltaik (Zufallsstrom für Öko-Spinner mit Hanfbeuteln), um Wasserstoff dezentral herzustellen. Konzepte – wer braucht so etwas? Das Urteil muss jedenfalls weg. Zum Glück gibt’s noch die Revision, um zur Vernunft zu kommen.
Statt dubiosen Umweltschützern auf den Leim zu gehen, sollten wir lieber Herrn Müller von VW vertrauen, der die vorübergehend geringfügigen Probleme mit Softwareveränderungen in den Griff bekommen will. Dass sich die Schadstoffe auf diese Weise um einige Prozent senken lassen, ist immerhin unbestritten. Dass es um einige Tausend Prozent Überschreitung von Grenzwerten geht, muss man ja nicht an die große Glocke hängen und wird auch kein gut geschmierter Politiker thematisieren (geschweige denn begreifen).
Also kurz und gut: Die Vorstände aller deutschen Autohersteller sind die besten Durchblicker. Das gilt natürlich auch für die deutschen Politiker, selbstredend für Verkehrsminister und Kanzlerin. Allesamt sind sie über jeden Verdacht womöglich langjähriger Kungelei erhaben. Der Diesel ist das beste Auto, vielleicht auch der Benziner – egal, Alternativen gibt es nicht. Jedenfalls keine mit dem gleichen Sound. Und wenn sich linke Vaterlandsverräter daran machen, nachdem sie am Widerstand seriöser heimischer Hersteller abprallten, Wettbewerbsdruck aus dem Ausland aufzubauen, werden wir unseren Markt gegen die Lästlinge abschotten, nix mehr exportieren können und wollen und Diesel für den Sound-Wettbewerb an der Esso in der Bramfelder Chaussee bauen. Ihr Vorstandschefs von Daimler, VW und BMW mitsamt aller Polit- und Behörden-Schranzen seid eben die Jungs mit Entschlusskraft und Mut zu Neuem. Sie haben ungefähr das Kaliber der erfolgreichen Macher von Agfa, Kodak, Olympia, Telefunken und Karstadt. Great … best men, best managers and bwl-Bätschelääärs of the wourld…
Vorschlag für eine Vorgehensweise, die allen Ansprüchen gerecht wird: Motoren-Hersteller, Bulldog-Liebhaber sowie Betreiber historischer Schiffsmotoren und Panzer werden aufgerufen, die im ungünstigsten Betriebsfall entstehenden Schadstoffe zu quantifizieren. Diese Werte werden mit einer Toleranz von z. B. Faktor 10 als Grenzwerte in der EU bis zum Jahr 2100 festgeschrieben. Dann ist alles gut und gerichtsfest.
Willkommen im Land der Idioten.
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Gruß
Wolfgang