Servus,
das fängt nicht mit der Staatsgrenze an.
Im Alemannischen ab ca. 48. Breitengrad scheint mir die Bekräftigung (sowohl positiv als auch negativ wertend) durch „Hura-“ wenigstens genauso häufig wie südlich des Sees.
Bei den guten Katholiken, die immer neue Umwege finden, Blasphemien zu umgehen, übrigens auch als „Ersatzfluch“: Jo Hurament!
Andererseits kann es ein hohes Kompliment sein, wenn numma als „Hurasiach“ titulirt wird. Genauso gut wie dessen definitive Vernichtung, kommt halt drauf an. Wohingegen die Bezeichnung als „Huramänndle“ schon auch eine gewisse Bewunderung von dessen Gnitzheit enthält, aber vor allem Abscheu vor dessen Vordlhäfdigkeit.
Derb ist das alles nicht, bloß halt deutlich. Vgl. die schöne alte Gogen-Episode von dem frisch nach Dibenga zugezogenen Altphilologen, der sich zur Zeit der Sperre kurz vor der Lese in den Wingerten ergeht und vom Bammert erwischt wird: „Maachsch Du dass Du dohanna rauskommschd odr i schlaa dr d Fiaß aa dassd uff de Schtompa hoimkrattla kaaschd!“ - „Oh Verzeihung, bitte haben Sie ein Nachsehen, ich wußte nicht, dass es verboten ist, …“ - „Ha sähed Se, Herr Brofesser, drom sait mas oim em Guada!“
Vgl. die „Saustall“-Affaire des bairischen Nachbarn FJS seinerzeit.
Schöne Grüße
MM