Ein Name für eine Beilage zu Spargel (und ein Rezept dafür) gesucht

Zur Spargelzeit in einem Restaurant im Badischen wurde uns einmal als Beilage zum Spargel ein schön knusprig ausgebackener, frittierter Teig serviert. Auf Nachfrage : hergestellt durch einträufeln der Teigmasse in heisses Öl (einer Friteuse).

Hat dieses Gericht einen speziellen Namen ( die bekannten KRATZERTE meine ich nicht)
und gibt es event. einen besonderen Kniff für den Teig ?

Weisser Spargel oder grüner?
War in dem Teig Käse? War er luftig?
Ich habe als Beilage mal gegessen und nachgemacht eine Art herzhafte Churros mit Greyezer. Da ich das Rezept schon kannte, einfach das für eigentlich Ofen gebackene Gougère genommen und wie Churros ins Fett gespritzt.
https://goccus.com/rezepte/kleingebaeck/herzhaftes-kleingebaeck/gougere-franzoesisches-kaesegebaeck/
Das dürfte auch mit herzhaftem Brandteig ohne Käse funktionieren.

Servus,

auf der schwäbischen Seite heißen diese Teile Nonnenfürzla. Auf der (nur kulinarisch, Gott bewahre!) zivilisierteren badischen Seite täte ich es einmal mit der Allerweltsbezeichnung Krapfa probieren.

Alternative Bezeichnungen sind noch Schmalzbachenes, oder auch ganz schlicht Kiachla (diese eher mit Hefeteig als mit Brandteig gemacht).

Wenn Hefeteig: Recht feucht (1/4 L Milch auf ein Pfund Mehl), zusammenhalten tut er mit Eiern; Brandteig für Nonnenfürzla: 125 g Mehl auf 250 g Milch, 3 Eier M.

Also alles ganz zivil.

Schöne Grüße

MM

Nonnenfürzle sind süss und aus Brandteig.


Kiachla sind Hefeteig und nun völlig etwas anderes

Allerdings auch süss. Und beides nicht knusprig
Daneben gibt es wahrscheinlich locker noch drei dutzend andere süsse Fettgebäcke

Kiachla send siaß wemma Zucker draduat, ond räs wemma koinr nemmt.

Ond an gscheid ausbachana Branddoig hosch Du woll no nia gässa - susch däteschd Du mid Daim „knusprich“ drhoi bleiba.

Bekannt ist von dem Gebäck:

  • in Öl schwimmend ausgebacken (was man klassisch mit Brandteig, ganz recht, und mit nicht zu festem Hefeteig macht)
  • zu Spargel (also eher räß als süß)
  • im Badischen serviert

Und der ganze Trallala mit Gruyère,. Churros etc. ist Deiner Fantasie entsprungen.

Nebenbei bemerkt: Von Lörrach bis Portbou sind es etwa 820 Kilometer.

Das ist soweit hübsch formuliert. Wie deinem Beitrag zu entnehmen ist, bevorzugst du süßes Gebäck zu Spargel. Kann man machen, ist aber eher eine persönliche Vorliebe.

Schauen wir uns doch mal die Sache an. Ich kenne mich aus bestimmten Gründen einigermaßen gut mit Fettgebäck aus. Das hat etwas damit zu tun, dass ich mich mal mit der HIstorie beschäftigt habe. Konkret sagt mir das Beschriebene als traditionelles Gebäck nichts. Allerdings habe ich schon in kreativen (ups Fantasie) Restaurants gesehen, dass gerade mit Ofen- oder Fettgebäck auch experimentiert wird. Der Gedanke Käse kam, weil speziell zu grünem Spargel ich selbiges schon mal in SüdWestDeutschland gegessen habe. Als Stängchen, wie Churros nur kürzer. Und weil mich der Teig an das mir bekannte Käsegebäck geschmacklich erinnert hat. Ich habe nicht behauptet, dass dieses Gebäck mit Gruyère aus Baden kommt, sondern nur den Weg beschrieben, wie ich mich dem angenähert habe.

Du dagegen bist hingegangen und hast die wahrscheinlich einzigen Fettgebäcke, die du aus der Ecke kennst (wobei, Marmelade im Bauch hast noch vergessen) genannt, einfach so. Klassiker, aber pappsüß. Hat nun gar nix zu tun damit. Hefe gleich überhaupt nicht Und selbst Nonnenfürzle sind nicht knusprig im engeren Sinn. Ausgezogene sind es gar nicht.

Und mit noch x anderen Teigarten! Vergessen hast du aber noch die Eigenschaften knusprig, womit Hefeteig raus ist. In Frage kommen aus dem badischen bspw. Auch noch Scherben, die auch mild süß sind. Die würden sich auch ungesüßt eignen. Das ist eine Art Mürbteig. Das sind allerdings ausgerollte was zu einer weiteren Anforderung nicht passt: „Getropft“, daher kam ich auf Churros ähnliches.

Weshalb du nur Süßes empfohlen hast?

Doch, schlüssig soweit.

Nebenbei: Von Lörrach bis zum Greyezer See sind es 150 km. Aber Hauptsache, Spanien…

1 Like

Herrlich!
Für mich bitte mit Zwetschgenmus innendrin.
:wink:

Nö. Er hat nur darauf hingewiesen, dass das Gebäck an sich „neutral“ ist. Churros sind übrigens auch nicht süß, bis man sie in Zucker wälzt.

Nur wenn man sie klassisch zubereitet :wink:

Das genaue Wort war „einträufeln“. Dafür muss der Teig recht flüssig sein. Das passt nicht zu Churros - wobei die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass dem Koch bzw. der Servicekraft einfach kein besserer Begriff eingefallen ist :thinking:

Der Churros wegen :wink: Die minimale Entfernung von Baden nach Spanien führt nach Portbou.

Vielleicht war es auch gar kein typisch badisches Gebäck, sondern nur die Erfindung eines kreativen Kochs, der „mal was anderes“ machen wollte.

Danke für den Link! Kannte ich so noch nicht und werd’s auf jeden Fall mal ausprobieren - frittiert :wink:

Gruß,

Kannitverstan

Hi

das klingt nach Agedama … uist nun nicht wirklich typisch badisch :wink: aber lecker :slight_smile:

Gruß h.

Die explizite Abgrenzung gegen die Kratzede (so schreibt man die in Wirklichkeit) zeigt deutlich, dass es so ist und das „Träufeln“ weder auf die Viskosität des Teigs noch auf die Form des Ergebnisses bezogen ist.

Von @Mulex1 ist leider zwischen all diesen mehr oder weniger erhellenden Weisheiten nichts mehr zur Konkretisierung zu vernehmen.

Schade drum, die westalemannische Freitagsküche birgt nicht wenige Schätze!

Könnte es sich dabei eventuell um frisch hergestellte Backerbsen gehandelt haben?

:paw_prints:

Deshalb hatte ich auch geschrieben „wie Churros“ und bezog mich auf den Vorgang, das ins Fett zu bekommen. Wirkliches Einträufeln stelle ich mir halt schwierig vor, weil zumindest ich dann Bleigießen assoziiere. Da gab es immer Krisselkram, wenn man nicht schnell genug gegossen hat. Und Krisselkram find ich als Beilage eher doof.

Beim Gougère seiest du vorgewarnt. Das hat Suchtpotenzial. Nicht, dass ich nachher Schuld bin…

Klingt interessant. Bis auf die Sache mit dem Marderhund :stuck_out_tongue_winking_eye: :innocent:

Bei der Herstellung von Backerbsen wird tatsächlich vergleichsweise flüssiger Teig in heißes Öl getropft.

:paw_prints:

Addendum: Auch bei Jalebi wird Teig in heißes Öl geträufelt und frittiert; süß wird das Ganze nur durch den Sirup, der darüber gegeben wird.

Eher flüssigen Teig in Öl auszubacken, ist kein Hexenwerk.

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