Hallo an alle!!!
Person x hat eine neue Firma gegründet und möchte mit dem Verkauf sofort loslegen. Es geht darum die Produkte durch einen Lohnhersteller fertigen zu lassen und sie dann als Eigenmarke weiter zu verkaufen. Davor muss natürlich ein Haufen Bürokratie erledigt werden, sowie die Registrierungen, Genehmigungen etc. Um sich für so was professionell beraten zu lassen, fehlt momentan das nötige Kleingeld. Und das Internet bietet eine Unmenge von Informationen, wo man sich sehr lange durchwusteln muss. Daher ist Person x dringend auf Eure Hilfe angewiesen!
Hat jemand damit bereits seine Erfahrungen gemacht, gibt es eine gute Website, wo das ganze Prozedere in einer „menschliche“ Sprache beschrieben wird, gibts es eine gute kostenlose Beratung …etc?
Jeder Tipp oder Rat ist willkommen.
Vielen Dank im Voraus!
Grundlagen, ohne viel Geld zu bezahlen, erhält man bei der zuständigen IHK.
https://www.ihk.de/existenzgruendung-und-unternehmensfoerderung
Beatrix
Das klingt nach einem klassischen Fall: „Den zweiten Schritt vor dem ersten zu tun“! Alleine schon ohne den nötigen Hintergrund „eine Firma“ zu gründen, klingt nach einer Schnapsidee. Die Gründung macht immer erst dann Sinn, wenn man weiß, angesichts welcher konkreten Anforderungen welche Unternehmensform geeignet ist.
Und wenn man kein ausgebildeter Kaufmann mit viel Berufserfahrung ist, und nicht gerade auf Juristen und Steuerberater im Freundeskreis zurückgreifen kann, dann gehört in die finanzielle Grundausstattung der Geschichte nun mal ein ordentlicher Betrag für den Einkauf entsprechender Beratungsleistung!
Zudem sind alle Vorschriften durchaus in „menschlicher Sprache“ geschrieben! Es ist allerdings Fachsprache, die fachliche Qualifikation zur Nutzung voraussetzt. Und wenn man die nicht selbst hat, siehe oben!
Aber selbst mit dem Einkauf fachlicher Beratung führt kein Weg als Unternehmer daran vorbei, sich auch selbst eine gehörige Portion „Basiswissen“ in rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen „drauf zu schaffen“. Und dies selbstverständlich zusätzlich zu all dem Wissen um die fachlichen Fragen rund um das anzubietende Produkt/die anzubietende Dienstleistung.
Selbstverständlich kann man sich für einen ersten Einstieg an die IHK wenden, die aber ebenfalls recht schnell die Hand aufmacht, wenn es über Einstiegfragen hinausgeht, und deren Möglichkeiten in der individuellen Beratung sehr begrenzt sind.
Ich weiß, dass du das alles natürlich gar nicht hören willst, aber es ist nun mal nicht damit getan, eine Produktidee zu haben, die „irgendwie“ von „irgendwem“ zu „irgendwelchen Bedingungen“ umsetzen zu lassen. Das kann ganz böse nach hinten los gehen, und einen die wirtschaftliche Existenz kosten, weil sich der Schaden einer solchen Aktion eben nicht ganz so einfach auf das investierte Geld begrenzen lässt. Greift z.B. irgendwann mal die Produkthaftung zu, stehst du schnell im kurzen Hemd da, und auch eine GmbH begrenzt die Haftung nur dann für einen Gründer hinreichend, wenn der als Geschäftsführer einen rundum anständigen Job gemacht hat (wozu gehört, dass man überhaupt weiß, was dazu notwendig ist). Sonst geht man schnell über die Schiene doch wieder in die Haftung. Ganz abgesehen davon, dass sich kaum jemand darauf einlassen wird, einer frisch gegründeten GmbH mit Mindesteinlage groß Kredit zu gewähren, und auch da schon schnell wieder eine erhebliche persönliche Haftung ins Spiel kommt, wenn dann private Bürgschaften, … gefordert werden.
Dafür gibt’s Banken, die leihen einem das. Soll momentan sogar recht günstig sein (wenn du Banken nicht traust - oder sie dir -, kannst du ja auch „Crowdfunding“ probieren - das macht heutzutage doch jeder…).
Oder erwartest du vom Lohnfertiger, dass er brav auf sein Geld wartet, bis du die produzierten Teile an den Mann gebracht hast?
Und was ist mit dem Kleingeld für Internetauftritt, Werbung, Vertrieb, …? Oder heißt „mit dem Verkauf sofort loslegen“, dass du dich einfach mitm Bauchladen auf den Alex stellst?
Vor der Produktion solltest du dir außerdem Gedanken um Patent- bzw. Gebrauchsmusterschutz machen.
Gruß,
Kannitverstan
Gerne wird man helfen können, wenn man wüsste:
Geht es um ein neues Krebsmedikament,
Raketenleittechnik,
oder Schnürsenkel?
Du verstehst, worauf ich hinaus will?
Für jede Produktkategorie gibt es extrem unterschiedliche Anforderungen.
Banken geben an kleine Unternehmer nur in sehr eng begrenzten Ausnahmen unbesicherten Kredite, Darlehensgewährung erfolgt da eher zur Finanzierung von Anlagevermögen (Pkw, Lkw, Immobilie), gegebenfalls in Form von Factoring o.ä. oder als sehr teure (und überschaubar kleine) Dispolösung.
Branchenbezogene Ausnahmen gibt es natürlich, z.B. Arzt oder Apotheker.
ich glaube da kommt bald eine tolle Empfehlung mit einem Link zu einer tollen Seite…
Hi Dokerz,
ich sehe dein Projekt auch sehr risikoreich, weil anscheinend grundlegende Kenntnisse nicht vorhanden sind.
Vielleicht gibt es in deiner Nähe Wirtschaftssenioren, die dir mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Oft helfen diese ehrenamtlich oder über Vermittlung durch die IHK Start-Ups.
Viel Erfolg
Karin