Im vorigen Thread habe ich versucht, das Jugendphänomen der „Coolness“ so zu interpretieren, dass es den Millionen Kids nicht bewusst war, woher der Ursprung dieser Idee stammt. Das mit dem Spruch des coolen Ideals wird von unwissenden Kids genauso als Mem weitergegeben, wie Religion, Musik oder Kleider-Mode usw. Nach Pawlows Experimenten, werden auf gezielte Reize z. B. Hunde zum automatischen Verhalten konditioniert
Ideen, die bloße Theorien sind, können politisch so instrumentalisiert werden, dass man damit Menschen genauso automatisieren kann, wie die Pawlow-Hunde. Durch Freuds Unbewusstes, noch besser durch die drei Instanzen des Es, Ich und Über-Ichs, ist das versteh-bar. Tatsache ist, dass Freuds Ideen in den USA sofort genutzt wurden, für das Marketing der Wirtschaft und für die Politik.
Der Amerikaner Frederick Taylor (1856 bis 195) hat das Ideal der „Maschine“ so idealisiert in seinem „Scientific Mananagement“ (immerhin das erste wissenschaftliche Management der Welt!), dass sich eine Leistungssteigerung bis zu 60% gegenüber herkömmlichen Arbeitsmethoden ergab. Taylors grundlegende Analysen war, dass das Management und die Arbeiterschaft sich in einem sozialen Interessenkonflikt befänden, wo beide um die Macht kämpften.
Taylors „positives Menschenbild“ hatte dazu zwei Ideen parat: Erstens sollten die Arbeiter nicht mehr selber denken. Das selber Selberdenken sollte ihnen abgenommen werden, und zwar nicht durch das Top-Management, sondern durch eigens eingerichtete „Arbeitsbüros“, in denen „Arbeitsingenieure“ die Arbeitsabläufe festlegten, nach dem Prinzip „one best way“.
Der „Taylorismus“ wurde zunächst auf der ganzen Welt zum absoluten Ideal erhoben, bis er immer mehr kritisiert wurde, unter anderem in Amerika, Japan und Europa, um dieses inhumane, mechanische Menschenbild, grundsätzlich in Frage zu stellten.
Meine Frage, bevor ich für die nächsten Jahre den Abflug mache: Ist dieses Menschenbild einer determinierten Maschine wirklich nützlich für die Zukunft der Menschheit auf diesem Planeten? Ist eine geistige Unterdrückung der Menschen notwendig, wie Sigmund Freud zum Teil glaubte, um die „Ordnung“ zu gewährleisten oder ist ein neues humanistisches Menschenbild nötig, durch das das grenzenlose Potential aller Menschen zum Wohle der ganzen Menschheit dient, z. B. nach Hilary Putnam und dessen Buch „Für eine neue Philosophie“ das Wissen aller Menschen in einem demokratischen Pluralismus nützlicher ist als nur ein einseitiges Elite-Wissen?
(Ich kommentiere nichts mehr und bin weg).