Ein Staat ohne Steuern? Möglich?

Hallo Zusammen!

Das Thema scheint in den USA immer aktueller zu werden. Es gibt ein Präsidentschaftskandidaten namens Ron Paul, der dieses seit 1988 immer wieder behauptet. Glaubt Ihr, dass ein Staat wie die USA, die ca. 15 Bio. USD Schulden besitzt und nach der Ende Obama 2016 vlt. ca. 20 USD ansteigen wird, ohne Steuern bestehen kann? Die Demokraten in den USA behaupten ein Staat mit Steuern ist notwendig um deren Existenz zu sichern.Ich danke schon mal im Voraus.

Viele Grüße

Falco

Hallo,
wenn man sieht, wie viel Spenden selbst der aussichtsloseste Präsidentschaftskandidat sammelt, findet man sicher auch Sponsoren für die paar Kriege, die die Amis so führen um nur ein Beispiel zu nennen.
Verwaltungen (genau wie vieles andere, etwa Straßen) kann man auch mit Gebühren finanzieren, sind ja keine Steuern (everything free … for a small fee … ist ja schon ein etwas älterer Songtext). Wer das nicht leisten kann, der soll halt auswandern oder verr…

Cu Rene

Natürlich …
… wenn man einen Weg findet, das Gemeinwesen so zu gestalten, dass es keinen einzigen Cent ausgibt (diese Variante ist wohl einigermaßen utopisch), oder eine Möglichkeit findet, die staatlichen Ausgaben, die sich nicht vermeiden lassen, aus anderen Quellen als Steuern zu decken.

Letzteres hat z.B. Andorra geschafft. Das Land kennt nach eigenen Angaben keine (direkten) Steuern, sondern finanziert sich komplett aus Zöllen auf Warenimporte. Ein anderes vielversprechendes Konzept könnte darin bestehen, bedeutende und/oder strategisch bedeutsame Rohstoffvorkommen (Öl, Gas, Uran, Edelmetalle, Drogen, usw.) „dem Staat“ zuzuordnen und sie gegen teure Gewinnungsrechte von potenten Konzernen beackern zu lassen, oder sie gleich selbst auszubeuten. Und wenn man auf solche Lästigkeiten wie Rechtsstaat, Grundrechte, usw. verzichten kann, dann kann man auch einmal im Jahr die jeweils 10 reichsten Familien im Land erschiessen lassen und ihren Besitz einziehen; die Halbwertszeit dieses Modells dürfte aber recht begrenzt sein.

Servus,

manche kleine Ölstaaten wie zB Bahrain oder Kuwait kommen ohne Einkommensteuer aus. Ganz ohne Steuer geht’s dort aber auch nicht.

Lg
Penegrin

Hallo,

… wenn man einen Weg findet, das Gemeinwesen so zu gestalten, dass es keinen einzigen Cent ausgibt (diese Variante ist wohl einigermaßen utopisch), oder eine Möglichkeit findet, die staatlichen Ausgaben, die sich nicht vermeiden lassen, aus anderen Quellen als Steuern zu decken.

Hier stellt sich vielleicht ein Definitionsproblem. Einfach einen anderen Namen geben und schon ist es keine Steuer mehr, dürfte wohl zu kurz greifen.

Letzteres hat z.B. Andorra geschafft. Das Land kennt nach eigenen Angaben keine (direkten) Steuern, sondern finanziert sich komplett aus Zöllen auf Warenimporte. Ein anderes vielversprechendes Konzept könnte darin bestehen, bedeutende und/oder strategisch bedeutsame Rohstoffvorkommen (Öl, Gas, Uran, Edelmetalle, Drogen, usw.) „dem Staat“ zuzuordnen und sie gegen teure Gewinnungsrechte von potenten Konzernen beackern zu lassen, oder sie gleich selbst auszubeuten.

Findet doch schon statt? Deutschland müsste dann also auf Drogenabau setzen. Und wenn ich mir dann vorstelle, dass das dann noch staatlich geführt/verwaltet wird, dann brauchen wir in drei Jahren Subventionen für den Drogenanbau und damit eine neue Steuer, haha.

Und wenn man auf solche Lästigkeiten wie Rechtsstaat, Grundrechte, usw. verzichten kann, dann kann man auch einmal im Jahr die jeweils 10 reichsten Familien im Land erschiessen lassen und ihren Besitz einziehen; die Halbwertszeit dieses Modells dürfte aber recht begrenzt sein.

Vor allem würde man sich wundern, wie wenig dabei rumkommt, wenn es spaeßhalber mal pro Kopf und Monat runtergerechnet wird.

Eine Lösung ohne Steuern wäre, wenn jede staatliche Leistung jedem Empfänger direkt in Rechnung gestellt werden würde/könnte, so wie das bei anderen Leistungen auch der Fall ist.

Grüße

Eine Lösung ohne Steuern wäre, wenn jede staatliche Leistung
jedem Empfänger direkt in Rechnung gestellt werden
würde/könnte, so wie das bei anderen Leistungen auch der Fall
ist.

Aha. Dann lass’ uns doch gleich mal anfangen: Das Gehalt der Raumpfleger in irgendeinem Rathaus, sagen wir in Mülheim an der Ruhr. Wer zahlt das? Der Bürgermeister von seinem Privatkonto? Doch wohl kaum. Oder das Gehalt der Leute von der städtischen Verkehrsraumüberwachung, die die Falschparker von den Behindertenparkplätzen abschleppen lassen. Wer zahlt das? Ein Behindertenverband? Was wenn diese Leute sich mal eine ganze Woche nicht mit Behindertenparkplätzen, sondern mit Geschwindigkeitsmessungen beschäftigen? Ist dann der Behindertenverband in dieser Woche fein raus? Du siehst: so einfach ist das nicht.

Hallo,

Findet doch schon statt? Deutschland müsste dann also auf
Drogenabau setzen.

War da nicht neulich was in der Zeitung, daß ein Ort in Spanien (?) so was plant?

Eine Lösung ohne Steuern wäre, wenn jede staatliche Leistung
jedem Empfänger direkt in Rechnung gestellt werden
würde/könnte, so wie das bei anderen Leistungen auch der Fall
ist.

Das ist das von mir angedeutete Modell mit Gebühren statt Steuern. Straßenmaut bis zur Haustüre - Tollcollect würde sicher Freudensprünge machen, aber leider reicht der Speicher in den Obus ja noch nicht mal für die paar Bundesstraßen, die dazu kommen sollen.

Cu Rene

Hallo,

Eine Lösung ohne Steuern wäre, wenn jede staatliche Leistung jedem Empfänger direkt in Rechnung gestellt werden würde/könnte, so wie das bei anderen Leistungen auch der Fall ist.

Aha. Dann lass’ uns doch gleich mal anfangen: Das Gehalt der Raumpfleger in irgendeinem Rathaus, sagen wir in Mülheim an der Ruhr. Wer zahlt das? Der Bürgermeister von seinem Privatkonto? Doch wohl kaum.

Jeder Bürger, der das Rathaus nutzt. Das geschieht übrigens auch heute schon teilweise, da ja beleibe nicht alles im Rathaus kostenlos gemacht wird.

Oder das Gehalt der Leute von der städtischen Verkehrsraumüberwachung, die die Falschparker von den Behindertenparkplätzen abschleppen lassen. Wer zahlt das?
Ein Behindertenverband?

Da wäre ich für die Abgeschleppten.

Was wenn diese Leute sich mal eine ganze Woche nicht mit Behindertenparkplätzen, sondern mit Geschwindigkeitsmessungen beschäftigen? Ist dann der Behindertenverband in dieser Woche fein raus?

Der war doch gar nicht drin.

Du siehst: so einfach ist das nicht.

Du hast die Formulierung im Konjuktiv gelesen und als solche verstanden? Die Wörter wäre, würde und könnte waren doch nun wirklich nicht zu überlesen.
Niemand sagt, dass die Umsetzung einfach oder auch nur sinnvoll wäre. Allerdings gibt es solche Modelle in anderen Bereichen auch schon in Deutschland.

Grüße

Hallo,

Findet doch schon statt? Deutschland müsste dann also auf Drogenabau setzen.

War da nicht neulich was in der Zeitung, daß ein Ort in Spanien (?) so was plant?

In der EU wurde/wird? der Tabakanbau subventioniert. Insofern war das keine ironische Bemerkung, sondern eher Realsatire.

aber leider reicht der Speicher in den Obus ja noch nicht mal für die paar Bundesstraßen, die dazu kommen sollen.

Da unterschätzt Du jetzt aber sträflichst die Situation in Deutschland. Selbstverständlich wären dann noch 16 verschiedene Landesstraßenmautsysteme und wahrscheinlich auch noch solche für jeden Landkreis/jede Gemeinde ;o)

Grüße

Hallo,
ja das sollte machbar sein,
behaupten einige Wirtschaftstheoretiker.
Lies mal bei Monetative und zu Vollgeld.
Gruss Helmut

Hi
wenn es andere Einnahmequelle gibt…
Beispiel: Monaco
dort finanziert sich der Staat durch das Casino

Gruß
HaweThie

Hi!

Es
gibt ein Präsidentschaftskandidaten namens Ron Paul, der
dieses seit 1988 immer wieder behauptet.

Dass ein Staat wie die USA ohne Steuern möglich ist?
Habe ich noch nie gehört, dass Ron Paul das behauptet.

E.T.

War da nicht neulich was in der Zeitung, daß ein Ort in
Spanien (?) so was plant?

Rasquera

http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/30391650

Hallo,

Beispiel: Monaco
dort finanziert sich der Staat durch das Casino

die Zeiten sind lange vorbei:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spielbank_Monte_Carlo#S…

Gruß
Christian