Ein Stadt-Blog-kann ich eventuell verklagt werden?

Hallo!
Folgendes: Ich habe angefangen einen Stadt-Blog zu schreiben (genauer über Wien) indem ich einfach nur gewissen Geheimtipps veröffentlichen will, Lokale, Klubs, Restaurants, Geschäfte, Ortschaften etc… und diese eventuell auch bewerten. Also ein gewisser Stadtführer, aber basiert auf Plätze die man vl nicht so kennt.
Jetzt frage ich mich ob ich vielleicht irgendwas im vorhinein wissen soll, damit es keine böse überraschungen gibt, und ich zb im schlimmsten fall nicht verklagt werde oder so.
ich meine wir haben hier in Österreich rede- und pressefreiheit…
trotzdem wollt ich bestimmte fälle schildern. Könnte ich beispielsweise verklagt werden wenn:
a) ich eventuell negative kritik über eine Lokalität schreibe. also im sinne von rufmord oder sonstigem?
b) dass ich vl überhaupt über etwas bestimmtes schreibe wie zb einem lokal oder club (ohne ihre einverständnis)… das ich quasi „infos“ dazu veröffentliche…
c) wenn ich fotos verwende und veröffentliche die ich selber geschossen habe. egal obs um die leute oder um das lokal (oder was auch immer) geht… oder muss ich da vorher immer und überll einverständis von allen holen bevor ich das tu?

ich habe nicht vor irgendwen oder -was schlecht zu machen, sondern ganz im gegenteil… aber das kann ja gut sein, dass ich zum beispiel ein lokal teste und mir etwas nicht gefällt… dann möcht ich auch das recht haben dieses zu schreiben. genauso die fotos, ich will ja nur ganz im gegenteil… leute dafür interessieren, damit sie sich ein bild machen können darüber was ich auch schreibe.
ich wäre sehr dankbar über eine aufklärung… und vl wenns iwo möglich ist, auch genauere quellenangaben zu den antworten. gäbe es etwas was ich vl nicht erwähnt habe, bzw an das ich nicht gedacht habe, aber was eventuell auch noch gefährlich werden könnte?
ich gehe nicht gleich vom schlimmsten aus, aber ich möchte gewappnet sein, vor allem damits bei guten absichten kein böses erwachen im nachhinein gibt :wink:

danke im vorraus!
lg

Schönen Sonntagmorgen GIR

Nein, eine „Rechtsberatung“ kann (und werde) ich nicht machen. Ich selbst würde mich auf Aussagen von Spezialisten, weder bei w-w-w noch im Internet allgemein, nicht 100% verlassen. Auch nicht mit Quellenangaben :wink:

Meinungsfreiheit gibt es bei uns auch, ja. Allerdings ist es ein Unterschied, ob ich eine Meinung äußere oder eine Behauptung aufstelle. Eben für die Behauptung brauche ich Belege, eventuell Verweise und (in Deinem Fall) eine gewisse Fachkenntnis. Wenn ich über ein Lokal schreiben würde „das Schnitzel war schlecht“, dann müsste ich dies wohl begründen können. Und die nötige Kompetenz dazu haben. Halte ich für nicht ungefährlich.

Es ist ein Unterschied:
* „Mir hat das Schnitzel nicht geschmeckt“ oder „Ich finde, das Schnitzel war nicht gut“ (Meinung) zu
* „Das Schnitzel war nicht gut“ (Behauptung)

(Wobei m.E. sogar die öffentlich geäußerte Meinung „Ich finde, das Schnitzel war nicht gut“ Probleme verursachen kann.)

Genauso mit Fotos - innerhalb eines Restaurants/Lokals/oder was auch immer, UND Personen drauf…

Hm, ohne RA würde ich persönlich nichts machen. Vermutlich sollte sogar jeder einzelne Artikel geprüft werden. Nicht nur die „Idee“ an sich.

Das ist (lediglich) eine persönliche Meinung :wink:. Für einen RAT bin ich

* nicht qualifiziert genug. Nicht nur wg. Unterschieden zwischen deutschem / österreichischem Recht…

Grüße
W.B.

Hallo Fragende®,

zunächst einmal: Eine gute Idee von Dir, einen etwas anderen Stadtführer über die Stadt Wien zu veröffentlichen. Ich bin öfters in Wien und werde ihn dann mal ausprobieren. By-the-way: Sind eigentlich veröffentlichte „Geheimtipps“ dann noch geheim ??!?

Zu Deinen Fragen: Bei Deinen Fragen handelt es sich durchweg um Rechtsfragen nach österreichischem Recht. Insofern kann ich Dir keine direkte Antwort geben.

Vielleicht reicht es zumindest für ein paar Tipps mit „gesundem Menschenverstand“:

a) Ich bin der Meinung, dass berechtigte Kritik im Internet seinen Platz haben muss. Allerdings wird das der Betroffene anders sehen. Sofern es sich also nicht um nachprüfbare, offensichtliche Mängel handelt, würde ich meine Worte wohl abwägen - eventuell dem Kritisierten vorher zur Stellungnahme vorlegen (und diese dann auch - auszugsweise und nicht sinnverfälschend - veröffentlichten)

b) Über etwas zu schreiben sollte - auch nach österreichischem Recht möglich sein.

c) Achtung Fotos. In Deutschland gibt es besondere Eigentumsrechte am Bild. Stichwort Google StreetView. Folgendes sollte gelten: Steht das Lokal im Vordergrund des Bildes, solltest Du die Einwilligung des Besitzers haben. Wird ein bestehendes Bild verwendet, solltest Du die Einwilligung des Urhebers haben. Wenn Du selbst Bilder knipst auf denen Einzelpersonen zu erkennen sind, brauchst Du deren Einverständnis. Problemlos sollte es sein, wenn Du Dich - im Vordergrund - vor dem Lokal (Bar, etc.) fotografieren lässt, denn dann steht nicht das Gebäude im Mittelpunkt des Bildes, sondern Du.

Alle Ratschläge ohne Gewähr und Rechtsverbindlichkeit :wink: Du solltest Dich immer daran orientieren, dass es auch Zeitgenossen gibt, denen Dein Stadtführer nicht gefällt. Das muss nicht unbedingt der Besitzer einer Lokalität sein, dass kann auch der Betreiber einer ähnlichen WebSite, oder ein findiger Rechtsanwalt sein (Stichwort Abmahnung).

Viele Grüße und Erfolg!
Hartmut

Hallo!
Danke für die Antwort!
Ich finde auch, dass es eine nette Idee ist. Vor allem in Anbetracht dessen, dass es kaum irgendwelche Wien-bezogenen Blogs oder von Einwohnern und Kennern geführte Seiten gibt. Mir gings in erster Linie darum, einfach eine kleine und hilfreiche Seite zu gestalten, für Leute, die in Wien beispielsweise neue Plätze kennen lernen wollen, die sie vielleicht bisher nicht kannten.
Mir geht es eigentlich in erster linie um die Lokalitäten, und am wenigsten um Kritik.
Diesen Anstoß oder die Idee habe ich bekommen von einer Bloggerin aus LA die über die Menschen, und Firmen, Lokalen etc schreibt… in ähnlicher Form. Sie berichtet quasi von all dem, was LA so besonders macht, und was die Stadt überhaupt ausmacht.
Die Frau ist in Bloggerkreisen, bzw in LA relativ bekannt, und daher kriegt sie Einladungen und Aufträge von diesen Menschen überhaupt mal zu denen zu kommen, und über diese zu berichten.
Es ist mir klar, dass man allgemein mal so weit kommen muss, dass der Blog bekannt wird für die Menschen und Leser, sodass dann von alleine die persönliche Interesse kommt, dass man dann über diese schreibt. Aber dahin will ich auch mal kommen. Ich will, dass man meinen Blog mal lesen kann, schöne Fotos sieht, und sich dann aussucht ob man eventuell mal das oder jenes besuchen will, anschauen will… endecken will. Das braucht sicher ein paar Jährchen und ganz viele Beiträge, aber diese Chance will ich überhaupt mal bekommen.

Meine inspiration war u.A. die jenige, dass ich obwohl ich schon so lange in Wien wohne, die Stadt eigentlich kaum kenne… man lebt so vor sich hin, geht immer dort hin, was man kennt, und vergisst was für Schätze sich eigentlich in den Nebengassen verbergen, wo man regelrecht jeden Tag vorbeigeht, und diese einfach ignoriert. Beim Spazierengehen auf einer mit bisweil unbekannten Straße habe ich dann mal so viel neues entdeckt, was mich so fasziniert hat… so tolle Geschäfte, Restaurants, Ortschaften und Ideen…
Ich möchte mit meinem Blog einfach zeigen, dass Wien nicht ein „Dorf“ ist, wie ich immer früher gesagt habe, sondern, dass es sehr Wohl Geschäfte und Restaurants gibt, wo man alles finden kann wan man will, man muss nur wissen wo man danach sucht. Es fällt einfach einem so schwer sowas zu finden, weil es wenig gibt, was einem bei der Suche auch wirklich hilft - ausser man kennt es selber. Dieses will ich ändern, sowohl die Einstellung, aber ich will den Menschen einfach zeigen, dass Wien einfach so viel mehr bietet, als was viele glauben zu kennen.
Wenn es mal so weit werden sollte, dass ich regelmäßige Leser habe, wenn das einen gewissen Grad an Information und Bekanntschaft erreichen sollte, kann das ja genauso diesen Geschäftsführern, usw auch helfen…

Wie gesagt, es gibt beispielsweise in Amerika, oder aber auch in Europa, in anderen Städten, auf die eine oder andere Art und Weise ähnliche Blogs, diese aber können sich das erlauben, weil sie auch den Bekanntheitsgrad erreicht haben - aber dazu mussten sie auch erst kommen, haben sich auch erst erarbeitet, und haben wie ich von 0 angefangen.
Sicherlich will ich keinem Schaden, ganz im Gegenteil, aber ich möchte auch wirklich meine Meinung schildern dürfen… wenn ich in ein Geschäft reigehe oder ein Lokal, was total toll ausschaut oder so, die Bedienung aber das absolut letzte ist, dann möchte ich das Recht haben, genau das, und nichts anderes als einen Kritikpunkt, und meine persönliche Meinung schildern zu dürfen. Wenn ich dafür dann jeden Einzelnen Beitrag mit einem Rechtsanwalt prüfen müsste, dann kann ich das gleich verschmeißen, weil ich nur eine einfache Studentin bin, die weder Geld für sowas hat noch sonst was. Ich mache nämlich ja auch keinen Profit mit meiner Seite. Ich will einfach eine Chance haben, es so weit aufzubauen, und vielleicht meine Idee bzw Traum von so etwas auch verwirklichen… als eine selbstständige Stadtreporterin so zu sagen :smile:

Also danke für eure Antworten, ich werde meine Beiträge etwas sorgsamer abwägen, und vielleicht versuchen noch so viel Information wie möglich einzusammeln zu diesem Thema. Am Anfang aber, denke ich, wird das einfachste sein, wenn ich vom Anfang an, es mit den Geschäftsführern, und Leuten sofort abkläre, ob sie etwas dagegen haben, wenn ich Infos, meine Meinung und Fotos auf meinem persönlichen Blog veröffentlichen darf oder nicht. Klingt zumindest für mich daweil am logischten…

Vielen Dank nochmal, und ein schönen Sonntag wünsch ich noch.
LG

PS: ich werde die Adresse des Blogs nochmal posten sobald ich noch etwas einwenig überarbeitet habe, und eventuell noch 1-2 beiträge hinzufüge. :smile:

Hallo W.B.

Vielen Dank für die Antwort…
ich habe vorhin schon eine Antwort verfasst, nur leider nicht mitbekommen, dass man nur zu jeweils einem Post zurückschreiben kann. Also ich wollte sagen, dass das was ich vorhin auch verfassst habe für den nächsten Beitrag, auch als Antwort für Sie gedacht ist :wink:
Lg

Hallo,

gene würde ich entsprechend antworten wollen, aber die Fragen, die gestellt wurden, betreffen rechtliche Breiche. Und die darf ich nicht beantworten.

Vorschlag: im Internet nach „Internet-Recht“ oder ähnliche Begriffe suchen und es weden entspechende Rechtsanwälte benannt, die gerade in diesen rechtlichen Breichen behilflich sind.

Eine rechtliche Beratung darf ich nicht durchführen.

Ich bitte um Verständnis und verbleibe

mit besten Grüßen
Wilderich von Dalwigk

Leider kann ich aufgrund der Komplexität deiner Frage diese nicht beantworten
Ingotainment

Wie das in Österreich ist weiß ich leider nicht. Ich denke es wird wie in Deutschland sein.

Anecken kann man immer, aber solange Du bei der Wahrheit bleibst kann Dir keiner was am Zeug flicken.