Ein Stückchen in Hessen?

Hallo,

bei uns kam gerade die Frage auf, warum man hier in Hessen -oft-
sagt 'Stückchen`?
Gemeint ist in erster Linie die Bäckerei, warum sagt man zu einem
abgeschlossenen fertigen Teil z.B. Streusel-Stückchen und nicht z.B. Streuselkuchen klein oder so…
Vielelicht nicht so intelligent das Beispiel, aber vielelicht doch verständlich!?

Grüße
Andy

Hallo,

bei uns kam gerade die Frage auf, warum man hier in Hessen
-oft-
sagt 'Stückchen`?

Nicht nur in Hessen, sondern auch im bay. Teil von Unterfranken und meines Wissens auch in BaWü.

abgeschlossenen fertigen Teil z.B. Streusel-Stückchen und
nicht z.B. Streuselkuchen klein oder so…
Vielelicht nicht so intelligent das Beispiel, aber vielelicht
doch verständlich!?

Doch, sehr verständlich. Ich denke, das ist einfach der regionale Sprachgebrauch. Warum nennt man in einigen Teilen DEs ein Brötchen eine Semmel? oder Schrippe? oder Weck? oder Stulle?

So ist es eben auch, dass ein Stückchen ein Stückchen ist, auch hier bei uns und ich bin nicht in Hessen :smile:

Grüße

Sarah

äääähem!
Hallo, Sarah

Ich denke, das ist einfach der
regionale Sprachgebrauch. Warum nennt
man in einigen Teilen DEs ein Brötchen
… eine Stulle?

Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass das Wort „Stulle“ in nordostdeutsch/berlinerisch umgangssprachlich als Synonym für eine Scheibe Brot (Butterbrot) benutzt wird.
Könntest Du mich vielleicht erleuchten?

Grüße

Wolf

Hallo, ich muss immer schmunzeln wenn ich (Hesse) in einem anderen Bundeslanden höre wenn manche Leute in der Bäckerei sagen „Ich hätte gerne ein Teilchen“
Das liegt aber nur daran das ich es nicht anders kenne…
Ahnlich ist ja auch das beispiel mit dem „Erdbeerboden“ „Kuchen“ ?!

Erbarmen zu Spät, die Hesse komme…
Bernd

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Hi

Könntest Du mich vielleicht erleuchten?

da glaub ich nicht dran… ne Stulle ist ne Stulle, ne Klappstulle ist ne Klappstulle, und mancherorts wirds zur Bemme :smile: Fettbemme ist auch so ein Wort für Schmalzstule das mir sehr gefällt :smile:

Hallo Wolf,

Ich war bis jetzt immer der Meinung, dass das Wort „Stulle“ in
nordostdeutsch/berlinerisch umgangssprachlich als Synonym für
eine Scheibe Brot (Butterbrot) benutzt wird.
Könntest Du mich vielleicht erleuchten?

Nein, kann ich nicht. Ich hab nur schon gehört, dass sich „jemand eine Stulle auspackt“. Dann ist das halt ein Butterbrot. Ich habe nicht drauf geachtet, in was der dann reinbiss.

Aber die anderen sind tatsächlich Brötchen.

Und bei uns heißt ein Teilchen auch Stückchen. Ein Kuchen ist was anderes.

Grüße

Sarah

Nennt man das denn nicht überall Stückchen und/oder Teilchen?

Gruß Maid :smile:

Nein Maid, das tut man nicht!
Aber das zeigt, dass du noch nicht überall warst :smile:

Nennt man das denn nicht überall Stückchen und/oder Teilchen?

Gruß Maid :smile:

Und so wurde durch eine einfache Frage
wiedermal ein Plauderbrett ins Leben gerufen…
Danke!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Andy,

in Rheinland-Pfalz sagt man dazu Kaffeestückchen. Ich lebte 3 Jahre in Nordhessen. Dort sagte man Kaffeeteilchen. Aber auch so Worte wie z. B. „Gebäck zum Kaffee“ habe ich schon in anderen Teilen Deutschlands gehört. So ist das eben mit den regionalen Ausdrücken. In der Pfalz heißt es Lyioner, in Nordhessen mußte ich da immer Fleischwurst ordern.

Grüße, Nicole.

Nein Maid, das tut man nicht!
Aber das zeigt, dass du noch nicht überall warst :smile:

Och, ich bin schon gut rumgekommen in deutschen Landen, aber vielleicht habe ich nicht überall Kuchen gekauft? :wink: Typisch hessisch dürfte das Stückchen jedenfalls nicht sein, man kriegt es auch in Brandenburg. Teilchen gibt es zumindest unter der Bezeichnung ‚süßes Teilchen‘ zusätzlich zu den Stückchen in Sachsen. Ich habe bisher das Stückchen für eine allgemeindeutsche Bezeichnung für ein kleines Stück Kuchen gehalten, das eben auch auf einzeln gebackene Stücke benutzt wird.

Wie sagt man denn aber nun woanders?

Gruß Maid

Hallo Nicole,

regionalen Ausdrücken. In der Pfalz heißt es Lyioner, in
Nordhessen mußte ich da immer Fleischwurst ordern.

Nur mal so am Rande. Wenn Du bei uns in eine Metzgerei gehst und Lyoner und Fleischwurst bestellst, wirst Du zwei verschiedene Wurstsorten erhalten.

LG

Sarah

Servus,

nicht nur da: Es handelt sich schlicht um zwei verschiedene Wurstsorten.

Schöne Grüße

MM

Servus,

aus Schwaben dazu:

Da gibt es keinen Sammelbegriff für süßes Hefe- und Blätterteiggebäck. Eine Schneckennudel ist eine Schneckennudel, ein süßes Hörnle ist ein süßes Hörnle, und das ganze bäppige Zeugs, das sonst noch unter „Plunder“ firmiert, ist erst seit einer Generation eingeschleppt.

„Teilchen“, „Stückchen“ etc. wird aber nur von Fachpersonal verstanden, wenns in dieser Hinsicht Kummer gewöhnt ist (in Kurorten z.B.) oder im Ausland zur Lehre war. Für den Fremden ist es eher ratsam, rechtzeitig die Vokale in dem Satz „Ond noch no ois vo denne dohanna“ zu üben.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Griaß de,

aus Schwaben dazu:

Da gibt es keinen Sammelbegriff für süßes Hefe- und
Blätterteiggebäck.

Ha no! Sell wär! Scho en meinr Kendhoit hat’s „Siaße Schdiggla“ gea,
ao „Mürbe“ ghoißa.

Eine Schneckennudel ist eine
Schneckennudel, ein süßes Hörnle ist ein süßes Hörnle,

Selbstverständlich hat jede Form und jede Varietät auch ihren eigenen
Namen. Als da wären noch Amerikaner, Krapfen (nicht die
schmalzgebackenen, sondern die hefeteigigen mit Zuckerguss), Gsälz-
und Nusshörnle, Kokosecken … usw.

und das
ganze bäppige Zeugs, das sonst noch unter „Plunder“ firmiert,
ist erst seit einer Generation eingeschleppt.

Nicht wenn Du Generation mit den üblichen 30 Jahren ansetzt. Unser
schwäbischer Beck hat das schon in meiner Kindheit in den Fuffzigern
gemacht.

„Teilchen“, „Stückchen“ etc. wird aber nur von Fachpersonal
verstanden, wenns in dieser Hinsicht Kummer gewöhnt ist (in
Kurorten z.B.) oder im Ausland zur Lehre war. Für den Fremden
ist es eher ratsam, rechtzeitig die Vokale in dem Satz „Ond
noch no ois vo denne dohanna“ zu üben.

Das ist immer das probate Mittel, hilft auch im Ausland.

Ich freu mich immer beim Metzger, wenn es wieder so eine neumodische
Wurst gibt, die man halt auch mal probiert und dann „hundert Gramm
von der da“ verlangt – und die Verkäuferin mit spitzem
Kirschenmündchen wiederholt „hundert Gramm von der vorderapulischen
Grand-Cru-Lammleberpastete“ oder so …

Gruß
Bolo

Hi,

nicht nur da: Es handelt sich schlicht um zwei verschiedene
Wurstsorten.

nicht überall. In Bayern wird die Fleischwurst „Leoni“ genannt
(wahrscheinlich von dem Ort am Starnberger See) und das hat sich
vielfach zu „Lyoner“ oder „Lyoner im Ring“ verschliffen. Wohingegen
das, was sonst Lyoner ist, hier zu Lande als "Kalbfleischwurst über den
Tresen geht …

Gruß
Bolo

Servus Bolo,

Unser schwäbischer Beck hat das schon in meiner Kindheit in den
Fuffzigern gemacht.

Und was lernt uns das?

(1) Man soll nie den eigenen Horizont mit der Welt verwechseln. Ich hätte gewettet, die „Stückchen“ seien etwas Ausländisches.

und

(2) Es gibt offensichtlich Orte, die sogar von Hoarna aus noch hendadiba liegen - selbst wenn es dort offene Tore für die gesammelten Verruckten von dort gibt …

In diesem Sinne

MM

Hallo Martin,

(1) Man soll nie den eigenen Horizont mit der Welt
verwechseln. Ich hätte gewettet, die „Stückchen“ seien etwas
Ausländisches.

Das schließt das ja nicht aus – die Frage ist nur, WANN sie bei uns
ankamen.

(2) Es gibt offensichtlich Orte, die sogar von Hoarna aus noch
hendadiba liegen - selbst wenn es dort offene Tore für die
gesammelten Verruckten von dort gibt …

Verstehe ich das richtig? Die gesammelten Verruckten von Hoirna
werden bei Euch entsorgt?

Ja, pfüat di God …

Gruß
Bolo

Servus,

Verstehe ich das richtig? Die gesammelten Verruckten von
Hoirna werden bei Euch entsorgt?

ja, das hat mit der Strukturpolitik des Königreiches im 19. Jahrhundert zu tun: Die mit dem neuwürttembergischen Oberland ans Königreich gefallenen Klöster Schussenried und Weissenau wurden Mitte des 19. Jahrhunderts, ungefähr gleichzeitig mit dem Bau der Südbahn, zu damals hochmodernen Narrenhäusern umgebaut, und Weinsberg auf der anderen Seite ist schon auch ein Stück weit. Mit der Folge, dass Schussenried einen ziemlich bizarren Einzugsbereich hatte, der auf der einen Seite schon ein paar Kilometer weiter mit Otterswang aufhört und auf der anderen Seite bis HDH geht. Das mag in jüngerer Zeit irgendwann restrukturiert worden sein, aber am Ende des XX. Jahrhunderts wurde diese durchaus schädliche Entfernung zu Umfeld und Familie noch in kgl. württ. Tradition aufrechterhalten.

Schöne Grüße

MM
mit einer kleinen Erinnerung an die Marina aus Schnaitheim