Hey Mike,
du schon wieder.
Eigentlich hat Gandalf es schon auf den Punkt gebracht, aber ich kann es mir trotzdem nicht verkneifen, ausführlich darauf zu antworten.
Animals, said Descartes,
“eat without pleasure, cry without pain, grow without knowing
it;
they desire nothing, fear nothing, know nothing.”
Und wir Menschen?
Haben zwar Freude auch, meinen auch einiges zu wissen …
doch wennn ich die obigen Merkmale a la Descarte bzgl. des
Tieres so ansehe…
Die haben es wohl besser ???
Im Grunde halte ich deinen Gedankengang nicht für falsch. Aber ich denke, es schadet auf Dauer gesehen. Leben geht nur vorwärts und nicht rückwärts. Wir können nicht hinter unseren Entwicklungsstand zurück. Sich nach etwas Unmöglichem zu sehnen, macht aber auf Dauer krank. Stattdessen, meine ich, sollten wir zulassen, dass unsere Sehnsucht uns nach vorne zieht, auch wenn uns das vor uns liegende Unbekannte oft Angst macht.
Ich empfinde es manchmal auch so, dass Erkenntnis (der Welt, unserer Selbst und wie wir in der Welt stehen) eine Bürde ist. Dass es einfacher wäre, nicht zu wissen, sich nicht bewusst zu sein. Das muss gar nicht so weit gehen, wie ein Tier sein zu wollen, es reicht schon, sich die Leichtigkeit des Kindseins wieder herbeizusehnen. Dieses sorglose Einssein mit der Welt, das mit dem Großwerden immer mehr schwindet.
Ich meine mich zu erinnern, dass es erst kürzlich hier im Forum einen Thread gab, wo jemand meinte, dass es doch toll wäre, ewig Kind bleiben zu können. Aber sich zu entwickeln, ist in der Natur des Menschen angelegt. So wie es dem Körper praktisch einprogrammiert ist, dass er wächst, denke ich, ist es auch mit der Psyche. (Außer, dass sie viel „formbarer“ ist.) Sie „will“ wachsen, „will“ sich entwickeln und nicht irgendwie auf einer vorbewussten Stufe stehen bleiben. Und es bedarf schon massiver Einwirkungen oder Einschränkungen o. ä. damit diese Entwicklung nicht stattfindet. Allenfalls ist sie gehemmt, oder verzögert, aber sie findet statt. Bei Kindern merkt man das meist auch noch ganz deutlich. Diesen ganz natürlichen Drang, zu lernen, zu wachsen etc.
Wie gesagt, empfinde ich das auch manchmal als Bürde, aber ich denke, es wäre gut, wenn wir das als Geschenk begreifen und vorwärts streben, statt rückwärts. Vom Kindsein sollten wir uns m. E. nicht das „Nichtwissen“, das „Sich-nicht-bewusst-sein“ bewahren, sondern, das „Wissen-Wollen“ und den Durst nach Entwicklung.
Gruß
M.