Hallo.
Das ist wohl wahr. In der Astronomie ist es halt so, dass es
direkte Experimente nicht gibt. Ein Physiker, der eine neue
Hypothese aufstellt, würde sich sofort ein Experiment
überlegen, mit dem er diese Hypothese verifizieren oder
falsifizieren kann. Das kann ein Kosmologe bzw. Astronom in
aller Regel nicht tun.
Das würde ich so nicht sagen. Natürlich kann ein Astronom falsifizieren oder verifizieren, nur hat die „Experimente“, wie du schon sagtest, schon jemand (=das Universum) durchgeführt, der Astronom muss die Experimente nur noch beobachten und auswerten. Und da die Natur schon so ziemlich alles, was irgendwie geht, auch schon gemacht hat, ist dies IMO auch kein wirklich limitierender Umstand.
Beispiel:
Wenn anhand von einer Beobachtung feststellst, dass das Universum expandiert, dann ist das ein Prozess, dass sich nicht nur in dieser einen Sache niederschlägt, sondern das hat meist messbare Auswirkungen in einer ganzen Reihe von anderen Beobachtungen, auf die nur noch keiner geschaut hatte bis da hin. Du kannst die Behauptung dann verifizieren oder falsifizieren, in dem du dir z.B. Beobachtungen überlegst, die das ermöglichen oder in alten Beobachtungsdaten nach entsprechenden Auswirkungen der Behauptung suchst.
Wenn du also wie Hubble die Rotverschiebung entfernter Galaxien beobachtest, und dann schließt, dass sich das Universum ausdehnt, dann kannst du das natürlich anhand diverser Dinge überprüfen. Solche Dinge wären dann z.B. die Hintergrundstrahlung, die kleineren Abstände zwischen weiter entfernt liegenden Galaxien, Zeitdilatation bei Supernovae, usw usf… es gibt sicher hunderte von Dingen, die allein mit dieser Behauptung zusammenhängen und prüfbar sind.
Die Topologie des Universums hat sicher genauso Auswirkungen auf allerlei Dinge, und mit Ockhams Razor erklärt ein unendlich großes, flaches Universum die Beobachtungen halt am besten.
vg,
d.