Hallo,
er soll im Rahmen der Examensprüfung Allgemeine BWL eigentlich
das Fach „Interne Rechnungslegung“ lesen, wie zuvor auch alle
anderen Professoren.
Er tut dies aber nicht!
So ein Böser aber auch. Wer sagt ihm denn, was er soll? Du etwa? Oder die Mehrheit der Studenten? Oder die Industrie (wer immer das auch sein soll)? oder der Staat? Oder der Wetterbericht? Wir haben in Deutschland die Freiheit von Forschung und Lehre. Er kann lehren, was ER will. Nur die Prüfung muß den Ansprüchen des Prüfungsamtes entsprechen.
Stattdessen lehrt er „Planungs und Kontrollsysteme“.
Selbst wenn man sein Buch komplett auswendig lernt würde man
laut seiner eigenen Aussage nur 40% der Punkte erreichen
können…
Du sollst nicht sein Buch lesen, sondern AUCH sein Buch lesen. Merke: dem häuslichen Fleiß sind keine Grenzen gesetzt…
Obwohl ich auch lieber Transferleistungen erbringe,
Was verstehst Du unter ‚Transferleistung‘? Meinst Du damit, Du machst lieber was anderes, als eigentlich verlangt ist?
ist es bei
diesem Herren nahezu unmöglich auf das zu kommen was er will.
Besorg Dir seine alten Klausuren, auch aus andern Fächern, die er mal gegeben hat. Hör Die seine Vorlesung an. Arbeite DIE GANZE ZEIT mit. Sprich mit ihm. Frage ihn. Nutze sein Sprechzeiten.
Du schreibst ganz richtig: nahezu unmöglich. Nicht: ganz unmöglich.
(Was durch die hohe Durchfalquote: 100 % !!! eindrucksvoll
bestätigt wird)
Das bestätigt gar nichts. Vielleicht habt ihr ihn geärgert, indem ihr seine Vorlesungen nicht besucht habt, oder euch zu häufig beschwert? Oder die Gründe liegen einfach bei euch?
Aber man sieht an solchen offensichtlichen Fehlleistungen von
Professoren, die an einer öffentlichen Hochschule nicht
geahndet oder getadelt werden, sehr klar, dass dem Ausbau
eines privaten Bildungssystems nix mehr im Weg zu stehen
scheint.
Das ist davon völlig unabhängig. Was unter dem Strich rauskommt, ist entscheidend. Nicht der Einzelfall. Und Du bist nicht derjenige, der das entscheidet. Sondern ausschließlich die Politik.
Gute Bildung gegen gute Bezahlung lautet dann das Motto und
Kinder aus armen Familien werden dabei leider auf der Strecke
bleiben.
Quark. Warum sollte eine Privatuni automatisch besser sein? Es gibt bereits welche, und glaub ja nicht, daß man da nicht durchfallen kann. Im Gegenteil sind dort die Ansprüche wesentlich höher. Das ist ja grad der Grund, weshalb Studenten von dort höher angesehen werden. Natürlich ist dort die Betreuung besser und damit teurer, deshalb kostet es halt was.
Ich jedenfalls würde mein Kind an keine öffentliche
Universität mehr schicken. Das ist eines der wenigen Dinge,
die ich tatsächlich dort gelernt habe.
Wo Du Deine Kinder hinschickst, ist natürlich Deine Sache. Ich werde meine Kinder überhaupt nicht schicken. Ich kann sie nur beraten. Das ist ein kleiner Unterschied. Btw, warum hast Du das denn eigentlich gemacht?
Ich empfinde sowohl die größten Teile der Inhalte, als auch
den gesamten Aufbau des Uni-Studiums als völlig realitätsfremd
und bin froh wenn das endlich vorbei ist.
Du redest von einem Studium an einer Universität. Hier geht es NICHT um eine Lehre oder ein Studium an einer Fachhochschule. An einer Universität wird vor allem zur Forschung und zum SELBSTÄNDIGEN Arbeiten ausgebildet. Und für welche Realität / für welche spezielle Stelle sollte man denn ausbilden? Für die bei Siemens in der Projektplanung oder für die bei Handwerker Maier in der Buchhaltung? Du siehst, die Bandbreite ist groß. Merke: ein Berufsanfänger kostet eine Firma in den ersten 1-2 Jahren vor allem Geld, erst danach kann man ihn richtig einsetzen. Deshalb ist Eigeninitiative angesagt, auch und vor allem beim Studium. Wenn Dein Prof. sagt, mit der Vorlesung schaffst Du nur 40% der Punkte, lies halt selber noch in den Büchern aus seiner Literaturangabe. Wenn das halt keiner für nötig befunden hat, wunder Dich auch nicht über 100% Durchfallquote.
Die meisten Firmen denken zum Glück schon genauso.
Wo hast Du das denn her? Spätestens bei einer Bewerbung bei einer größeren Firma wirst Du merken, ob man da Wert auf einen Abschluß legt oder nicht. Was meinst Du denn, wonach der (mit Fachkenntnissen eher wenig ausgestattete) Personalchef die Vorauswahl aus 100 Bewerbungen trifft? Nach der Anzahl der Augen auf einem Würfel? Mit solchen Aussagen wär ich an Deiner Stelle mal ein wenig vorsichtiger. Erfahrungen aus zweiter Hand oder vom Hörensagen werden Dich im Leben nicht weiterbringen. Denk erst zweimal über solche Sachen nach, bevor Du sie weiter verbreitest!
Lamentier nicht rum, tu was für Deine Bildung. Nach allem, was ich hier (bin Mitarbeiter an einer Fh) miterlebe, sind alle Studenten schnell dabei, wenn es darum geht, die Lehrinhalte zu kritisieren und die Schuld für nicht bestandenen Prüfungen auf den Prüfer abzuwälzen. Der Stoff ist gar nicht Praxisrelevant und die Prüfung zu schwer und der Stoffumfang zu groß und die Vorlesungen zu lang und man muß ja auch noch arbeiten für die Wohnung und das Auto und man hat ja noch die vielen anderen Prüfungen und man hatte auch gar keine Zeit weil man mal krank war und… Liegt anscheinend in der Natur des Menschen. Eigentlich hatte es aber IMMER nur einen Grund: Faulheit. Das ganze Semester nix gemacht und dann eine Woche vor der Prüfung nicht mehr den ganzen Stoff reingekriegt. Weil doch das Konzert am Wochenende… und dann hatte meine Freundin noch Geburtstag und…
nimm das Ganze jetzt endlich mal als Lehre fürs Leben an und setz dich DAS GANZE SEMESTER auf den Hosenboden. Du weißt doch jetzt, was in den Klausuren diese Profs drankommen kann. (Eigentlich hättest Du es sogar vorher wissen müssen - Du hättest Dir auf jeden Fall eine alte Klausur besorgen müssen. Erzähl mir nicht, das ginge nicht.) Dann bereite Dich halt darauf vor. Unabhängig von dem, was Du Dir eigentlich unter diesem Fach vorgestellt hast. Noch eine Lehre: der Auftraggeber ist König. Wenn Du willst, daß Dein Chef / Dein Prof. mit Dir zufrieden ist, tu einfach, was er will. Nicht das, was Du meinst, was gut sein könnte. Hat nichts mit Opportunismus zu tun. Wenn ein Hersteller heute meint, eine weiße Stereoanlage wäre besser als eine schwarze und führt tolle Gründe dafür an, aber der Kunde will es nicht haben - was meinst Du, wer am Ende gewinnt? Der, der die besseren Gründe hat? Wo ist die Stelle / das Prüfungsamt, die / das den Auftraggeber für seine unsinnigen Aufträge maßregelt?
Btw., Du schreibst, 46 Studenten sind bei Deinem Prof durchgefallen, deshalb müssen jetzt 70 nochmal geprüft werden. Macht ihr da Gruppenarbeit oder was hab ich da jetzt nicht verstanden? Und warum, wenn ihr doch schon vom letzten Durchgang wusstet, was das für einer ist, habt ihr diesen Prof. überhaupt gewählt? Bei Rot über die Kreuzung und dann meckern, wenn’s bestraft wird? Sag bitte nicht, ihr hättet das alles ja nicht gewusst. Es war grob fahrlässig von euch, nach den bekannten Tatsachen a)überhaupt diesen Kurs zu belegen (andere waren da schlauer) b)euch darauf zu verlassen, daß das in der Klausur drankommt, was ihr euch unter diesem Fach vorgestellt habt c)einfach die Klausur und das Durchfallen abzuwarten, bevor ihr tätig wurdet. Jetzt beschwert euch auch nicht, sondern lebt damit. Und lernt daraus. Wie Du Dich hier anhörst, kann ich mir das allerdings nicht vorstellen. Wahrscheinlich wirst Du nur meinen Text hier in der Luft zerreißen. Aber ich bleib bei meiner Meinung, daran kannst Du mich ebensowenig hindern wie Deinen Prof.
Axel