Ein Uni-Prof. in Duisburg läßt alle durchfallen

An die www-Gemeinde!

Im diesjährigen BWL-Examen in Duisburg hat ein Professor in seinem Teilbereich ALLE(!) 46 Studenten durchfallen lassen!

Dadurch haben insgesamt nahezu 65% aller Studenten ihr Examen nicht bestanden! Es gab nahezu keinen guten Noten und der Schnitt betrug ca. 4,2!!!
(Trotz guter Noten durch die Möglichkeit für USA-Austauschstudenten sich ihre A-Levels hier in Duisburg anrechnen zu lassen)

Demnach wäre der bereinigte Schnitt bei ca 4,5 !!!

Welche rechtlichen Mittel können eingelegt werden?

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Steuerzahler ein solches Verhalten billigen kann, denn nun müssen über 70 (!) Studenten erneut ins Examen und beenden ihr Studium deshalb erst 6 Monate später.

Vielen Dank für Eure Mühe!

Jan

Welche rechtlichen Mittel können eingelegt werden?

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Steuerzahler ein
solches Verhalten billigen kann…

Hallo Jan,

stimmt schon. Es ist ein starkes Stück, was sich so alles auf Kosten des Steuerzahlers an leistungsschwachen Studenten an den Hochschulen herum drückt :smile:

Was ist denn Sache? Hat ein durchgeknallter Prof gute Arbeiten als mangelhaft bewertet oder entsprachen die Probanden nicht den Anforderungen? Dazu kann man aus der Ferne nichts sagen. Bei fragwürdigen Entscheidungen gibts Kontaktmöglichkeiten zum Fachbereichsleiter, Vertrauensdozenten o. ä… Die rechtliche Keule und Hinweise auf den Steuerzahler führen bei miserablen Klausurergebnissen nicht weiter. Allein die Tatsache einer hohen Durchfallquote ist nichts Ungewöhnliches. Ich kenne solche Vorfälle aus dem eigenen Studium, wo immer die gleichen Fächer/Scheine unabhängig vom Prof zu abenteuerlichen Durchfallerquoten führten.

Du erwähnst mit keinem Wort etwa eine fehlerhafte Bewertung der Klausur. Was sagt der betroffene Prof dazu? Wenn an der Bewertung nichts zu bemängeln ist, also das Leistungsniveau der Studenten nicht stimmt, in welche Richtung gehen dann Deine Vorstellungen? Etwa in Richtung Absenkung der Anforderung? Damit beißt Du auf Granit!

Gruß
Wolfgang

Hi, Jan,

ich denke, alle Durchgefallenen sollten sich zusammentun und sich zuerst einmal an den Rektor wenden (so macht man das zumindest an einer Schule) oder vielleicht auch an den Dekan des Fachgebietes. Dann müsstest ihr beweisen (mit Vergleichen mit den Vorjahren), dass die Prüfung überdurchschnittlich schwer und nicht zu schaffen war, dass also der Prof die Prüfung absichtlich so schwer gestellt hat, dass keiner eine Chance hatte, diese zu bestehen. Einfach nur zu sagen: Alle durchfallen zu lassen geht nicht, ist etwas substanzlos, weil dann als erstes die Gegenfrage kommt: Vielleicht waren Sie ja alle zu schlecht vorbereitet? Besorgt euch Vergleichsprüfung der letzten zwei Jahre (das sind vier Prüfungen, dass sollte eigentlich reichen), es gibt ja auch von mündlichen Prüfungen immer Protokolle, die aufbewahrt werden müssen und an die ihr mit dieser Begründung herankommen müsstet - sonst kann es der Rektor oder der Dekan auf jeden Fall.
Und versucht auf jeden Fall durchzusetzen, dass die Prüfung das nächste Mal von jemand anderem abgenommen wird, dieser Prof wird bestimmt nicht mehr gut auf euch zu sprechen sein.

Viel Glück und Erfolg

die Elbin

Hi Jan,

so was sollte zuerst gütig geregelt werden und da gibt es mehrere Möglichkeiten

  • Den betreffenden Prof ansprechen, wie er die Sache sieht
  • Den Vorsitzenden des Prüfungsausschußes informieren
  • Mit dem Dekan sprechen
  • Den Fachschaftrat einschalten

Sollten diese Wege nichts bringen, sollte der AStA einen Rechtsanwalt zur Hand haben, der eine (zu meiner Zeit!) kostenlose Beratung durchführt.

Gandalf

Antwort an Wolfgang…
Hallo Wolfgang!

Wenn KEIN einziger Student von 46(!) den völlig überzogenen Anforderungen des Prof´s genügt, dann erübrigt sich wohl die Frage nach der Leistungsfähigkeit der Studenten.
Diese Studenten sind unter den ca. 30% der Studienbeginner in BWL, die überhaupt ihr Vordiplom bestanden haben (also schon „ausgesiebt“), außerdem bekommt man heute auf dem Arbeitsmarkt ohne ordentliche Noten kaum noch einen adäquaten Job.
Weiterhin melden sich ca. 25% aller Examenskandidaten wieder ab, weil sie es sich noch nicht zutrauen.
Von den übgriggebliebenen, die ALLE ordentlich gelernt haben (sonst würden sie nicht ins Examen gehen) fallen dann ALLE im entsprechenden Teilbereich durch!

Einige können sich dann über die weiteren Teilbereiche noch gerade in den schlechten Notenbereich „retten“. ´Mehr als 60% fallen komplett durch und müssen ihr Studium dadurch um 6 Monate verlängern.

Wo liegt da der Sinn???

Ich würde sogar soweit gehen, ein solches Vorgehen als „extrem schwachsinnig“ und frech zu bezeichnen.

Liebe Grüße an alle Steuerzahler, die sich so etwas „leisten“ müssen…

Jan

Antwort an Elbin…
Hi Elbin!

Ich gehe davon aus das gerade in der heutigen wirtschaftlichen Lage die Studenten eher gut als zu schlecht vorbereitet ins Examen gehen.
(Siehe obige Antwort an Wolfgang)

Leider gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten, da derselbe Prof erst einmal zuvor eine vergleichbare Klausur angeboten hat.
Damals erreichte eine Musterstudentin, die sonst nur hervorragende Noten schreibt gerade 11 Punkte von 20.
ALLE Studenten haben sich damals schon über diesen Prof geärgert!

Deshalb wurde auch davon ausgegangen das aufgrund der Probleme, dieses Semester ein anderer Prof dieses Fach liest.

Der I-Punkt ist ferner, daß die Inhalte, die der jetzige Prof vermittelt überhaupt nicht zur Fachbezeichnung passen!
Er soll „Interne Rechnungslegung“ unterrichten und macht eine Veranstaltung, in der es um Planungs- und Kontrollsysteme geht!

Deshalb ist es auch nicht möglich, sich an anderen Klausuren vergangener Jahre zu orientieren.

Vielleicht ist der Mensch noch nicht einmal böswillig (obwohl es mir schwerfällt so zu denken) sondern vielmehr völlig realitätsfern. Wenn man sich mit bestimmten Sachverhalten jahrzehntelang auseinandersetzt, erscheint einem natürlich alles trivial und man könnte (so man die Bodenhaftung verliert) annehmen, daß alle anderen zu dumm sind, wenn sie es nicht auf Anhieb verstehen.

So scheint es in einer extrem ausgeprägten Form bei diesem Prof zu sein…

P.S.:
Auf Nachfrage der Studenten bezüglich einer Rechtfertigung seiner Benotung, stellte er unsere Leistungsfähigkeit in Frage und bot („rotzfrech“) an, daß er die Vorlesungsinhalte, die er eigentlich vermitteln soll (Interne Rechnungslegung) im Rahmen einer Zusatzveranstaltung ZUSÄTZLICH lesen könne.
Diese Inhalte wären dann jedoch zusätzlich klausurrelevant!

Er hat also gesagt, das er uns auch noch mehr Arbeit machen könnte…

Ich auf jeden Fall bin froh, wenn dieses „Affentheater“ Uni endlich Vergangenheit ist, über das ich dann (mit einigem Abstand) lachen kann.

Jan

Hallo Jan,

ich bin mir bewusst, dass ich mir möglicherweise Deinen Unmut zuziehe. Du schreibst:

Leider gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten, da derselbe Prof
erst einmal zuvor eine vergleichbare Klausur angeboten hat.
Damals erreichte eine Musterstudentin, die sonst nur
hervorragende Noten schreibt gerade 11 Punkte von 20.

Hm. Hört sich für mich vertraut an. Vielleicht suchst Du mal den Kontakt mit BWL-Fachschaften anderer Unis. Du wirst feststellen, dass die Druchfallquoten dort unter Umständen an Deinen Fall heranreichen.

ALLE Studenten haben sich damals schon über diesen Prof
geärgert!

Ärger hilft nicht. Höchstens ausgezeichnete Argumente.

Deshalb wurde auch davon ausgegangen das aufgrund der
Probleme, dieses Semester ein anderer Prof dieses Fach liest.

Professoren können nur in den USA auf Grund schlechter Beurteilungen von Studenten abgewählt werden. Du kannst den Kontakt mit der Leitung der Uni. suchen. Ob es hilft ist eher zweifelhaft.

Der I-Punkt ist ferner, daß die Inhalte, die der jetzige Prof
vermittelt überhaupt nicht zur Fachbezeichnung passen!
Er soll „Interne Rechnungslegung“ unterrichten und macht eine
Veranstaltung, in der es um Planungs- und Kontrollsysteme
geht!

Wer sagt, das er „soll“? Professoren dürfen lesen, was sie wollen. Der Inhalt der Prüfung steht auf einem anderen Blatt. Wie Du zum klausurrelevanten Wissen kommst, ist mehr oder weniger Deine Sache, nicht die des Profs. Du bist ja auch nicht verpflichtet, seine Vorlesungen zu hören.

Auf Nachfrage der Studenten bezüglich einer Rechtfertigung
seiner Benotung, stellte er unsere Leistungsfähigkeit in Frage
und bot („rotzfrech“) an, daß er die Vorlesungsinhalte, die er
eigentlich vermitteln soll (Interne Rechnungslegung) im Rahmen
einer Zusatzveranstaltung ZUSÄTZLICH lesen könne.
Diese Inhalte wären dann jedoch zusätzlich klausurrelevant!

Er hat also gesagt, das er uns auch noch mehr Arbeit machen
könnte…

Schüchterne Frage: was war denn Klausurinhalt? Rechnungwesen, oder das was er gelehrt hat? Worauf habt Ihr Euch vorbereitet?
Würde mich doch mal interessieren …

viele Grüße
Angelika

Hi, Jan,

ich wollte ja auch nicht unterstellen, dass alle Studenten schlecht vorbereitet waren. Das ist nur das, was ihr vermutlich von dem Prof oder der Prüfungsbehörde zu hören bekommen werdet - ich bin da nicht so ganz unerfahren und wollte dir nur sagen, womit du möglicherweise rechnen musst und was zu gleich in deiner Begründung der Beschwerde abblocken solltest - nämlich überhaupt erst diesen Gedanken aufkommen zu lassen. In deiner Frage hast du geschrieben, der Prof lässt alle durchfallen und das könne so nicht sein. Du bist aber nicht darauf eingegangen, warum alle durchgefallen sind und du musst einfach beweisen, dass der Prof zu hart oder die falschen Inhalte prüft. Sonst wird deine Beschwerde - ob beim Dekanat oder beim Rektor - gar nicht erst ernst genommen. Warum lasst ihr euch nicht von jemand anders gegenprüfen? Schlimmstenfalls von jemandem von einer anderen Uni, wenn es bei euch niemanden gibt.
Ich wünsche dir und den anderen auf jeden Fall, dass ihr eine neue Prüfung bekommt oder diese Prüfung neu bewertet wird.

Gruß, die Elbin

Hallo,

Wo liegt da der Sinn???
Ich würde sogar soweit gehen, ein solches Vorgehen als „extrem
schwachsinnig“ und frech zu bezeichnen.

Deine Wortwahl sagt mir, daß Du Elbin und Wolfgang nicht verstanden hast. Wenn Du an der Uni genauso inhaltslos gegen die Leute anrennst, die Dir entweder helfen wollen oder Dir helfen sollen, wirst Du nichts erreichen.

Nur wenn Du nachweisen kannst, daß die Klausur objektiv (!!!) zu schwer war (was kaum möglich sein dürfte) oder fehlerhaft bewertet wurde, hast Du eine Chance.

Die Argumentation mit Steuergeldern und Arbeitsplatzchancen geht übrigens auch voll ins Leere. Wenn nämlich eine Uni erstmal den Ruf hat, Diplome leichtfertig zu vergeben, ist das auch nicht viel besser. Dann würde nämlich über kurz oder lang die Qualität der Studenten deutlich abnehmen. Mal ganz davon abgesehen davon, daß ein Professor nicht die Aufgabe hat, seinen Studenten möglichst gute Abschlüsse zuzuschustern.

Gruß
Christian

Antwort an Christian…
Hallo Christian,

ich glaube Du hast meine Ausführungen nicht genau gelesen, sonst würdest Du erkannt haben müssen, dass es hier nicht um meine Wortwahl geht, sondern einfach um die Tatsache, dass hier kein Student bei diesem Prof durchgekommen ist (völlig unabhängig wie ordentlich gelernt wurde).

Auch Deine Äußerung, das Universitäten nicht mit guten Noten herumschleudern sollen, trifft hier nicht den Kern der Diskussion.

Grüße Jan

Antwort an Angelika…
Hallo Angelika,
er soll im Rahmen der Examensprüfung Allgemeine BWL eigentlich das Fach „Interne Rechnungslegung“ lesen, wie zuvor auch alle anderen Professoren.
Er tut dies aber nicht!
Stattdessen lehrt er „Planungs und Kontrollsysteme“.
Selbst wenn man sein Buch komplett auswendig lernt würde man laut seiner eigenen Aussage nur 40% der Punkte erreichen können…

Obwohl ich auch lieber Transferleistungen erbringe, ist es bei diesem Herren nahezu unmöglich auf das zu kommen was er will.
(Was durch die hohe Durchfalquote: 100 % !!! eindrucksvoll bestätigt wird)
Aber man sieht an solchen offensichtlichen Fehlleistungen von Professoren, die an einer öffentlichen Hochschule nicht geahndet oder getadelt werden, sehr klar, dass dem Ausbau eines privaten Bildungssystems nix mehr im Weg zu stehen scheint.
Gute Bildung gegen gute Bezahlung lautet dann das Motto und Kinder aus armen Familien werden dabei leider auf der Strecke bleiben.

Ich jedenfalls würde mein Kind an keine öffentliche Universität mehr schicken. Das ist eines der wenigen Dinge, die ich tatsächlich dort gelernt habe.

Ich empfinde sowohl die größten Teile der Inhalte, als auch den gesamten Aufbau des Uni-Studiums als völlig realitätsfremd und bin froh wenn das endlich vorbei ist.

Die meisten Firmen denken zum Glück schon genauso.

Viele Grüße von Jan

Titel
Hi,

ich glaube Du hast meine Ausführungen nicht genau gelesen,
sonst würdest Du erkannt haben müssen, dass es hier nicht um
meine Wortwahl geht, sondern einfach um die Tatsache, dass
hier kein Student bei diesem Prof durchgekommen ist (völlig
unabhängig wie ordentlich gelernt wurde).

daß es eine Durchfallquote von 100 oder annähernd 100% gibt, ist so selten nicht. Dies vorausgeschickt, versuche ich noch einmal zu erklären, daß diese Tatsache alleine nicht reicht, um dem Prof Versäumnisse zu unterstellen oder gar eine Wiederholung der Prüfung zu erzwingen.

Dafür braucht man schon handfeste Argumente. Die Durchfallquote ansich reicht ganz sicher nicht. Erst recht nicht, wenn die Wortwahl gegenüber den handelnden Personen an der Uni nicht stimmt. Gezeter und Rumgereite auf der Tatsache, daß 100% durchgefallen sind, reicht nicht und dürfte vielmehr kontraproduktiv sein.

Anders formuliert: Wenn Du unüberlegt vorgehst, bringt das nicht viel und Deine Wortwahl und Einstellung hier im Forum läßt nicht vermuten, daß Du über die notwendige Erkenntnis, die notwendigen Argumente und die sittliche Reife verfügst, irgendjemanden, hier oder an der Uni, davon zu überzeugen, daß die Benotung ungerecht ist.

Gruß
Christian

2 Like

Hallo,

er soll im Rahmen der Examensprüfung Allgemeine BWL eigentlich
das Fach „Interne Rechnungslegung“ lesen, wie zuvor auch alle
anderen Professoren.
Er tut dies aber nicht!

So ein Böser aber auch. Wer sagt ihm denn, was er soll? Du etwa? Oder die Mehrheit der Studenten? Oder die Industrie (wer immer das auch sein soll)? oder der Staat? Oder der Wetterbericht? Wir haben in Deutschland die Freiheit von Forschung und Lehre. Er kann lehren, was ER will. Nur die Prüfung muß den Ansprüchen des Prüfungsamtes entsprechen.

Stattdessen lehrt er „Planungs und Kontrollsysteme“.
Selbst wenn man sein Buch komplett auswendig lernt würde man
laut seiner eigenen Aussage nur 40% der Punkte erreichen
können…

Du sollst nicht sein Buch lesen, sondern AUCH sein Buch lesen. Merke: dem häuslichen Fleiß sind keine Grenzen gesetzt…

Obwohl ich auch lieber Transferleistungen erbringe,

Was verstehst Du unter ‚Transferleistung‘? Meinst Du damit, Du machst lieber was anderes, als eigentlich verlangt ist?

ist es bei
diesem Herren nahezu unmöglich auf das zu kommen was er will.

Besorg Dir seine alten Klausuren, auch aus andern Fächern, die er mal gegeben hat. Hör Die seine Vorlesung an. Arbeite DIE GANZE ZEIT mit. Sprich mit ihm. Frage ihn. Nutze sein Sprechzeiten.
Du schreibst ganz richtig: nahezu unmöglich. Nicht: ganz unmöglich.

(Was durch die hohe Durchfalquote: 100 % !!! eindrucksvoll
bestätigt wird)

Das bestätigt gar nichts. Vielleicht habt ihr ihn geärgert, indem ihr seine Vorlesungen nicht besucht habt, oder euch zu häufig beschwert? Oder die Gründe liegen einfach bei euch?

Aber man sieht an solchen offensichtlichen Fehlleistungen von
Professoren, die an einer öffentlichen Hochschule nicht
geahndet oder getadelt werden, sehr klar, dass dem Ausbau
eines privaten Bildungssystems nix mehr im Weg zu stehen
scheint.

Das ist davon völlig unabhängig. Was unter dem Strich rauskommt, ist entscheidend. Nicht der Einzelfall. Und Du bist nicht derjenige, der das entscheidet. Sondern ausschließlich die Politik.

Gute Bildung gegen gute Bezahlung lautet dann das Motto und
Kinder aus armen Familien werden dabei leider auf der Strecke
bleiben.

Quark. Warum sollte eine Privatuni automatisch besser sein? Es gibt bereits welche, und glaub ja nicht, daß man da nicht durchfallen kann. Im Gegenteil sind dort die Ansprüche wesentlich höher. Das ist ja grad der Grund, weshalb Studenten von dort höher angesehen werden. Natürlich ist dort die Betreuung besser und damit teurer, deshalb kostet es halt was.

Ich jedenfalls würde mein Kind an keine öffentliche
Universität mehr schicken. Das ist eines der wenigen Dinge,
die ich tatsächlich dort gelernt habe.

Wo Du Deine Kinder hinschickst, ist natürlich Deine Sache. Ich werde meine Kinder überhaupt nicht schicken. Ich kann sie nur beraten. Das ist ein kleiner Unterschied. Btw, warum hast Du das denn eigentlich gemacht?

Ich empfinde sowohl die größten Teile der Inhalte, als auch
den gesamten Aufbau des Uni-Studiums als völlig realitätsfremd
und bin froh wenn das endlich vorbei ist.

Du redest von einem Studium an einer Universität. Hier geht es NICHT um eine Lehre oder ein Studium an einer Fachhochschule. An einer Universität wird vor allem zur Forschung und zum SELBSTÄNDIGEN Arbeiten ausgebildet. Und für welche Realität / für welche spezielle Stelle sollte man denn ausbilden? Für die bei Siemens in der Projektplanung oder für die bei Handwerker Maier in der Buchhaltung? Du siehst, die Bandbreite ist groß. Merke: ein Berufsanfänger kostet eine Firma in den ersten 1-2 Jahren vor allem Geld, erst danach kann man ihn richtig einsetzen. Deshalb ist Eigeninitiative angesagt, auch und vor allem beim Studium. Wenn Dein Prof. sagt, mit der Vorlesung schaffst Du nur 40% der Punkte, lies halt selber noch in den Büchern aus seiner Literaturangabe. Wenn das halt keiner für nötig befunden hat, wunder Dich auch nicht über 100% Durchfallquote.

Die meisten Firmen denken zum Glück schon genauso.

Wo hast Du das denn her? Spätestens bei einer Bewerbung bei einer größeren Firma wirst Du merken, ob man da Wert auf einen Abschluß legt oder nicht. Was meinst Du denn, wonach der (mit Fachkenntnissen eher wenig ausgestattete) Personalchef die Vorauswahl aus 100 Bewerbungen trifft? Nach der Anzahl der Augen auf einem Würfel? Mit solchen Aussagen wär ich an Deiner Stelle mal ein wenig vorsichtiger. Erfahrungen aus zweiter Hand oder vom Hörensagen werden Dich im Leben nicht weiterbringen. Denk erst zweimal über solche Sachen nach, bevor Du sie weiter verbreitest!
Lamentier nicht rum, tu was für Deine Bildung. Nach allem, was ich hier (bin Mitarbeiter an einer Fh) miterlebe, sind alle Studenten schnell dabei, wenn es darum geht, die Lehrinhalte zu kritisieren und die Schuld für nicht bestandenen Prüfungen auf den Prüfer abzuwälzen. Der Stoff ist gar nicht Praxisrelevant und die Prüfung zu schwer und der Stoffumfang zu groß und die Vorlesungen zu lang und man muß ja auch noch arbeiten für die Wohnung und das Auto und man hat ja noch die vielen anderen Prüfungen und man hatte auch gar keine Zeit weil man mal krank war und… Liegt anscheinend in der Natur des Menschen. Eigentlich hatte es aber IMMER nur einen Grund: Faulheit. Das ganze Semester nix gemacht und dann eine Woche vor der Prüfung nicht mehr den ganzen Stoff reingekriegt. Weil doch das Konzert am Wochenende… und dann hatte meine Freundin noch Geburtstag und…
nimm das Ganze jetzt endlich mal als Lehre fürs Leben an und setz dich DAS GANZE SEMESTER auf den Hosenboden. Du weißt doch jetzt, was in den Klausuren diese Profs drankommen kann. (Eigentlich hättest Du es sogar vorher wissen müssen - Du hättest Dir auf jeden Fall eine alte Klausur besorgen müssen. Erzähl mir nicht, das ginge nicht.) Dann bereite Dich halt darauf vor. Unabhängig von dem, was Du Dir eigentlich unter diesem Fach vorgestellt hast. Noch eine Lehre: der Auftraggeber ist König. Wenn Du willst, daß Dein Chef / Dein Prof. mit Dir zufrieden ist, tu einfach, was er will. Nicht das, was Du meinst, was gut sein könnte. Hat nichts mit Opportunismus zu tun. Wenn ein Hersteller heute meint, eine weiße Stereoanlage wäre besser als eine schwarze und führt tolle Gründe dafür an, aber der Kunde will es nicht haben - was meinst Du, wer am Ende gewinnt? Der, der die besseren Gründe hat? Wo ist die Stelle / das Prüfungsamt, die / das den Auftraggeber für seine unsinnigen Aufträge maßregelt?
Btw., Du schreibst, 46 Studenten sind bei Deinem Prof durchgefallen, deshalb müssen jetzt 70 nochmal geprüft werden. Macht ihr da Gruppenarbeit oder was hab ich da jetzt nicht verstanden? Und warum, wenn ihr doch schon vom letzten Durchgang wusstet, was das für einer ist, habt ihr diesen Prof. überhaupt gewählt? Bei Rot über die Kreuzung und dann meckern, wenn’s bestraft wird? Sag bitte nicht, ihr hättet das alles ja nicht gewusst. Es war grob fahrlässig von euch, nach den bekannten Tatsachen a)überhaupt diesen Kurs zu belegen (andere waren da schlauer) b)euch darauf zu verlassen, daß das in der Klausur drankommt, was ihr euch unter diesem Fach vorgestellt habt c)einfach die Klausur und das Durchfallen abzuwarten, bevor ihr tätig wurdet. Jetzt beschwert euch auch nicht, sondern lebt damit. Und lernt daraus. Wie Du Dich hier anhörst, kann ich mir das allerdings nicht vorstellen. Wahrscheinlich wirst Du nur meinen Text hier in der Luft zerreißen. Aber ich bleib bei meiner Meinung, daran kannst Du mich ebensowenig hindern wie Deinen Prof.

Axel

7 Like

Hi!

Leider bin ich nicht über die Modalitäten Deines Studienganges informiert, aber das Problem wird sich doch ziemlich schnell von selber einregeln. Schließlich ist ein Professor auf Mitarbeiter, die sich ja auch aus den Pool eigener Studenten speissen, und auf Diplomarbeiter etc. angewiesen. Wenn er sich nun den Ruf erwirbt seine Leute in die Pfanne zu hauen, dann hat er ein Problem und zwar ein massives. Wenn ausgerechnet an seinen Lehrstuhl keine Leute mehr kommen kann er ja einpacken.
Da ich selber im Hochschulbereich tätig bin kann ich sagen, dass von meinem Standpunkt aus ab dem Vordiplom gute Noten inflationär oft gegeben werden. Vielleicht ist diesem Prof. der einfach mal der Kragen geplatzt?
Rechtlich gesehen hast Du allerdings wenig Chancen.

Warum sind eigentlich alle durchgerasselt? Waren die gestellten Fragen zu schwer, oder ist die Bepunktung in Frage zu stellen?

Gruß
Tom

Antwort an Axel…
Hallo Axel!

Viel geschrieben, nix konstruktives. Du bist an der FH oder auch an jeder Uni bestimmt ein Musterexemplar!
Außerdem warst Du anscheinend nicht einmal in der Lage meine Ausführungen ordentlich zu lesen, sonst wären nicht so viele „Irretationen“ aufgetreten. (z.B. in bezug auf „alte Klausuren“, die es ja nicht geben kann, wenn der Prof das erste Mal liest und vorher „Interne Rechnungslegung“ gelesen wurde, jetzt aber unter selbem Namen etwas völlig anderes…)

Aber so ist das halt hier in unserem System:

-„Es kann nur an Dir selbst liegen…“
(Wenn das der Fall wäre, würde ich hiermit keine Zeit verschwenden)

-„andere haben es auch geschafft…“
(Hier hat es eben keiner geschafft!)

-„auf den Hosenboden setzen…“
(Sicherlich grundsätzlich nicht falsch, ist aber in diesem Fall völlig am Thema vorbeiargumentiert)

…und alle weiteren „guten Ratschläge“, die dem Absender eigentlich nur dazu dienen sich selber aufzuwerten, anstatt Hilfestellung zu leisten.

Ein solches Verhalten empfinde ich als armseelig und auch nicht sehr sozial.

Du wirst sehen wie weit es Dich bringt.

Grüße Jan

Hallo Jan,

Bitte bleibt sachlich und beim Thema. In diesem Brett behandeln wir Fragen zu Universität und Schule. Fragen zur Diskussionskultur gehören hier nicht hinein.

Bitte führt eure Diskussion per Mail fort.

Gruß

José Harvey
Moderator