Einbauküche - preisliche Einzelaufstellung ?

Ist es in einem Küchenstudio üblich, dass man keine preisliche Einzelaufstellung
der einzelnen Teile und Einbaugereäte im Voraus erhält, sondern dass diese erst bei Vertragsabschluss ausgehändigt wird.
Begründung: Man könnte sonst zu einem anderen Küchenstudio gehen und dieses würde dann das vorliegende Angebot unterbieten. Ist so ewas seriös bzw. üblich?

Danke für Eure Meinung

Hallole und Grüße aus dem Schwabenland.
Es ist durchaus übliche Praxis in der Angebotsphase keine Grundrisse, Ansichten sowie Einzelpreise zur Verfügung zu stellen und keinesfalls unseriös. Die Beratung wird oftmals als geistiges Eigentum der Unternehmen deklariert und ist im Einzelfall als kostenlose Angebotsermittlung mit bis zu 4 Stunden und mehr sehr intensiv. Ein Wettbewerber kann dann das Gegenangebot ohne geistige Anstrengung in 20 Minuten „abkupfern“ und seinen Preis machen, um den Auftrag zu erhalten. Fast jedes Möbelhaus wirbt mit Bestpreis- oder Tiefpreisgarantie. Da heisst, das ein Kunde nach dem Kauf einen weiteren Rabatt und Bonus erhält, wenn er bei gleicher Leistung innerhalb 14 - 30 Tagen ein günstigeres Angebot findet. Wenn man dann schon beim Angebot ausgereizt ist, macht es keinen Sinn, dem Wettbewerb Futter für fiktive Angebote vorzufertigen. Meine Empfehlung, die ich mit skeptischen Kunden immer erfolgreich praktiziere ist, dass der Kunde aufmerksam während der Beratung die Gerätebezeichnungen notiert und höflich die Einzelpreise mitschreibt, denn das Planungsprogramm, egal welches, hinterlegt grundsätzlich die aktuellen Preise der Hersteller. Nur jedes Unternehmehmen wählt seinen eigenen Umrechnungsfaktor. Was Perspektiven betrifft, so habe ich noch nie einem Kunden verwehrt, mit dem Handy ein Bild vom PC-Monitor zu machen, für spätere Nachvollziehbarkeit der Beratung. Alle Möbelverkäufer erhalten ein „Mickeymaus-Fixum“ und Erfolgsprovision. Wer viele Ausdrucke hergibt, hat tatsächlich den einen oder anderen Kundenverlust, weil man selten die Chance bekommt, zu den neuen Aspekten eines Wettbewerbers Stellung zu nehmen. Dieser versucht nämlich ebenfalls ohne Einzelangaben den Auftrag an Land zu ziehen. Die Planungsprogramme weisen Kostengruppen auf. a) Möbel b) Elektro c) Zubehör d) Sonstiges. Es ist legitim, z.B. den Wert der Möbel oder Geräte nachzufragen. Dann hat man auch einen Ansatzpunkt für`s Internet. Ich hoffe, die Auskunft war erschöpfend und stehe für weitere Nachfrage gerne zur Verfügung. Fank Brandt - www.kuechentipp.com -

Vielen Dank für die fundierte und zügige Antwort.
Herzliche Grüße aus Weimar sendet Bernd Müller

Hallo,
üblich ist, daß eine sogenannte Blockverrechnung vorgenommen wird. Daher können keine Einzelpreise genannt werden. Je nachdem, was der Kunde in Kombination und Menge kauft kann mehr oder weniger Blockvorteil in Abzug gebracht werden. Dies bedeutet, dass es nahezu unmöglich ist, Einzelteilpreise zu nennen. Ein Studio ist kein IKEA (z.B.) mit festgestetzten Stückpreisen. Klingt kompliziert, ist es auch. Das Computersystem des Küchenplaners hat eine speziell entwickelte Software, um den jeweiligen Preisvorteil auszurechnen. Das können heutzutage nie jungen Berater gar nicht mehr von Hand ausrechnen. Alte Hasen wie ich könnten das noch, macht aber wenig Sinn. Lassen Sie nur ein Gerät oder einen Schrank weg oder nehmen Sie einen neuen hinzu, ändert sich unter Umständen die ´Komplette Preisstaffelung für jedes Andere Teil.
Das ist einfach eine Tatsache.

Das Argument mit den Mitbewerbern hinkt für mich, warum erzählt er den Sachverhalt nicht richtig?

Trotzdem können Sie davon ausgehen, daß Sie in einem Studio das Meiste für ihr Geld bekommen.

You get what you pay for.

Hoffe das hilft.
MFG
Dinki

Vielen Dank für die fundierte Antwort. Hat mir in meiner Entscheidung für das Küchenstudio geholfen.
Viele Grüße aus Weimar
Bernd

Ich wollte nocheinmal auf den Kommentar von Dinki eingehen, weil es so aussieht, als hätte ich ich falsch berichtet? Hierzu ein Link bezüglich Tiefpreisgarantie:

http://www.vz-bawue.de/UNIQ131395655113889/link89888…

Des Weiteren sei zu erwähnen, dass alle Einzelpreise nach der Blockverrechnung automatisch im Verhältniss des Nachlasses angeglichen, sodass durchaus eine schlüssige Einzelpreisaufstellung ersichtlich wäre, wenn man dies wollte.

Ob es im Studio mehr für`s Geld gibt ist Ansichtsache. Ich arbeite in einem Konzern mit 19.000 Beschäftigten und 2,7 Mrd. Euro Umsatz. Unsere Verkaufspreise liegen beispielsweise unter den Mitarbeiterkonditionen von Bosch-Mitarbeitern in der Nähe. Als ich früher in einem Studio tätig war, kauften wir beispilsweise Siemens-Geräte teurer ein, wie wir sie jetzt verkaufen. Das liegt daran, dass die erste Rabattstaffel für Studios in diesem Beispiel erst bei Eur 155.000,- Einkaufsvolumen im Jahr möglich war und wir als Konzern wohl die höchste Stufe beim Endpreis einfließen lassen können. Zumindest lohnt sich ein Preisvergleich bei gleicher Leistung.

Freundliche Grüße
Frank Brandt

Vielen Dank für die fundierte und zügige Antwort.
Herzliche Grüße aus Weimar sendet Bernd Müller