Eine andere Nachricht:

"Marcel: Crashkid ermordet?

FRANKFURT/ODER - Er war Brandenburgs berüchtigtster Kinder-Gangster - jetzt ist er tot: Über 100 Verbrechen hatte Marcel H. (14) in seinem kurzen Leben schon begangen - nun konnte die Polizei nur noch seinen Leichnam bergen. Wurde er ermordet?

Fassungslos steht die Polizei vor einem Rätsel: Gegen elf Uhr fanden Passanten den toten Jungen bekleidet auf einem Feld hinter dem Spitzkrug Multi-Center (SMC), direkt am Kronenfelder Weg. Doch auf den ersten Blick war nicht zu erkennen, ob „Marcel the Kid“ sich selbst tötete - oder ob ein Mörder sein junges Leben auslöschte: Heute soll eine Obduktion das letzte Mysterium von Marcel lösen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Schon mit elf Jahren begann Marcel H. seine kriminelle Karriere: Als seinen Eltern die Erziehung des intelligenten, aber gefährlichen Kindes entglitt, kam er in ein Heim - doch auch dort scheiterten die Pädagogen, konnten kaum positiven Einfluss auf ihn gewinnen.

Stattdessen stahl das Gangster-Kid unentwegt Autos, lieferte sich wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei - sie endeten oft im Crash.

Er beging Raubüberfälle, klaute in Kitas, stahl in Geschäften, wurde mit Drogen erwischt. Doch lange musste die Polizei tatenlos zusehen, wie der Minderjährige über 100 Straftaten beging - für eine Strafe aber immer zu jung war.

Als er Ende Januar seinen 14. Geburtstag feierte, atmeten seine zahllosen Opfer und die Polizei auf - Marcel war endlich strafmündig. Doch statt der zahllosen offenen Verfahren kann die Justiz jetzt nur noch das Rätsel seines Todes klären."

Artikel vom 14. März 2001

Nur ein Problem unter vielen? Oder doch die Auswüchse der heutigen Gesellschaft?

Guten Tag

P.S.: Ich kannte dieses Kind, beruflich bedingt…

Also irgendwie weiß ich nicht so recht…
…worauf Du mit Deinem Posting hinauswillst.

Hallo Maus

Ich habe mir Dein Posting mehrmals durchgelesen, weiß aber immer noch nicht so recht was Du damit sagen willst.

Er beging Raubüberfälle, klaute in Kitas,

Was heißt Kita?

"

Artikel vom 14. März 2001

Nur ein Problem unter vielen? Oder doch die Auswüchse der
heutigen Gesellschaft?

Wie meinst Du das? Welche Auswüchse der Gesellschaft?

Daß man das Kind nicht bestrafen konnte?

Daß das Kind möglicherweise ermordet wurde?

Daß es eine „Verbrecherkarriere“ eines Kindes überhaupt geben kann?

Daß die Gesellschaft nichts unternommen hat?

P.S.: Ich kannte dieses Kind, beruflich bedingt…

Hattest Du in als Sozialarbeiter mit ihm zu tun?

Edith

…worauf Du mit Deinem Posting hinauswillst.

Hallo Maus

Ich habe mir Dein Posting mehrmals durchgelesen, weiß aber
immer noch nicht so recht was Du damit sagen willst.

Ei8nfach nur so. ist doch eine Nachricht, oder nicht? *:wink:

Er beging Raubüberfälle, klaute in Kitas,

Was heißt Kita?

Kindertagestätte

Hattest Du in als Sozialarbeiter mit ihm zu tun?

Yep

CIAo

Ei8nfach nur so. ist doch eine Nachricht, oder nicht? *:wink:

Da hast Du natürlich recht, aber da Du die Nachricht mit einer Frage abgeschlossen hast… :wink:

Was heißt Kita?

Kindertagestätte

Danke :smile:)

morgendlicher Gruß
Edith

meine einstellung etwas zu krass aber es gibt genug andere kinder um die es sich mehr „lohnt“ zu trauern.
ist meine persönliche meinung
cu

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kein Trauer
Hi,

ich trauer nicht, ich war nur etwas betroffen. Eben weil ich den Jungen kannte. Mehr nicht. Es macht nur nachdenklich, dass jeder Sexualverbrecher einen Seelsorger an die Seite bekommt, ein psychologische Behandlung und bestens versorgt werden, die Kinder in unserer Gesellschaft aber einfach so „weggeworfen“ werden. Ein Straftäter, der nicht strafmündig ist, kann nicht in die Strafanstalt, erhält demzufolge keine Resozailisierungsmassnahmen. Keine Chance zur Rehabilitierung. Er wird weggesperrt in ein Heim, wo alles andere getan wird, aber nicht auf die Probleme eines jeden einzelnen eingegangen. So ein Kind wird in diesem Falle nur „aufbewahrt“, nicht betreut. Dies ist auch eine Ursache für die Eskalation solcher Dinge.

CIAo

Hi,

ich trauer nicht, ich war nur etwas betroffen. Eben weil ich
den Jungen kannte. Mehr nicht. Es macht nur nachdenklich, dass
jeder Sexualverbrecher einen Seelsorger an die Seite bekommt,
ein psychologische Behandlung und bestens versorgt werden, die
Kinder in unserer Gesellschaft aber einfach so „weggeworfen“
werden. Ein Straftäter, der nicht strafmündig ist, kann nicht
in die Strafanstalt, erhält demzufolge keine
Resozailisierungsmassnahmen. Keine Chance zur Rehabilitierung.
Er wird weggesperrt in ein Heim, wo alles andere getan wird,
aber nicht auf die Probleme eines jeden einzelnen eingegangen.
So ein Kind wird in diesem Falle nur „aufbewahrt“, nicht
betreut. Dies ist auch eine Ursache für die Eskalation solcher
Dinge.

richtig maus
aus diesem grund sollte das alter für strafmündigkeit herabgesetzt werden, nicht nur zum schutz der täter.
cu

CIAo

Jugendknast
Hi,

richtig maus
aus diesem grund sollte das alter für strafmündigkeit
herabgesetzt werden, nicht nur zum schutz der täter.

…nu gibts wieder ein Thema, was heiss wird…:wink:

Ich erinnere mich an die Jugendwerkhöfe zur Zonenzeiten. Sicher nicht das Wahre, aber so etwas ähnliches wäre sicher nicht verkehrt. Ein Kind oder Jugendlichen in den „normalen“ Strafvollzug zu stecken, wäre für ihn das sichere Grauen und der Betreuung gar nicht hilfreich.

Vielleicht besinnt sich eines Tages die Gesellschaft und vergisst nicht, dass die Zukunft immer bei ihren Kindern liegt. Ich wage mal zu behaupten, im Moment siehts ziemlich düster aus…

CIAo

Hi,

DAMIT spricht Du ein ganz wichtiges Thema an, denn JEDES gescheiterte Kind, auch Marcel haette eine bessere Chance verdient gehabt.

Man kann nur hoffen, das die Menschen sich so besinnen wie DU ausprichst: Fuer jedes Kind die Zukunft gestalten; dass kann jedoch nur gelingen, wenn vor allem Eltern alles, wirklich alles fuer diese tun, ohne jedwedes Vorurteil oder Einschraenkungen.

Auch Marcel haette sicher besser geholfen werden koennen, wenn mit er mit sehr viel echter Liebe und immer fuer ihn DASEIN von Anfang an Zuhause genaehrt worden waere.

Schade, wieder eine Chance vertan.

Bye
Hans

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Hi,

richtig maus
aus diesem grund sollte das alter für strafmündigkeit
herabgesetzt werden, nicht nur zum schutz der täter.

…nu gibts wieder ein Thema, was heiss wird…:wink:

Ich erinnere mich an die Jugendwerkhöfe zur Zonenzeiten.
Sicher nicht das Wahre, aber so etwas ähnliches wäre sicher
nicht verkehrt. Ein Kind oder Jugendlichen in den „normalen“
Strafvollzug zu stecken, wäre für ihn das sichere Grauen und
der Betreuung gar nicht hilfreich.

recht haste, aber ist ein „normaler“ strafvollzug für erwachsene hilfreich?
wäre nicht ein „arbeitvollzug“ sinvoller, statt stumpfsinnige absitzen in einer zell.
es gibt meines wissens in den usa solch „arbeitslager“ (schuldigung für den begriff mir fällt kein besserer ein)
cu

Vielleicht besinnt sich eines Tages die Gesellschaft und
vergisst nicht, dass die Zukunft immer bei ihren Kindern
liegt. Ich wage mal zu behaupten, im Moment siehts ziemlich
düster aus…

CIAo

Hi,

recht haste, aber ist ein „normaler“ strafvollzug für
erwachsene hilfreich?

Zumindest erhalten diverse Straftäter und Verbrecher dort intensive Betreuung und die Chance, zu beweisen, dass sie sich wieder voll in die Gesellschaft intergrieren können, was bei Kindern und Jugendlichen selten der Fall ist.

wäre nicht ein „arbeitvollzug“ sinvoller, statt stumpfsinnige
absitzen in einer zell.
es gibt meines wissens in den usa solch „arbeitslager“
(schuldigung für den begriff mir fällt kein besserer ein)

Das sind die Boot-Camps. Solche Einrichtungen finde ich, gelinde gesagt, nicht besser als Konzentrationslager. Keine Menschenwürde, eine Behandlung, wie sie Schlachtvieh besser geniesst und mit grösstenteils null Erfolg. (ich kenne kein Boot-Camp persönlich, aber die Dokumentationen und Berichte darüber sind und waren ja sehr zahlreich). Um straffällig gewordene Kinder und Jugendliche „umzuerziehen“, bedarf es keiner Arbeitslager und Drill, eine angemessene Betreuung wäre da sinnvoller. Nur: wenn man nach einem Rückfall aufgibt, dem Kind eine Chance zu gewähren und es zu unterstützen, dann ist`s halt aus…

CIAo

Vielleicht besinnt sich eines Tages die Gesellschaft und
vergisst nicht, dass die Zukunft immer bei ihren Kindern
liegt. Ich wage mal zu behaupten, im Moment siehts ziemlich
düster aus…

CIAo

Hallo Hans,

DAMIT spricht Du ein ganz wichtiges Thema an, denn JEDES
gescheiterte Kind, auch Marcel haette eine bessere Chance
verdient gehabt.

Das auf jeden Fall. Auch wenn er nur wenig dazu tat, einfach aufgeben und auf das warten, was kommt, ist der falsche Weg.

Auch Marcel haette sicher besser geholfen werden koennen, wenn
mit er mit sehr viel echter Liebe und immer fuer ihn DASEIN
von Anfang an Zuhause genaehrt worden waere.

Das Problem ist, dass in einem Kinderheim kein Kind die Zuneigung und Liebe erfährt, dies es normalerweise daheim bekommt oder bekommen kann. Ich war im gleichen Heim bzw. bei den gleichen Betreuern, die der M. hatte, als Jugendlicher. Bei 10-25 Kindern und Jugendlichen ist eine Einzelbetreuung kaum möglich. Pflegeeltern winken bei solch einem Kind eh sofort ab, wiederum andere Betreuer halten es für ein hoffnungsloses Unterfangen, sich um solch ein Kind zu kümmern. So etwas zu bewerkstelligen geht nicht von jetzt auf gleich, aber man ist oft genug gar nicht gewollt, es überhaupt anzugehen, und das ist das Schlimme daran.

Schade, wieder eine Chance vertan.

Leider wird es nicht die letzte sein, die vertan wird…

CIAo

Hello Hafenmaus,

Hallo Hans,

DAMIT spricht Du ein ganz wichtiges Thema an, denn JEDES
gescheiterte Kind, auch Marcel haette eine bessere Chance
verdient gehabt.

Das auf jeden Fall. Auch wenn er nur wenig dazu tat, einfach
aufgeben und auf das warten, was kommt, ist der falsche Weg.

Richtig: denn niemand wird kriminell geboren , er wird dazu gebracht - von Menschen.

Auch Marcel haette sicher besser geholfen werden koennen, wenn
mit er mit sehr viel echter Liebe und immer fuer ihn DASEIN
von Anfang an Zuhause genaehrt worden waere.

Das Problem ist, dass in einem Kinderheim kein Kind die
Zuneigung und Liebe erfährt, dies es normalerweise daheim
bekommt oder bekommen kann. Ich war im gleichen Heim bzw. bei
den gleichen Betreuern, die der M. hatte, als Jugendlicher.
Bei 10-25 Kindern und Jugendlichen ist eine Einzelbetreuung
kaum möglich. Pflegeeltern winken bei solch einem Kind eh
sofort ab, wiederum andere Betreuer halten es für ein
hoffnungsloses Unterfangen, sich um solch ein Kind zu kümmern.
So etwas zu bewerkstelligen geht nicht von jetzt auf gleich,
aber man ist oft genug gar nicht gewollt, es überhaupt
anzugehen, und das ist das Schlimme daran.

Ja stimme zu, habe das dort auch beobachten koennen, und erkannt, dass die Kinder eher verrohen ; allerdings gelang es in einem Fall jedoch zwei ABM-Kraefte zu beschaffen, um die groesste Not zu lindern.

Bei deiner Erfa koennte es moeglicherweise sinnvoll sein, dort zu motivieren und zutimulieren, damit sich das Elend nicht wiederholt, oder ?

Schade, wieder eine Chance vertan.

Leider wird es nicht die letzte sein, die vertan wird…

Vielleicht gelingt es ja , im Einzelfall doch zu helfen.

Good luck.

CIAo

Bye
Hans

Aufgegeben
hello Hans,

Bei deiner Erfa koennte es moeglicherweise sinnvoll sein, dort
zu motivieren und zutimulieren, damit sich das Elend nicht
wiederholt, oder ?

Ich bin vielleicht nicht gerade das Vorbild für Veränderungen und Verbesserungen, wenn ich sage, ich habe meine Illusion des Helfens in solcher Situation bereits aufgegeben. Ich habe auch kein Interesse mehr, dauerhaft in meinem eigentlichen Beruf zu arbeiten, auch wenn es mein Traumberuf ist. Und das hat einen Grund, den ich vor langer Zeit bereits in ähnlicher Diskussion formulierte:

Wenn man kann, wie man will, darf man nicht,
wenn man darf, kann man nicht, wie man will.

Sprich, dir sind grösstenteils die Hände gebunden, wenn du ernsthaft etwas angehen will. ich habe das lange Zeit immer wieder erlebt und irgendwann die Nase voll gehabt und das Metier verlassen.

Irgendwo schade, aber was solls.

Gruss und CIAo

Die Maus

NIE aufgeben, DARUM !
Hello Maus.

DAS darf doch nicht wahr sein: DEIN Traumberuf und DANN aufgeben ? ALLES ist schwierig, was NEUES noch mehr, wirklich alles, und dann ? Du gibst auf - auch hier, was dann ?

Hier ein Beispiel - damaliges - Tun:

Der Kindergarten hatte gewaltige Probs- wie bei diesem Kind dto. 90 % der Kinder lebten mit alleinerziehenden Muettern; da alle arbeite mussten, gabs - natuerlich- handfeste Probs.

Im zugegebenermassen Spiessrutenlaufen mit ALLEN Menschen der Stadtverwaltungen und Ausschuessen, erhielt ich massive Hilfe vom stellvertretenenen Verkehrsamtsleiter, da auch die Haltesstelle vor des Tagesstaette verlegt werden sollte - so der Leiterin Wunsch.

Nach 5 Monaten woechentlichen Telefonaten - gruendlich vorbereitet, und an jedem Samstagsmarkt die Politiker ansprechen-sind dort ja zu finden- hat der OB mir persoenlich gratuliert, 2 ABM-Kraefte genehmigt, die Haltestelle wurde verlegt, die Haltebucht gelegt, die Kinder hatten Hilfe, Muetter fuhren sicherer- alles prima.

Und ich sage dir: RAFF dich auf, TU was- es geht immer, nochmal , immer, auch wenn es extrem schwierig ist- aber, sorry, WO ist das nicht heutzutage, schau dich mal um, ALLES ist knochenhart geworden, sorry again, SO ist das Leben nunmal.

Wie hiess es doch gleich irgendwo irgendwie bei denen aus dem Paradies vertriebenen zwei Suendern:

Im schweisse eures Angesichtes soll ihr eueren Unterhalt verdienen.

Im wahrsten Sinne des Wortes

DAS ist heute NOCH haerter, ja brutaler denn je zuvor- und wird noch ruinoeser.

Sorry, DEM must DU dich stellen, mental damit fertigwerden, sonst kannst Du nicht ueberleben, es frisst dich sonst auf- und Du ueberlebst das nicht.

LEBEN kann soo schoen sein, Traeume wie DU sie hast sind das lebenswerteste aller Wuensche eines jeden Menschen; dann TU es aber auch; come on, raff dich.

Gruss
Hans

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wie recht du doch hast
ich danke dir für die klaren worte und den tritt in den hintern. es ist wirklich nachdenkenswert. ich werde, wenn es klappt, im sommer nach italy fahren, als erzieher in einem integrativen kinderferienlager. vielleicht ein neuer anfang. ich werd mir deine worte reinziehen und drüber nachdenken.

danke

die maus