Hallo helena,
Kann sein, dass (viele) Deutsche in allgemein ein Problem mit
der Bezeichnung verschiedener Volksgruppen haben? Und wenn ja,
warum?
ich finde: Es ist teils schwierig, weil man sich - gerade wenn man eben keinen Kontakt zu den Menschen aus diesen Volksgruppenn hat - oft nicht sicher ist, mit welchen Bezeichnungen man jemandem „auf die Füße tritt“.
Es fallen mir gerade nur zwei Beispiele ein, aber ich weiß,
dass es mehr gibt. Also: Jemand mit dunklere Hautfarbe darf
man hier nicht „ein Schwarzer“ nennen.
Ist „Schwarzer“ wirklich problematisch?
(Ich verwende, wenn ich weiß woher derjenige kommt/ diejenigen kommen, die Bezeichnung des Landes so genau wie möglich, so z.B. „In meiner Gruppe sind zwei Austauschstudenten aus Ghana“, ansonsten „dunkelhäutig/Schwarzer“ wenn ich nicht mehr über die Personen weiß bzw. es sehr allgemein sein soll („Schwarze wurden … diskriminiert“, „Du findest Sara ganz einfach - sie ist nämlich die einzige Schwarze in der Gruppe“, „Diese Firma bietet passendes Make-Up für dunkelhäutige Menschen an“).)
Bestimmte Begriffe wie „Neger“ sind tabu, die lassen sich - wie ich finde - aber auch arg einfach umgehen.
„Sinti und Roma“ auch
nicht „Zigeuner“.
Wenn man sich tatsächlich auf Sinti und Roma bezieht, ist es einfach.
Wie nennt man aber allgemein „Menschen, die Volksgruppen angehören, in denen es üblich ist oder war, nomadisch oder halbnomadisch in Wohnwägen zu leben“?
Man kann denjenigen natürlich fragen, welcher Volksgruppe er angehört.
Aber was, wenn man dies zusammenfassen möchte und man von keiner konkreten Person spricht ("… dürfen unter diesen und jenen Umständen Wohnwagen abstellen", „… waren und sind Diskriminierung ausgesetzt“)?
Nomaden? Nein, es sind ja nicht diese gemeint:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nomade (unter denen auch die Sinti und Roma nicht aufgezählt sind)
Nichtsesshafte? Menschen ohne festen Wohnsitz?
Nein, es sind ja nicht Obdachlose gemeint.
Sinti und Roma?
Nein, schließt andere aus.
Zigeuner?
Nein, dieser Begriff wird von vielen nicht gern gesehen und verwendet man ihn, wirkt es, als habe man arge Vorurteile.
Viele Grüße,
Nina