Eine Frage zur Entstehung des Mondes

Liebe wer-weiss-was-Gemeinde,
laut Wikipedia entstand der Mond vor 4,5 Milliarden Jahren durch eine Kollision eines marsgroßen Körpers mit der Erde. Dabei wurden Teile der Erde und des marsgroßen Körpers in die Erdumlaufbahn geschleudert, welche sich zum Mond zusammenballten.
Gesteinsproben vom Mond haben dies bewiesen.
Meine Frage ist dies: Man muss doch auf dem Mond auch Gesteinsbrocken finden von dem marsähnlichen Objekt, oder? Hat man aber nicht. Die gefundenen Gesteinsbrocken sind alle erdähnlich.
Klärt mich bitte auf, bevor ich dumm sterbe.
Ich wünsch euch allen einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Stefan

Man muss doch auf dem Mond auch
Gesteinsbrocken finden von dem marsähnlichen Objekt, oder?

Von dem Objekt ist genauso wenig übrig, wie von der ursprünglichen Erde. Die Materialien beider Planeten haben sich beim Zusammenstoß vermischt. Ein Teil dieser Mischung bildete den Mond und ein anderer die heutige Erdoberfläche.

Hallo Stefan,

Gesteinsproben vom Mond haben dies bewiesen.
Meine Frage ist dies: Man muss doch auf dem Mond auch
Gesteinsbrocken finden von dem marsähnlichen Objekt, oder? Hat
man aber nicht. Die gefundenen Gesteinsbrocken sind alle
erdähnlich.

Mit dem selben Argument, müsste man dann auch Teile des fremden Körpers auf der Erde finden.

Beim Zusammenprall sind aber solche Energien freigesetzt worden, dass alles fein zerbröselt und ein grosser Teil aufgeschmolzen worden ist, bevor dann ein Teil in einer Erdumlaufbahn gelandet ist.

MfG Peter(TOO)

Liebe wer-weiss-was-Gemeinde,
laut Wikipedia entstand der Mond vor 4,5 Milliarden Jahren
durch eine Kollision eines marsgroßen Körpers mit der Erde.
Dabei wurden Teile der Erde und des marsgroßen Körpers in die
Erdumlaufbahn geschleudert, welche sich zum Mond
zusammenballten.

Es ist nicht mehr als eine Theorie, kein Mensch war damals dabei.

Genausogut könnte ich eine Gegentheorie anführen:
Die vier Gasplaneten in unserem Sonnensystem haben wiederum protoplanetare Scheiben erzeugt und damit ihre Mondsysteme erschaffen. Bei der Erde hat es gerade mal für eine kleine Scheibe und einen Mond gereicht. Venus, Mars und Merkur waren von der Masse einfach zu klein, um sich eigene Monde zu schaffen. Die Marsmonde dürften eingefangene Asteroiden sein.

Gesteinsproben vom Mond haben dies bewiesen.

Wahrscheinlich wird man im gesamten inneren Sonnensystem erdähnliche Gesteine finden, der gemeinsame Ursprung lässt sich nicht verleugnen :stuck_out_tongue:
Im äußeren Sonnensystem hat es eher die leichten Elemente.

Meine Frage ist dies: Man muss doch auf dem Mond auch Gesteinsbrocken finden von dem marsähnlichen Objekt, oder?

Bei so einer Kollision wird die Masse komplett flüssig.

Hat man aber nicht. Die gefundenen Gesteinsbrocken sind alle erdähnlich.

Man weiss ja nicht einmal woher dieses margroße Objekt gekommen sein sol. Wie will man nach etwas suchen, von dem man nicht einmal weiss wie es aussieht, geschweige denn existiert?

Gruß :smile:

Hat man aber nicht. Die gefundenen Gesteinsbrocken sind alle erdähnlich.

Man weiss ja nicht einmal woher dieses margroße Objekt gekommen sein sol.

Man geht davon aus, dass sich Theia im L4-Punkt der Erde gebildet hat.

Moin,

Man geht davon aus, dass sich Theia im L4-Punkt der Erde
gebildet hat.

dann wäre ja die Erde Theia hinten rein gefahren.

So was rüpelhaftes :wink:

Gandalf

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Hi,

Bei der Erde hat es gerade mal für eine kleine
Scheibe und einen Mond gereicht.

Das ist sehr unwahrscheinlich. Im gesamten Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter stecken gerade mal 5% der Masse des Erdmondes. Wie sollte die Erde in der Lage sein, ungestört die 20fache Masse des Asteroidengürtels einzufangen?

Venus, Mars und Merkur waren
von der Masse einfach zu klein, um sich eigene Monde zu
schaffen.

Wenn du der Erde so einen ausserordentlichen Kraftakt zutraust, dann aber auch der Venus, denn die ist nur unwesentlich kleiner.

Man weiss ja nicht einmal woher dieses margroße Objekt
gekommen sein sol. Wie will man nach etwas suchen, von dem man
nicht einmal weiss wie es aussieht, geschweige denn existiert?

Das Objekt kam vom Merkur! (meine Hypothese)

Forscher erklären den überproportional großen Eisenkern des Merkur mit einem kosmischen Streifschuss durch einen marsgroßen Protoplaneten, der ihm den Großteil seines Gesteinsmantels entriss. Zufälligerweise soll auch der Brocken, der mit der Erde zusammengestossen ist und dadurch den Mond erzeugte, ungefähr Marsgröße besessen haben…

Gruß, C.

Gravimetrische und Geochemische Untersuchungen haben gezeigt, dass der Anteil an Eisen und Nickel (und der anderen siderophilen Elemente) der Erde gegenüber dem CI1-Chondriten erheblich angereichert sind. Dies ist einerseits durch den Verlust von Mantelmaterie zu erklären aber andererseits auch durch den Zugewinn an Kernmaterial eines möglichen Impaktors.

Beim Impakt, so haben thermische Modellierungen gezeigt, kam es zu einem erneuten vollständigen Aufschmelzen der Erde. Aus diesem Grund sind weder von der ursprünglichen Erde noch vom Impaktor Gesteine erhalten.

Vom Impaktor wissen wir lediglich, weil die chemische Zusammensetzung von Erde und Mond sehr gut zu diesem Modell passt und darüber hinaus das eher untypische Größenverhältnis aus Erde und Mond, sowie ihre Rotationseigenschaften erklärt.

Es ist nicht mehr als eine Theorie, kein Mensch war damals
dabei.

Eine Theorie ist eine mehrfach bestätigte und abgesicherte Hypothese. Derzeit passt diese Theorie am besten zu den gemachten Beobachtungen. Das ist also schon ziemlich wissenschaftlich fundiert.

Genausogut könnte ich eine Gegentheorie anführen:
Die vier Gasplaneten in unserem Sonnensystem haben wiederum
protoplanetare Scheiben erzeugt und damit ihre Mondsysteme
erschaffen. Bei der Erde hat es gerade mal für eine kleine
Scheibe und einen Mond gereicht. Venus, Mars und Merkur waren
von der Masse einfach zu klein, um sich eigene Monde zu
schaffen. Die Marsmonde dürften eingefangene Asteroiden sein.

Deine Gegentheorie ist nur eine Gegenhypothese und kann bereits durch einfache kosmochemische Überlegungen widerlegt werden. Die Zusammensetzung des Mondes kann nämlich nicht mit den üblichen Kondensationsmechanismen aus dem präsolaren Nebel erklärt werden.

Gesteinsproben vom Mond haben dies bewiesen.

Wahrscheinlich wird man im gesamten inneren Sonnensystem
erdähnliche Gesteine finden, der gemeinsame Ursprung lässt
sich nicht verleugnen :stuck_out_tongue:

Eben nicht. Wir kennen derzeit vermutlich an die 40.000 Meteorite und haben damit, innerhalb gewisser statistischer Sicherheiten, eine recht gute Übersicht über die Gesteine des Sonnensystems. Es gibt Marsmeteorite, Mondmeteorite, ja, es gibt sogar Meteorite, die man größeren Asteroiden aus dem Asteroidengürtel zuordnen konnte. Die Fraktionierungs und Differenzierungsmechanismen der zugrunde liegenden Gesteine werden seit Jahrzehnten von vielen Wissenschaftlern untersucht.

Ein Ergebnis war, dass sich die meisten Festgesteine unseres Sonnensystems auf eine chondritische Ausgangszusammensetzung zurückführen lassen und ein weiteres Ergebnis war, dass unsere Erde aus dem Schema fällt.

Man weiss ja nicht einmal woher dieses margroße Objekt
gekommen sein sol. Wie will man nach etwas suchen, von dem man
nicht einmal weiss wie es aussieht, geschweige denn existiert?

Man kann durchaus davon ausgehen, dass in der Frühphase des Sonnensystems noch einiges an Bewegung herrschte und das noch viele große Brocken durch die Gegend schwirrten.

Forscher erklären den überproportional großen Eisenkern des
Merkur mit einem kosmischen Streifschuss durch einen
marsgroßen Protoplaneten, der ihm den Großteil seines
Gesteinsmantels entriss. Zufälligerweise soll auch der
Brocken, der mit der Erde zusammengestossen ist und dadurch
den Mond erzeugte, ungefähr Marsgröße besessen haben…

Das muss kein Zufall sein. Der L4-Punkt ist nur für kleine Objekte stabil. Wächst die Masse des Objektes zu stark an, dann verlässt es diesen Punkt und wird nahezu zwangsläufig mit dem Mutterplaneten zusammenstoßen. Wenn die Obergrenze für die Masse bei Marsgröße liegt, dann wäre es kein Zufall, dass Merkur und Erde von solchen Objekten getroffen wurden. In dem Fall würde man zudem erwarten, dass auch Mars und Venus solche Kollisionen hinter sich haben. Bei der Venus wäre das eine Erklärung für ihre ungewöhnliche Rotation und beim Mars könnte das Borealis-Becken auf diese Weise entstanden sein (http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/computers…). Damit wären solche Zusammenstöße nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

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Guter Punkt, danke für die Info!

Anhand von Bodenproben/Bohrkernen müsste sich in ferner Zukunft feststellen lassen, wo der Merkurstreifschuss abgeblieben ist; d.h. ob er in der Venus, im Mars oder im Erde/Mond-Stystem steckt. Leider werde ich das vermutlich nicht mehr erleben :frowning: