Ich halte es für einen weitverbreiteten Irrtum, dass die Skeptiker die Pflicht hätten, Beweise zu bringen mit denen sie irgendwelche Behauptungen einwandfrei widerlegen können.
Ein Skeptiker kann nur mögliche Erklärungen anbieten. Es ist unmögliche zu beweisen, ob Person X vor Y Jahrens Erlebnis Z hatte oder nicht. Weiterhin ist es unmöglich zu beweisen, ob Erlebnis Z nur Einbildung war oder nicht.
Umgekehrt gilt für Person X hinsichtlich Beweis angesichts einer einmaligen Erscheinung / eines einmaligen Erlebnisses exakt das Gleiche.
Das Thema „Einbildung“ dagegen ist eine neue, weitere , nämlich Skeptikers Behauptung. Sie hat mit der ursprünglichen überhaupt nichts zu tun. Dennoch verwenden „Skeptiker“ diese Behauptung gerne als Argument, obwohl sie keinen Sinn macht.
Im Fall des Piloten wäre eine mögliche Erklärung, dass er wegen seiner Morphiumbehandlung einfach nur phantasiert.
Obgleich der zeitliche Zusammenhang zwischen „Ereignis“ und „Einnahme Opium“ in diesem Thread nicht geklärt ist. Weshalb übernimmst du diese „Erklärung“ überhaupt als wahr(scheinlich)?
Alternative:
Ganz viele Leute haben sich gegen den Piloten verschworen und haben seine Gesundheit absichtlich ruiniert.
Das steht hier aber auch nicht. Eine weitere, „Skeptikers(?)“ Annahme.
Dennoch mal angenommen, es wäre so:
Wenn man jetzt, wie in diesem Fall, zwei verschiedene mögliche Erklärungen hat, sollte man versuchen abzuwägen welche Erklärung die einleuchtendere, naheliegendere und einfachere ist.
Ich halte das Morphiumthema für ein vorgeschobenes, weil es die überwiegenden Erfahrungen statistisch nachvollziehbar bestätigt (auf Basis eines methodologischen Behaviorismus). Auf den/diesen Einzelfall bezogen greift diese statistische Erfahrung jedoch nicht.
Noch einfacher wäre daher doch, als Skeptiker grundsätzlich von einer Einbildung auszugehen und die Füße hochlegen. Ist doch nur eine Behauptung ohne Nachweis(möglichkeit- und notwendigkeit) .
In der Wissenschaft gibt es das Prinzip des „Ockhams Rasiermessers“: Gibt es mehrere mögliche Erklärungen für ein Problem, ist die einfachste Erklärung wahrscheinlich die richtige. -> Je komplizierter eine Erklärung, desto unwahrscheinlicher ist sie korrekt. Das ist kein willkürliches Dogma, sondern aus Erfahrung erwiesen.
Nun, man kann auch das Verhalten von chaotischen Systemen als Ganzes studieren und nach deren Gesetzmäßigkeiten suchen. Dieses Verfahren ist mindestens ebenso wahrscheinlich erfolgreich oder zutreffend wie das Stochern en detail nach „Rasiermesser“.
Im Fall der Story von Peter Jackson, wäre eine einfache Erklärung, dass er und seine Frau irgendetwas gesehen haben, das sie sich nicht erklären konnten.
Das dürfte so sein.
Im Laufe der Zeit haben sich ihre gemeinsamen Erinnerungen an das Geschehene verändert und entsprechen nicht mehr der Wahrheit.
Welcher Wahrheit? Abgesehen davon, dass es genau diese Skeptiker-BEHAUPTUNG aus dem Nichts ist, die überhaupt nicht nachvollziehbar ist: Weshalb sollte sich was verändert haben?
Das ist eine sehr einfache Erklärung, denn für sie reichen zwei relativ kurze Sätze aus.
Es ist keine Erklärung, sondern eine (neue) Behauptung.
Eine sehr komplizierte Erklärung wäre, dass die beiden tatsächlich einen Geist gesehen haben. Klingt zwar auf den ersten Blick supereinfach, aber das komplizierte daran ist, dass man jetzt auch noch möglichst genau erklären muss was ein Geist ist, wie es Geister geben kann und wieso Geister nur manchmal zu sehen sind.
Wir sind nun wieder beim Beweis, den du/ich eingangs genannt hatten. Es wird ihn nicht geben (derzeit).
Und das zu erklären halte ich für extrem schwierig.
Man könnte es philosophisch als Eigenschaften einer „(Geister-) Erscheinung“ definieren. Damit wäre sie wahr, wenn sie die Bedingungen erfüllt.
Gruß
nasziv
Schade, das Mod Hanzo das Plauderbrettthema „Zebra“ für das Philobrett von vorneherein ausschließt. Und für dieses Brett vorschlägt. Mag ich aber nicht hier diskutieren, meine Idee, dass Zebras aus funktionalistischer/teleogischer Sicht weiße Streifen haben müssten.