Angesichts der Diskussion über die Behauptung des weltbekannten Physikers Professor Stephen Hawking, der die Philosophie als „tot“ erklärt, weil sie sich nicht „ausschließlich“ den Erkenntnissen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Denkweise, vor allem der Physik, angepasst hätte, wäre der Versuch einer Beantwortung der Frage nach einer neuen Gesellschaftstheorie (wie sie schon in früheren Postings, siehe weiter unten) erwähnt wurde, hilfreich.
Selbstverständlich ist die mathematisch-naturwissenschaftliche Denkweise, die auf Berechenbarkeit abzielt, in den letzten 200 Jahren seit der „industriellen Revolution“ extrem erfolgreich, das wird niemand bestreiten, gemessen zu arachisch-mystisch organisierten Gesellschaften.
Gestern haben zum Beispiel in Ungarn Chemikalien einer Industrieanlage blühende Landschaften, Dörfer und Flüsse mit einer roten Giftbrühe überschwemmt, durch die Tiere und Menschen über Jahrzehnte hinweg geschädigt wurden, ähnlich wie durch die Öl-Katastrophen oder Gefahren durch Atomkraftwerke. Soll heißen, dass eine AUSSCHLIESSLICHKEIT, wie sie die Naturwissenschaft fordert, nicht im allgemeinen Interesse der Menschheit sein kann, auch wenn dies sehr schwer zu verstehen ist gerade für Naturwissenschaftler.
Um einen Überbau zur rein mathematisch-naturwissenschaftlichen Denkweise geht es meines Erachtens in der Zukunft mehr denn je, und zwar deshalb, weil das Leben durch die WISSENSEXPLOSION immer unkontrollierbarer wird, so dass der Naturwissenschaft meines Erachtens nicht die absolute Weltherrschaft gebührt, denn das wäre tatsächlich eine Katastrophe, wie zum Beispiel der Abwurf der ersten Atombombe im Zweiten Weltkrieg, wo auch Einstein einer der prominentesten Wissenschaftler mit half, dieses Projekt zu fördern, später aber bitter bereute.
Wenn auch die Wissenschaftler völlig zurecht (!) eine Weltmacht errungen haben, sind sie dann auch die Führungskräfte, der sich die Menschheit blindlings anvertrauen sollte, was??? Sicher nicht, man müsste unterscheiden zwischen bloßen Fachspezialisten und SENSIBLEN Führungskräften!!!
Und der letzteren Gruppe hat die Philosophie meines Erachtens nach mehr zu sagen als ausschließlich nur den EINZELWISSENSCHAFTEN, deshalb, weil die Problematik dieser Welt gerade durch die Naturwissenschaft und Technik gewachsen ist und in die Lebensqualität massiv eingreift, sogar auf meiner Hinterweltinsel, wo das „letzte Paradies“ ebenfalls schon bedroht ist…
Wenn Professor Stephen Hawking ein MEDIENSTAR ist, der die Macht der Medien mit gezielten Marketingstrategien zu einem optimalen Verkaufserfolg nutzt, kann man sich ja mal auch als Naturwissenschaftler fragen, ob nicht die Sozial- und Geisteswissenschaften wichtiger sind zum Verständnis unseres Zusammenlebens auf diesem Planeten als ausschließlich nur die Weltanschauung der Physik, die uns keinen wahren Lebenssinn vermittelt?!
Deshalb muss man gerade jetzt für das 21. Jahrhundert bzw. 3. Jahrtausend meines Erachtens die Prioritäten umdrehen: Physik ist klar die Grundvoraussetzung zum Leben aller Menschen, aber die Philosophie sollte diese mechanistische Ausschließlichkeit übersteigen und den Menschen den Sinn ihres Daseins erklären, denn die Philosophie kann sicher eine neue Gesellschaftstheorie begründen! Über Ideen für die Zukunft der Menschheit sollte die Philosophie diskutieren und sich nicht nur mit dem Dogma eines „mechanistischen Universums“ zufrieden geben. Was sagen andere Philosophierende in diesem Brett zu diesem Thema?