Hallo Eva,
er sieht die Mauer ja von vornherein schon perspektivisch verengt. Einfaches Beispiel für die Vorstellung: Du stehst auf einem Bahngleis, das bis in den Horizont kurvenlos verläuft. Die beiden Schienenstränge laufen in der Ferne auf den sogenannten „Fluchtpunkt“ zu, Visuell wird deren Abstand von einander immer kleiner. Im Fluchtpunkt, d.h. in theoretisch unendlicher Ferne, wäre ihr Abstand Null. Aber bereits unter deinen Füßen - also im Abstand deiner Körpergröße (bzw. Auge - Fuß) erscheinen sie schon nicht mehr in ihrem realen Abstand.
Anderes Beispiel: Wenn du nach der Höhe H eines Turms fragst, der in 2 km Entfernung steht, dann streckst du deinen Arm aus und mißt seine scheinbare Größe an der Handfläche. In Armlänge (ca 0.5 m), habe der Turm nach „Augenmaß“ die scheinbare Größe 2,5 cm = 0,025m.
Dann gilt folgende „Verhältnisgleichung“: Höhe/Entfernung = Augenmaß/Armlänge
Also (Zahlen in Meter)
H/2000 = 0,025/0.5
Es folgt:
H= 2000 x 0,025/0,5 = 100 (Höhe des Turms= 100m)
Umgekehrt, wenn du die Höhe weißt, aber die Entfernung E wissen willst:
100/E = 0,025/0,5
E = 100 x 0,5/0,025= 2000
Nun zu deiner Mauer. Sie hat bei dem Umfang 35 km einen Durchmesser von 11,2 km. Und sie sei inzwischen 10 km hoch. Du willst den scheinbaren Durchmesser ihrer Oberkante errechnen. Genauer gesagt: Du greifst das Bild des Mauerrings am ausgestreckten Arm in Handflächen-Breiten ab.
Scheinbare Größe (in Armlängenentfernung) / Armlänge = Durchmesser / Entfernung
Scheinbare Größe = Armlänge x Durchmesser / Entfernung
Alles in Meter ausgeschrieben:
Scheinbare Größe = 0.5 x 11200 / 10000 = 0,56
Der Mauerring hat also in Armlängenentfernung einen Durchmesser von 56 cm.
Gruß
Metapher